Mega-Solaranlage bei Bernstorf: 200 Fußballfelder für die Energiewende!

Mega-Solaranlage bei Bernstorf: 200 Fußballfelder für die Energiewende!

Bernstorf, Nordwestmecklenburg, Deutschland - Ein ambitioniertes Zukunftsprojekt nimmt Formen an: Zwischen Bernstorf und Schönberg in Nordwestmecklenburg entsteht aktuell ein gigantischer Photovoltaik-Park, der sich über eine beeindruckende Fläche von 160 Hektar erstreckt – das entspricht etwa 200 Fußballfeldern. Das Projekt, das seit Jahren in der Planung ist, wurde nun mit Unterstützung der Gemeinde Bernstorf und der Aream Advisory GmbH konkretisiert. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, steht die Genehmigung des Bebauungsplans kurz bevor und könnte noch in diesem Jahr rechtskräftig werden.

Die Investitionskosten für dieses Vorhaben belaufen sich auf stolze 54 Millionen Euro, wobei 4 Millionen Euro für die Planung und 50 Millionen Euro für den Bau eingeplant sind. Die Aream-Gruppe aus Düsseldorf wird als Initiator und zukünftiger Betreiber der Solaranlage fungieren. Diese Anlage zeichnet sich durch das innovative Agri-PV-Konzept aus, das landwirtschaftliche Nutzung und die Erzeugung erneuerbarer Energie auf derselben Fläche kombiniert. So können landwirtschaftliche Flächen weiterhin bewirtschaftet werden, während gleichzeitig grüner Strom produziert wird.

Umwelt und Anwohner im Blick

Ein weiterer Pluspunkt des Projekts ist die weitreichende Berücksichtigung von Umweltaspekten. Die Flächen werden eingezäunt, allerdings mit einer Durchlasshöhe von 20 Zentimetern für kleine Tiere und einer Begrünung, die zur optischen Minderung des Zauns dient. Solche Maßnahmen sind wichtig für die Akzeptanz in der Bevölkerung. Denn in Christinenfeld gibt es aktuell Widerstand gegen ein ähnliches Projekt, wo eine Bürgerinitiative über 1.000 Unterschriften gegen die Nutzung von 100 Hektar Ackerland gesammelt hat.

Doch in Bernstorf sieht es anders aus. Der stellvertretende Bürgermeister Philipp von Bernstorff hebt hervor, dass die Gemeinde hinter dem Vorhaben steht. Einmal in Betrieb, könnte die Anlage jährlich bis zu 250.000 Euro für die Stadt Klütz generieren und Anwohner mit Erstattungen von voraussichtlich 400 Euro pro Jahr am Erfolg teilhaben lassen.

Chancen und Modelle für die Landwirtschaft

Die Implementierung von Agri-Photovoltaik eröffnet Landwirten verschiedenste Geschäftsmodelle. Von Eigenbetrieb über Pachtmodelle bis hin zu Genossenschafts- oder Public-Private-Partnerships (PPP) gibt es viele Ansätze, die den Landwirten sowohl Einnahmen als auch Sicherheit bieten. Wie auf agri-pv.org ausführlich beschrieben, ermöglicht das Pachtmodell beispielsweise, dass Landwirte von einem Investor profitieren, der die Anlage baut und betreibt.

Die Kombination aus Landwirtschaft und solarer Stromerzeugung könnte nicht nur Einkommensströme für Betriebsinhaber stabilisieren, sondern auch zur ressourcenschonenden Nutzung von Flächen beitragen. Denn wie der Fraunhofer ISE erläutert, könnte dies die Effizienz in der Landwirtschaft erhöhen und den Wasserverbrauch senken.

Insgesamt wird deutlich: Das Vorhaben in Bernstorf ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern auch ein sozialer und wirtschaftlicher Schritt in die Zukunft. Mit einer breiten Unterstützung der Gemeinde und innovativen Ansätzen in der Landwirtschaft zeigt es, wie man in Zeiten von Klimawandel und Energiekrise auf nachhaltige Lösungen setzen kann. Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich der Bebauungsplan entwickelt und wann die ersten Solarpaneele montiert werden.