Nordkoreas Zerstörer wird repariert – Brücke zu Russland im Bau?

Nordkorea repariert einen Zerstörer nahe der russischen Grenze und intensiviert militärische Kooperation mit Russland.
Nordkorea repariert einen Zerstörer nahe der russischen Grenze und intensiviert militärische Kooperation mit Russland. (Symbolbild/NAG)

In den letzten Tagen hat Nordkorea Schritte unternommen, um einen beschädigten Zerstörer in der Nähe der russischen Grenze zu reparieren. Dieser Zerstörer, der nach einem Unfall beim Stapellauf am 21. Mai in Chongjin beschädigt wurde, wurde in ein Trockendock im Hafen von Rajin gebracht, etwa 20 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Satellitenaufnahmen vom 8. Juni 2025 zeigen das Schiff, das in der Werft steht, wobei kritische Teile wie Raketensysteme und Geschützturmhalterungen mit Netzen abgedeckt sind. Die Reparaturen sollen schätzungsweise zwischen sieben und zehn Tagen dauern, wobei das genaue Ziel der Verlegung des Zerstörers nach Najin unklar bleibt. Beobachter wie Yu Jihoon vom Korea Institute for Defense Analyses betonen, dass Najin eine bedeutende Rolle in den nordkoreanisch-russischen Beziehungen spielt.

Der ehemalige südkoreanische Admiral Kim Duk-ki äußert die Vermutung, dass die Sonarsysteme des Schiffs möglicherweise beschädigt wurden und deren Ursprung aus China oder Russland stammen könnte. Während es bislang keine Beweise für die Anwesenheit russischer Experten an den Reparaturarbeiten gibt, verstärken die aktuellen Entwicklungen die Beobachtungen, dass Nordkorea und Russland in den letzten Jahren ihre militärische Zusammenarbeit intensiviert haben. Neueste Berichte zeigen, dass Nordkorea Russland im Ukraine-Krieg mit Waffen, Munition und Soldaten unterstützt, während Russland im Gegenzug Öl, Lebensmittel und technisches Know-how nach Nordkorea liefert.

Militärische Zusammenarbeit und strategischer Vertrag

Ein entscheidender Meilenstein in der Partnerschaft zwischen Nordkorea und Russland wurde im Juni 2024 erreicht, als Wladimir Putin und Kim Jong-un einen Vertrag über umfassende strategische Zusammenarbeit unterzeichneten. Dieses Abkommen, das einstimmig vom Abgeordnetenhaus in Moskau billigt wurde, betont die gegenseitige „sofortige militärische Unterstützung“ im Falle eines Angriffs auf eines der beiden Länder. Die Zustimmung des russischen Oberhauses steht zwar noch aus, wird jedoch als Formsache angesehen. Sicherheitsanalysten warnen, dass diese Vereinbarung die militärische Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland auf eine völlig neue Ebene hebt.

Die USA zeigen sich alarmiert über die Allianz und werfen Nordkorea vor, Russland weiterhin mit Munition und Waffen auszustatten. Berichten zufolge unterstützen nordkoreanische Soldaten die russischen Truppen im Ukraine-Krieg, was von Südkoreas Geheimdiensten bestätigt wird. Präsident Yoon Suk Yeol bezeichnet diese Entsendung als Provokation, die eine Bedrohung für die globale Sicherheit darstellt. Zudem äußern Sicherheitsexperten Bedenken, dass Nordkorea mit Hilfe Russlands sein Atomprogramm vorantreiben könnte, was die Lage weiter kompliziert.

Reaktionen aus Südkorea

In Anbetracht der Entwicklungen kündigte Südkoreas Außenminister Cho Tae Yul an, dass Südkorea auf die Entsendung nordkoreanischer Truppen mit einem angemessenen Gegenmittel reagieren wird. Militäranalyst Hendrik Remmel berichtete, dass mehrere Tausend Nordkoreaner derzeit von Russland trainiert werden. Dies wirft die Frage auf, wie die internationale Gemeinschaft, insbesondere Südkorea, auf die Unterstützung von Nordkorea für Russland reagieren wird, insbesondere in Bezug auf Waffenlieferungen an die Ukraine, die Südkorea in Erwägung zieht, abhängig von den Gegenleistungen, die Nordkorea von Russland erhält.

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