Europa im Notstand: Friedensforscher fordern unabhängige Verteidigung!

Berlin, Deutschland - Am 2. Juni 2025 wurde das Friedensgutachten 2025 von vier bedeutenden deutschen Friedensforschungsinstituten veröffentlicht. Diese Institute sind das Bonn International Centre for Conflict Studies, das Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg sowie das Institut für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen. Im Fokus des Gutachtens steht die Forderung nach einer stärkeren Unabhängigkeit der europäischen Verteidigung von den USA, insbesondere angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa.
Die Wissenschaftler betonen die Notwendigkeit, die Verteidigung der EU eigenständiger zu gestalten und schlagen eine Vielzahl von Maßnahmen vor. Dazu gehören die Schließung von Lücken in militärischen Fähigkeiten, die Europäisierung der Rüstungsbeschaffung sowie der Ausbau gemeinsamer Verteidigungsstrukturen. Angesichts der globalen Konfliktsituation, die 2024 mehr als 122 Millionen Menschen auf der Flucht brachte, sind diese Initiativen unerlässlich.
Waffenlieferungen und humanitäre Verantwortung
Ein zentrales Thema des Gutachtens ist die Kritik an den deutschen Waffenlieferungen nach Israel. Die Forscher fordern, dass Deutschland diese Lieferungen einstellen sollte, da sie unter Umständen das humanitäre Völkerrecht verletzen. Die Experten vertreten die klare Auffassung, dass internationale Gerichtsbarkeit über Staatsräson stehen sollte. Diese Haltung schließt einen Staatsbesuch des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in Deutschland vorerst aus.
Im Kontext der gewaltsamen Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen, die mehr als 53.000 Menschenleben gefordert und das Gebiet stark zerstört haben, verdeutlichen die Forscher die Dringlichkeit, mit anderen Nationen wie Frankreich, Großbritannien und Kanada zusammenzuarbeiten, um eine Lösung des Palästinakonflikts zu finden. Zudem wird die Notwendigkeit einer westlichen Unterstützung für die Ukraine hervorgehoben, wo der russische Angriffskrieg die Sicherheitslage in Europa zusätzlich belastet.
Strategien für eine langfristige Sicherheit
Das Friedensgutachten fordert Konzepte und Strategien, die eine langfristige Verteidigung der EU gewährleisten. Die Institute schlagen eine Doppelstrategie vor, die einerseits die Einbindung der USA in sicherheitspolitische Fragestellungen umfasst, andererseits jedoch darauf abzielt, die europäische Verteidigungsfähigkeit zu stärken und unabhängiger zu gestalten.
Zusammenfassend zeigt das Friedensgutachten 2025, dass die Herausforderungen bezüglich internationaler Konflikte und der Sicherheit Europas drängend sind. Die Vorschläge der Friedensforscher zielen darauf ab, eine eigenständigere und effektivere Verteidigung in Europa zu etablieren und sicherzustellen, dass der Kontinent auf die aktuellen und zukünftigen Bedrohungen angemessen reagiert.
Für weitere Informationen und ausgeführte Berichterstattung über das Friedensgutachten können Sie die Artikel bei Tagesschau, Zeit und Ariva nachlesen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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