Hoffen-Projekt: Biotope in der Südpfalz endlich vernetzt!

Herxheim, Deutschland - Am 6. Juni 2025 endet das bedeutende Modellprojekt „Hoffen“, das im Jahr 2022 ins Leben gerufen wurde. Dieses Projekt fokussiert sich auf „Artenschutz in der Agrarlandschaft durch kooperative Umsetzung von koordinierten Biotopvernetzungsmaßnahmen auf der Herxheim-Offenbacher Lössplatte“. Die Modellregion erstreckt sich über etwa 4.800 Hektar und umfasst die Gemeinden Herxheim, Offenbach, Bellheim und Rülzheim. Ziele des Projekts sind der Biotopschutz und die Erhaltung bedrohter Tier- und Pflanzenarten, die unter dem Druck von wachsenden Ackerflächen und einer abnehmenden Zahl an Betrieben leiden.

Fritz Brechtel, promovierter Biologe und ehemaliger Landrat, sprach vor rund 30 Zuhörern, darunter Vertreter aus Behörden, Landwirtschaft, Kommunen und Naturschutzverbänden. Er betonte die Wichtigkeit der Kooperation zwischen den verschiedenen Akteuren, um den Erfolg des Projekts sicherzustellen. Auch Umweltministerin Katrin Eder lobte das Vorhaben als ein Leuchtturmprojekt, das vom Land gefördert wird. Die Ergebnisse dieses Projekts sollen künftig als Modell für andere Regionen im Land dienen.

Nachhaltige Schritte und Kooperationen

Die nächsten Schritte sind bereits in Planung und umfassen Gebiete wie Neustadt, den Donnersbergkreis und den Kreis Bad Dürkheim, wo bereits die nötigen Voraussetzungen für ähnliche Projekte geschaffen wurden. Bastian Bayer von der NVS Naturstiftung Südpfalz stellte einen 1,7 Kilometer langen Wanderkorridor zwischen Bellheim und Knittelsheim vor. Dort wurden auf einer Seite des Feldwegs Grün- und Blühpflanzen angepflanzt, während auf der anderen Seite Hafer kultiviert wurde. Die Gesamtflächen von etwa sieben Hektar sollen von Partnerbetrieben bewirtschaftet werden.

Im Rahmen des Projekts wurden zudem in Herxheim Graswege aufgewertet und in Rülzheim Blühflächen angelegt, um isolierte Lebensräume zu verbinden und den Genfluss zwischen diesen zu fördern.

Biotopverbund und seine Bedeutung

Der Biotopverbund spielt eine entscheidende Rolle im Naturschutz. Laut BMU sind finanzielle Mittel sowie die Sicherung der Verbundflächen in der räumlichen Planung essenziell für die Umsetzung solcher Projekte. Ein starkes Raumordnungssystem für grüne Infrastruktur wird als notwendig erachtet, um die Artenvielfalt zu sichern.

Das Handbuch zum Biotopverbund bietet umfassende Informationen über die wissenschaftlichen, landschaftsplanerischen und rechtlichen Grundlagen sowie Beispiele für erfolgreiche Projekte in Deutschland, wie etwa die Wiedervernetzung in Holstein oder das Netzwerk Grüne Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden.

Die Veröffentlichung des Handbuchs dient als lebendiges Dokument, das regelmäßig aktualisiert wird, und soll dazu anregen, positive lokale Verbundprojekte zu melden. Es enthält zudem wichtige Hinweise zur Planung, Antragsstellung und Finanzierung von Biotopverbundprojekten.