Steigender Förderbedarf: Schulbegleiter retten Schüler in Not!
Steigender Förderbedarf: Schulbegleiter retten Schüler in Not!
Schwerin, Deutschland - In den Schulen wird es immer schwieriger, auf die individuellen Bedürfnisse von Kindern mit Beeinträchtigungen einzugehen. Diana, eine engagierte Mutter aus der Region Schwerin, macht dies am eigenen Leib erfahren. Ihr Sohn hat das Klinefelter-Syndrom, was ihn mit sprachlichen Entwicklungsverzögerungen konfrontiert. Gemeinsam kämpfte die Familie um die notwendige individuelle Betreuung, die nun seit seiner Einschulung durch eine Eins-zu-eins-Betreuung durch einen Schulbegleiter gewährleistet wird. Dies zeigte einmal mehr, wie wichtig diese Unterstützung im Schulalltag ist. Laut Nordkurier ist der Bedarf an Schulbegleitern angestiegen und bestimmt die Schullandschaft der Region.
Im vergangenen Jahr entschloss sich Diana, anderen Familien in einer ähnlichen Situation zu helfen. Sie trat dem Träger „Wolkenfreie Zeit“ bei, der seit 2023 in Schwerin aktiv ist. „Wolkenfreie Zeit“ hat seinen Hauptsitz in Itzehoe und unterstützt bereits seit 2015 Kinder in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 300 Mitarbeitern setzen sie sich dafür ein, dass Kinder mit körperlichen, geistigen, seelischen oder sozialen Beeinträchtigungen am alltäglichen Schul- oder Kita-Leben teilnehmen können.
Die Rolle der Schulbegleiter
Eine Schulbegleitung zu erhalten, ist für viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf oft der Schlüssel zu einer erfolgreichen Schulzeit. Diese Unterstützung ermöglicht es, dass betroffene Schüler ihre Schulbildung in regulären Schulen erhalten und dort besser integriert werden können. Wie in einem Bericht des Bildungsservers erwähnt, können Eltern eine Schulbegleitung beantragen, wenn ein entsprechender Bedarf besteht. Es stellt sich oft die Frage der Finanzierung und den bürokratischen Hürden, die damit verbunden sind.
Dieser Bereich hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Allein in der Zeit von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der Eingliederungshilfen für Kinder mit seelischen Behinderungen um 156 Prozent. Besonders betroffen sind Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren, wobei 2019 etwa 109.200 Eingliederungshilfen gewährt wurden. Mehr als die Hälfte dieser Schüler, statistisch betrachtet 57 Prozent, erhält eine inklusive Bildung an Regelschulen, was die Notwendigkeit von Schulbegleitern unterstreicht.
Ein wachsender Bedarf
Ein weiteres bemerkenswertes Fakt ist, dass einige Schulen bereits vier bis fünf Schulbegleiter beschäftigen oder sogar pro Klasse einen zur Verfügung haben. Dies zeigt nicht nur den steigenden Bedarf, sondern auch das Engagement der Schulen in der Region. „Wolkenfreie Zeit“ plant, weiter zu wachsen und noch mehr Unterstützung anzubieten, um dieser dringenden Nachfrage gerecht zu werden.
Die Rolle der Schulbegleiter ist dabei klar umrissen. Sie bieten keine pädagogische Beratung, sondern konzentrieren sich auf die praktische Unterstützung. Dazu gehören die Strukturierung des Schulalltags, die Hilfe bei sozialen Interaktionen und das Schaffen von emotionaler Sicherheit. Besonders erfreulich ist, dass eine spezielle Berufsausbildung hierfür nicht zwingend erforderlich ist; Fortbildungen stehen zur Verfügung, um die Qualität der Unterstützung zu gewährleisten.
Die Entwicklung in diesem Bereich bleibt spannend, und auch wenn noch viele Herausforderungen zu meistern sind, erfreuen sich Initiativen wie „Wolkenfreie Zeit“ großer Beliebtheit und zeigen, dass in der Schulbegleitung ein enormer Handlungsbedarf besteht. Angesichts der steigenden Zahlen ist es klar: ohne die Hilfe von Schulbegleitern geht in vielen Schulen schlichtweg nichts mehr.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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