Mütterrente III: Kommt die große Rentenreform für Erziehende?

Markus Söder und die CSU planen die Einführung der Mütterrente III, um Rentenansprüche für Mütter vor 1992 zu verbessern. Aktuelle Kosten und Reformforderungen werden diskutiert.
Markus Söder und die CSU planen die Einführung der Mütterrente III, um Rentenansprüche für Mütter vor 1992 zu verbessern. Aktuelle Kosten und Reformforderungen werden diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Am 27. Mai 2025 plant die CSU unter Führung von Markus Söder die Einführung der sogenannten Mütterrente III. Diese Reform zielt darauf ab, Mütter, die vor 1992 Kinder geboren und erzogen haben, finanziell besserzustellen. Experten schätzen, dass die Kosten für die Kindererziehungszeiten in diesem Kontext von 20,3 Milliarden Euro auf rund 25 Milliarden Euro ansteigen könnten. Gundula Roßbach, die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung (DRV), hat die Mütterrente jedoch als „teure Umverteilung“ kritisiert und fordert eine sorgfältige Überprüfung der Finanzierung.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Mütterrente I und II, die bestehende Regelungen zur Berücksichtigung von Erziehungszeiten betreffen, bereits erhebliche jährliche Kosten von 8,9 Milliarden Euro und 4,45 Milliarden Euro verursachen. Diese Leistungen sind nicht beitragsgedeckt und werden durch Bundeszuschüsse finanziert. Die DRV und Sozialverbände plädieren dafür, dass die Finanzierung weiterer Rentenleistungen, wie es die Mütterrente III darstellt, ausschließlich aus Steuermitteln erfolgen sollte, um einer möglichen Erhöhung des Beitragssatzes in der Rentenversicherung entgegenzuwirken.

Ziele und Umsetzung der Mütterrente III

Die Mütterrente III soll eine Angleichung der Rentenansprüche für alle Mütter ermöglichen. Der Plan sieht vor, dass alle Mütter unabhängig vom Geburtsjahr ihrer Kinder für jedes Kind pro Jahr bis zu drei Rentenpunkte für Kindererziehungszeiten erhalten. Insbesondere Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern würden von dieser Reform profitieren, da sie oft weniger Rentenpunkte erhalten als Mütter von Kindern, die nach diesem Jahr geboren wurden. Aktuell bekämen Mütter für jedes vor 1992 geborene Kind bis zu 2,5 Erziehungsjahre gutgeschrieben, während Mütter für nach 1992 geborene Kinder bis zu drei Erziehungsjahre und entsprechende Entgeltpunkte erhalten können.

Eine rasche Umsetzung ist jedoch noch ungewiss, da der Gesetzesentwurf zunächst durch das zuständige Fachministerium vorgelegt und dann im Bundestag beschlossen werden muss. Am 7. Mai 2025 steht die Vereidigung einer neuen Bundesregierung an, die die Reformen auf den Weg bringen könnte. In Bezug auf die finanzielle Umsetzbarkeit hat CDU-Chef Friedrich Merz bereits Bedenken geäußert und die Notwendigkeit betont, Sozialleistungen zu überprüfen.

Kritik und Unterstützung

Die Diskussion um die Mütterrente III ist von Kontroversen geprägt. Während viele Sozialverbände und die VdK die Reform als überfällige Anerkennung der unbezahlten Sorgearbeit unterstützen, warnt Ökonom Marcel Fratzscher, dass die Mütterrente keine langfristige Lösung darstellt und strukturelle Reformen zur Gleichstellung von Frauen notwendig seien. Zudem könnte die Einführung der Mütterrente III zusätzliche jährliche Kosten von etwa fünf Milliarden Euro verursachen, wobei schätzungsweise bis zu 10 Millionen Rentner von der Reform profitieren könnten.

Die DRV sowie der Deutsche Familienverband fordern ein umfassendes Steuerkonzept zur Finanzierung der zusätzlichen Leistungen. Laut Rentenversicherungsbericht 2024 beziehen bereits 10,2 Millionen Erziehende eine Mütterrente, und die mögliche Einführung von Beiträgen für Eltern während der Unterhaltspflicht könnte weitere positive Impulse geben.

Der Durchbruch für die Mütterrente III könnte somit auf eine entscheidende Wende in der Rentenpolitik hindeuten, die nicht nur Müttern, sondern auch Vätern zugutekommen kann. Dieser Aspekt könnte die Diskussion um die Gleichstellung in der Altersvorsorge weiter anheizen.

Für weitere Informationen zur Mütterrente und deren Auswirkungen verweisen wir auf die detaillierten Berichte von InFranken, Rentenbescheid24 und Ruhr24

Details
Ort Berlin, Deutschland
Quellen