Revolutionäre Wasserstoff-Strategie: Bochumer Forscher setzen neue Maßstäbe!

Forschende der Uni Duisburg-Essen und Ruhr-Universität Bochum beendeten erfolgreich das Wasserstoffprojekt StEAM zur Energieanalyse.
Forschende der Uni Duisburg-Essen und Ruhr-Universität Bochum beendeten erfolgreich das Wasserstoffprojekt StEAM zur Energieanalyse. (Symbolbild/NAG)

Duisburg, Deutschland - Forschende der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen haben im Rahmen des Projekts StEAM ein globales Energiesystemmodell entwickelt, das eine bedeutende Rolle in der zukünftigen Wasserstoffstrategie spielt. Dieses Projekt wurde über einen Zeitraum von drei Jahren vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und zielt darauf ab, den Sektor Wasserstoff mit dem Stromsektor zu verknüpfen. Das Modell wird als Open Source zur Verfügung gestellt, was den Zugang und die weitere Entwicklung für alle Interessierten fördern soll. Laut uni-due.de bietet das Modell wertvolle Erkenntnisse für die Politik und Wirtschaft, indem es die Entscheidungsfindung unterstützt.

Ein zentrales Ergebnis der Forschung ist, dass die langfristigen Grenzkosten für Wasserstoff in Europa bis zum Jahr 2040 bei etwa 110 Euro/MWh (entsprechend ca. 3,30 Euro/kg Wasserstoff) liegen werden. Im Vergleich dazu zeigen die Analysen, dass die Grenzkosten in Südamerika deutlich niedriger ausfallen können, bei rund 80 Euro/MWh (2,40 Euro/kg Wasserstoff). Dies stellt jedoch eine Herausforderung dar, denn der Transport über große Entfernungen aus Südamerika nach Europa ist aufgrund der logistischen Rahmenbedingungen unattraktiv.

Ein neuer Ansatz für Wasserstofftransportsysteme

Die Studie hebt hervor, dass der Wasserstofftransport innerhalb der Kontinente hauptsächlich über Pipelines erfolgt. Schiffstransport ist in aktuell schlecht angebundenen Regionen nicht als wirtschaftlich attraktiv einzustufen. Mit dem richtigen Ansatz könnte jedoch das Potenzial zur Produktion höherwertiger, leichter transportierbarer Wasserstoffderivate vor Ort genutzt werden, um diese dann zu exportieren.

In den letzten Jahren haben viele Staaten nationale Wasserstoffstrategien veröffentlicht oder planen dies. Weltenergierat.de berichtet, dass die Strategien sehr unterschiedlich sind, was den Grad der Konkretisierung, Schwerpunkte, Ziele und Ambitionsniveau betrifft. Über 20 Länder hatten bis 2020 bereits eine Wasserstoffstrategie angekündigt. Diese internationalen Bemühungen zielen häufig darauf ab, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und erneuerbare Energien zu integrieren.

Öffentliche Unterstützung und Infrastruktur

Die Bedeutung eines geeigneten politischen und regulatorischen Umfelds wird stark betont, um die wirtschaftliche Nutzung von Wasserstoff zu fördern. Über 41 Strategiedokumente und vier Revisionen auf Regierungsebene liegen mittlerweile vor. Dabei wird erwartet, dass Länder, die über 80% des globalen Bruttoinlandsprodukts repräsentieren, bis 2025 eine Wasserstoffstrategie entwickelt haben werden.

Zusätzlich ist es entscheidend, die Produktionskapazitäten und die Transportinfrastruktur zeitnah auszubauen. Hierbei sind internationale Wasserstoffpartnerschaften, die häufig durch bi- und trilaterale Abkommen entstehen, von großer Bedeutung. Diese Maßnahmen sind jedoch häufig unzureichend ausgearbeitet, da sie sich häufiger auf Ziele konzentrieren als auf die tatsächliche Umsetzung.

Die durch das StEAM-Projekt gewonnenen Erkenntnisse stellen einen wichtigen Schritt dar, um diese Herausforderungen anzugehen und zur Entwicklung eines nachhaltigen Wasserstoffmarktes beizutragen. Die Fallstudien und Analysen umfassen verschiedene Aspekte, von der europäischen Regulierung für grünen Wasserstoff bis hin zu Kapital- und Infrastrukturkosten weltweit, und sollen den Austausch mit Praxispartnern fördern, um die Methoden weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen zu den Wasserstoffgestehungskosten sind ebenfalls in einer studie der Stiftung Umweltenergierecht zu finden.

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Ort Duisburg, Deutschland
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