Wildunfälle auf unseren Straßen: So reagieren Sie richtig!

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim kam es 2025 zu zahlreichen Wildunfällen. Hier erfahren Sie, wie Sie richtig reagieren.
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim kam es 2025 zu zahlreichen Wildunfällen. Hier erfahren Sie, wie Sie richtig reagieren. (Symbolbild/NAG)

Wildunfälle auf unseren Straßen: So reagieren Sie richtig!

Ludwigslust-Parchim, Deutschland - Mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h saust ein Fahrer auf der Landstraße. Plötzlich taucht ein Tier vor ihm auf, das ungefähr die Größe eines mittelgroßen Hundes hat. Ein typisches Szenario? Leider ja, und es endet in einem schlimmen Wildunfall. Während viele Fahrer instinktiv versuchen, auszuweichen, traf dieser Mann eine andere Entscheidung: Er hupte, hielt seine Richtung und kam schließlich mit einem Rehkitz in Kontakt, das den Zusammenstoß nicht überlebte. Diese traurige Geschichte beschreibt nicht nur einen einzelnen Vorfall, sondern beleuchtet auch das größere Problem von Wildunfällen auf unseren Straßen, wie nordkurier.de berichtet.

Nach dem Zusammenstoß schaltete der Fahrer die Warnblinkanlage ein, zog eine Warnweste an und meldete den Unfall über die Notrufnummer 110. Während des Telefonats bemerkte er, wie das Rehkitz verstorben war. Um ein weiteres Gefahrenpotenzial zu vermeiden, zog er das Tier in den Grünstreifen. Wichtig zu wissen: Es ist verboten, das Tier mitzunehmen, da der örtliche Jagdberechtigte für die Entsorgung zuständig ist. Der Fahrer wurde darüber informiert, dass die Polizei den Unfall in der nächsten Ortschaft aufnehmen würde, und diese kümmerte sich auch um die Entfernung des Kadavers. Am nächsten Morgen informierte der Fahrer seine Autoversicherung und brachte sein Fahrzeug in die Werkstatt.

Wildunfälle in Deutschland

Die Statistik im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist alarmierend: Im ersten Quartal 2025 wurden rund 620 Wildunfälle registriert, die Anzahl bleibt konstant im Vergleich zum Vorjahr. Bei diesen Vorfällen erlitten insgesamt zehn Menschen Verletzungen. Besonders besorgniserregend ist, dass etwa zehn Prozent aller Hirsche und Rehe im Straßenverkehr sterben. Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass Verkehr die Haupttodesursache für Arten wie Wildkatze (bis zu 80 %), Fischotter (70 %), sowie Luchs und Wolf (beide 50 %) ist. Es wird deutlich, dass wir uns dringend mit dem Thema Wildunfälle auseinandersetzen müssen.

Ein Blick auf die Hintergründe dieser Wildunfälle zeigt, dass Rehwild in fast der Hälfte aller Fälle verwickelt ist. Insbesondere in den Monaten April und Mai, wenn die Tiere oft auf Futtersuche sind, steigt die Gefahr eines Zusammenstoßes merklich an. Schattenhafte Dämmerungszeiten, die auf Fressfeinde abzielend von den Rehen geschätzt werden, bergen gleichzeitig für Autofahrer ein erhöhtes Risiko. Daten des Jagdverbands zeigen, dass die meisten Kollisionen in der Früh zwischen 6 und 8 Uhr und in den Abendstunden stattfinden. So spielt die Zeitumstellung und die Anpassung des Berufsverkehrs in diese Dämmerungsphasen eine tragende Rolle im Anstieg der Unfälle.

Präventionsstrategien und Statistiken

In Baden-Württemberg arbeitet man bereits an einer effektiven Prävention von Wildunfällen. Das Wildtierinstitut dokumentiert umfangreiche Daten zu Unfallereignissen und hat über 421 Wildunfallstrecken identifiziert. Hierbei stellten die Fachleute fest, dass die häufigsten unfallverursachenden Tiere Rehe sind, gefolgt von Wildschweinen und Füchsen. Diese Erhebungen basieren auf einem großen Korpus an Daten zu Wildunfällen. Das Ziel ist die Entwicklung von spezifischen Empfehlungen zur Verhinderung solcher Vorfälle in der Zukunft, wie auch auf fva-bw.de dargestellt wird.

Die Analyse zeigt, dass Präventionsmaßnahmen auf Basis fundierter Daten unerlässlich sind, um sowohl das Tierwohl zu schützen als auch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. In diesem Sinne müssen wir alle ein gutes Händchen im Umgang mit unseren Straßen und den dort lebenden Tieren entwickeln. Schließlich hat eine achtsame Fahrweise nicht nur Einfluss auf uns selbst, sondern auch auf die Tierwelt um uns herum.

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OrtLudwigslust-Parchim, Deutschland
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