Streit um Villa Baltic: Stadt will kaufen, doch Opposition wehrt sich!

Diskussion um die Sanierung der Villa Baltic in Kühlungsborn: Stadtvertretung erwägt Kauf, Fördermittel stehen auf der Kippe.
Diskussion um die Sanierung der Villa Baltic in Kühlungsborn: Stadtvertretung erwägt Kauf, Fördermittel stehen auf der Kippe. (Symbolbild/NAG)

Streit um Villa Baltic: Stadt will kaufen, doch Opposition wehrt sich!

Kühlungsborn, Deutschland - In Kühlungsborn, einer charmanten Stadt an der Ostsee, zieht die Villa Baltic immer wieder die Aufmerksamkeit der Politik auf sich. Seit 35 Jahren ist das historische Gebäude unrenoviert und zeigt spürbare Zeichen des Verfalls. Laut NDR gibt es nun lebhafte Diskussionen darüber, ob die Stadt die Villa kaufen und sanieren soll. Bürgermeisterin Olivia Arndt von der Kühlungsborner Liste hat einen Vorschlag eingebracht, der vorsehen würde, den gegenwärtigen Investor aus dem Projekt zu entlassen und stattdessen die Stadt selbst in die Verantwortung zu nehmen.

Die Kosten für die Sanierung der Villa werden auf 30 bis 40 Millionen Euro geschätzt. Das ist sicherlich kein Pappenstiel! Vorher hatte die Stadt betont, dass sie mit einem Investor zusammenarbeiten möchte, da sie die finanziellen Lasten nicht alleine tragen kann. Nun scheint die Wende: Während die Kühlungsborner Liste für den Kauf plädiert, haben sich mehrere andere Fraktionen, darunter DMK, HGV und SPD, in einem offenen Brief von diesem Vorschlag distanziert. Sie stehen weiterhin hinter dem bereits beschlossenen Gesamtpaket für den Ortsteil West, zu dem auch die Sanierung der Villa gehört.

Fördermittel und Unsicherheiten

Ein weiterer wichtiger Faktor in diesem Streit sind die zugesagten Fördermittel. Bund und Land haben insgesamt acht Millionen Euro zur Verfügung gestellt, diese sind jedoch an einen Kaufvertrag mit dem aktuellen Investor gebunden. Ohne diesen Vertrag könnten die Zuschüsse verloren gehen. Dies wirft eine große Unsicherheit auf, denn die Stellungnahme der Investoren, den Gebrüdern Aschenbeck aus Lübeck, steht noch aus. Die Stadt wird also weiterhin abwarten müssen, wie sich die Situation entwickelt.

Um ein positives Signal zu senden, hat die Stadtvertretung bereits im Februar entschieden, die Fördermittel für die Sanierung von fünf Millionen auf sechs Millionen Euro anzuheben. Dieser Beschluss wurde erst nach einer ablehnenden Entscheidung im Dezember gefasst. Der neue Beschluss konnte mit 13 Ja-Stimmen und nur 3 Nein-Stimmen durchgesetzt werden. Zudem wurde ein vorheriger Beschluss, der sich gegen die Sterneklassifizierung eines geplanten Hotelneubaus richtete, aufgehoben. Diese Aufhebung ermöglicht Änderungen am Kaufvertrag und lässt etwas Spielraum für neue Lösungen, wie die Bürgermeisterin betont.

Der Denkmalschutz im Fokus

Die Sanierung der Villa Baltic steht nicht nur im lokalen Licht, sondern auch im Kontext des bundesweiten Denkmalschutzes. Laut Informationen des Kulturstaatsministeriums zielen viele Maßnahmen auf den Erhalt der Kulturlandschaft ab. Dabei werden Mittel insbesondere an kleinere Bau- und Handwerksbetriebe vergeben und die Förderung kann bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten betragen.

Mit der Zustimmung des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern und einer genehmigten Fristverlängerung zeigt sich die Stadt optimistisch, dass die Villa Baltic bald wieder in neuem Glanz erstrahlen könnte. Doch die bevorstehenden Entscheidungen, insbesondere die Antwort der Investoren und die finanzielle Klärung, bleiben abzuwarten. In jedem Fall bleibt das Schicksal der Villa Baltic ein spannendes Thema für die Kühlungsborner und alle Interessierten der Region.

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OrtKühlungsborn, Deutschland
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