Niedersachsen im Abgas-Test: Wo die Autos echt dreckig sind!

Wolfsburg, Deutschland - In Niedersachsen gibt es signifikante Unterschiede bei den Abgasstandards von Fahrzeugen. Eine aktuelle Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigt, dass in einigen Landkreisen jedes dritte Auto veraltete Abgasstandards aufweist, während in anderen nur jedes zehnte. Besonders auffällig ist der Landkreis Lüchow-Dannenberg, wo 33,7 Prozent der Fahrzeuge die alten Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 erfüllen. Nienburg und Salzgitter folgen mit rund 30 Prozent, während in Wolfsburg lediglich 10,9 Prozent der Autos diese veralteten Standards haben.

Wolfsburg, die Autostadt mit etwa 60.000 Mitarbeitern bei Volkswagen, profitiert von einer hohen Anzahl neuer Eigenzulassungen und Firmenwagen. Statistisch gesehen gibt es dort 973 Autos pro 1.000 Bewohner. Zudem führt die Stadt bei den besonders sauberen Fahrzeugen: 77,2 Prozent der Autos erfüllen die neue Abgasnorm Euro 6 oder sind Elektroautos. Diese Quote macht Wolfsburg zu einem positiven Beispiel im Vergleich zu anderen Städten wie Braunschweig, die mit einem Anteil von 21 Prozent deutlich schlechter abschneidet.

Regionale Unterschiede in Niedersachsen

Die Sauberkeit der Autos variiert gravierend je nach Zulassungsbezirk in Niedersachsen und Deutschland. Die höchsten Anteile an Fahrzeugen mit alten Abgasnormen wurden auch in anderen Regionen festgestellt. Beispielsweise liegt Elbe-Elster bei 31,7 Prozent und Duisburg Stadt bei 30,7 Prozent. Weitere Bezirke mit mehr als 30 Prozent sind Emmendingen, Gelsenkirchen Stadt und Görlitz. Demgegenüber gibt es in Wolfsburg und Wiesbaden erhebliche Vorteile durch hohe Eigenzulassungen und Firmenwagen.

In der gesamten Auswertung wird deutlich, dass wohlhabendere Gegenden tendenziell mehr neue und sauberere Autos kaufen. Auch in München und Ingolstadt sind die Anteile an reinen Elektroautos und modernen Fahrzeugen mit Abgasnorm Euro 6 entsprechend hoch, liegen jedoch hinter Wolfsburg zurück.

Entwicklung der Abgasnormen

Die Entwicklung der Abgasstandards ist von zentraler Bedeutung für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Die erste Richtlinie zur Regulierung von Pkw-Abgasen wurde 1970 eingeführt, gefolgt von der Emissionsnorm Euro 1 im Jahr 1992. Seitdem sind die Standards kontinuierlich verschärft worden, um Emissionen von Partikeln und Stickstoffoxiden zu reduzieren. Diese regulatorischen Maßnahmen sind entscheidend für die Verbesserung der Luftqualität und die Reduzierung der Umweltbelastung durch Fahrzeuge.

Für neue Fahrzeuge gilt seit Euro 6c die weltweit harmonisierte Testprozedur (WLTP). Diese Testprozedur stellt sicher, dass die Fahrzeuge unter realistischen Bedingungen geprüft werden. Fortschritte in der Abgasgesetzgebung sind notwendig, um die Herausforderungen des Klimawandels und der Luftverschmutzung zu bewältigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Abgasstandards in Niedersachsen und ganz Deutschland stark variieren und dass diese Unterschiede unter anderem durch den sozialen Status und die wirtschaftlichen Gegebenheiten der Regionen beeinflusst werden. Die nächste Herausforderung wird darin bestehen, auch die Regionen mit höheren Anteilen an veralteten Fahrzeugen zu modernisieren und die Luftqualität zu verbessern.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in den Berichten von Kreiszeitung, SHZ und Umweltbundesamt.