Binz tritt nach LNG-Streit erneut in Rügener Tourismusverband ein!
Binz tritt nach LNG-Streit erneut in Rügener Tourismusverband ein!
Binz, Deutschland - Die Gemeinde Binz auf Rügen hat in den letzten Monaten einige bedeutende Veränderungen durchlebt. Ein zentrales Thema, das die Diskussionen und Entscheidungen geprägt hat, ist der kontrovers diskutierte Bau eines LNG-Terminals im Hafen Sassnitz-Mukran. Dieser Schritt hat nicht nur die Politik, sondern auch die Bürger und den Tourismus in der Region in Wallung gebracht. Besonders der Austritt von Binz aus dem Tourismusverband Rügen im Frühjahr 2023, der eng mit Bedenken über mögliche negative Auswirkungen des Terminals auf den Tourismus verknüpft ist, sorgte für Aufregung. Wie NDR berichtet, traten diese Bedenken in den Vordergrund, als die Gemeinde Protestveranstaltungen organisierte und Klage gegen den Terminalbau einreichte.
Der damals amtierende Bürgermeister Karsten Schneider kritisierte den Vorsitzenden des Tourismusverbands, Knut Schäfer, für dessen unzureichende Unterstützung. Schneider betonte die Wichtigkeit, den heimischen Tourismus zu schützen. Nach der Kommunalwahl im Mai 2025 wird Mario Kurowski von den Bürgern für Binz (BfB) neue Führungspersönlichkeit in der Gemeinde, nachdem Schneider sein Amt verloren hat. Unter Kurowskis Leitung beschloss die Gemeindevertretung nun mit einer deutlichen Mehrheit von 11 zu 15 Stimmen den Wiedereintritt in den Tourismusverband Rügen.
Tourismus und LNG-Projekt im Spannungsfeld
Kurowski unterstreicht die Notwendigkeit, in der Zukunft enger zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen, die das LNG-Projekt mit sich bringt, zu bewältigen. Trotz der unterschiedlichen Auffassungen zum Terminal scheinen alle Beteiligten ein Interesse an der Stärkung des Tourismusmarketings zu haben. Verbandsvorsitzender Andreas Heinemann begrüßt den Wiedereintritt von Binz und sieht darin eine Chance, den Verband zu festigen.
Allerdings bleibt unklar, wie genau Binz im Verband vertreten sein wird. Kurowski ist bestrebt, im Vorstand einen Platz zu finden und die Stimme der Gemeinde zu vertreten. Dies wird umso wichtiger, da die Anwohner und Geschäftsleute in der Region klar Stellung beziehen: Der zukünftige LNG-Betrieb ist nicht nur ein wirtschaftliches Risiko, sondern birgt auch massive sicherheitstechnische Bedenken. Die Initiative „aus der MITTE“ hat hierzu mehrere Fachgutachten in Auftrag gegeben, die unter anderem die Risiken eines möglichen Unfalls im Hafen Mukran herausstellen. Diese Bedenken zielen besonders darauf ab, dass die Gefahren durch mögliche Kollisionen und das Löschen von Bränden oder Explosionen auf den Schiffen erheblich sind.
Proteste und Widerstand gegen das Terminal
Laut einem Bericht von ausdermitte-binz.de wurde am 2. Mai 2024 ein Antrag auf vorläufige Untersagung der Inbetriebnahme des LNG-Terminals gestellt. Diese rechtlichen Schritte sollen sicherstellen, dass die für den 15. Mai 2024 geplante Inbetriebnahme des Terminals bis zur finalen gerichtlichen Entscheidung ausgesetzt wird. Die Gründe hierfür sind nicht nur die Sicherheitsrisiken, sondern auch die massiven Umweltbedenken, die mit fossilen Energieträgern verbunden sind. Die Wählerinitiative fordert deshalb eine klare Abkehr von diesen Projekten und stattdessen Investitionen in erneuerbare Energien.
Zusammengefasst stellt sich die Situation in Binz als ein spannender Prozess dar, der sowohl die lokale Politik als auch die Gemeinschaft prägt. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Wiedereintritt in den Tourismusverband und die Positionierung gegenüber dem LNG-Terminal in der kommenden Zeit entwickeln werden. Ein harmonisches Miteinander scheint sowohl für die Einwohner als auch die Tourismusindustrie von größter Bedeutung zu sein, um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
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Ort | Binz, Deutschland |
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