Polizeibewerber in Schleswig-Holstein: Diktat wird zur Hürde!

Schleswig-Holstein, Deutschland - Im Jahr 2022 scheiterten 67% der Bewerber für den mittleren Dienst der Schleswig-Holsteinischen Polizei am schriftlichen Diktat. Diese alarmierende Durchfallquote ist Teil eines besorgniserregenden Trends: Von 21% im Jahr 2021/2022 stieg die Rate der nicht bestandenen Diktate auf 50% (2022/2023) und 55% (2023/2024). Die Schwierigkeiten beim Diktat sind ein zentrales Problem im Einstellungsverfahren, während die Durchfallquoten beim Sporttest mit 17% und 14% für den mittleren Dienst sowie 9% und 10% für den gehobenen Dienst deutlich niedriger geblieben sind. Das Diktat, das etwa 240 Wörter umfasst, erlaubt maximal zehn Fehler; Überschreitungen führen sofort zum Nichtbestehen.
Der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende, Sven Neumann, betrachtet die Schwierigkeiten mit dem Diktat nicht als Grund für eine Herabsetzung der Anforderungen. Vielmehr betrachtet er sie als Übungsfrage, um die Eignung der Bewerber zu gewährleisten. Jana Hämmer, Sprecherin des Innenministeriums, betont die Bedeutung einer hohen sprachlichen Kompetenz im Polizeiberuf. Laut Hämmer prüft das Diktat neben der Rechtschreibung auch das Sprachverständnis und die Grammatik der Kandidaten. Um diese Anforderungen zu erfüllen, sind im ersten Ausbildungsjahr für den mittleren Dienst zusätzliche Diktate vorgesehen.
Vorbereitung auf den Sprachtest
Um Bewerber auf das Diktat optimal vorzubereiten, stellt die Landesregierung Diktate vergangener Auswahlverfahren bereit. Informationen dazu sind unter schleswig-holstein.de zu finden. Bei den Diktaten ist besonders wichtig, dass weniger Fehler zu einer besseren Vornote für den Prüfungsteil 2 führen können. Der Ablauf des Diktats sieht vor, dass der gesamte Text einmal vorgelesen wird, bevor er in einzelnen Teilsätzen zu Papier gebracht werden muss. Am Ende wird der gesamte Diktattext noch einmal wiederholt, um den Teilnehmern eine finale Überprüfung zu ermöglichen.
Zudem hat die GdP Nachhilfeprogramme für Mitglieder initiiert, während das Innenministerium der Meinung ist, dass der allgemeinbildende Unterricht ausreichend ist, um die Anforderungen an die Sprachkompetenz zu erfüllen. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Kontextes, in dem die Deutschkenntnisse auch für die täglichen Aufgaben im Polizeialltag entscheidend sind. Die Kommunikation mit Bürgern und die Erstellung von Berichten erfordern sowohl schriftliche als auch mündliche Sprachfertigkeiten. Der Deutschtest ist demnach ein fester Bestandteil der Einstellungstests und wird in verschiedenen Aufgabenformaten, wie Diktaten oder Aufsätzen, durchgeführt.
Blick in die Zukunft
Trotz der hohen Durchfallquoten in der Rechtschreibprüfung zeigen die neuen Bewerbungszahlen, dass die Landespolizei in der Lage ist, mehr geeignete Kandidaten zu gewinnen als in den Vorjahren. Diese positive Entwicklung deutet darauf hin, dass die Herausforderung, die sprachlichen Anforderungen in den Griff zu bekommen, durch gezielte Vorbereitungsmaßnahmen und eine Stärkung des allgemeinen Bildungsbereichs aufgefangen werden kann. Angesichts der Anforderungen, die die Polizeiarbeit mit sich bringt, bleibt die Beherrschung der deutschen Sprache eine unabdingbare Voraussetzung für angehende Beamte.
Für weitere Informationen über die Anforderungen und Vorbereitungen auf die Polizeiprüfungen besuchen Sie bitte polizeitest.de.
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Ort | Schleswig-Holstein, Deutschland |
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