Erzbischof Bentz: Papst Leo XIV. bringt frischen Wind in die Kirche!

Erzbischof Bentz spricht über Papst Leo XIV. und die Notwendigkeit von Reformen in der katholischen Kirche. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Erzbistum Köln.
Erzbischof Bentz spricht über Papst Leo XIV. und die Notwendigkeit von Reformen in der katholischen Kirche. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Erzbistum Köln. (Symbolbild/NAG)

Erfurt, Deutschland - Bei der Amtseinführung von Papst Leo XIV. in Rom, die am 8. Mai stattfand, war auch Erzbischof Udo Bentz anwesend. In einem Interview hebt er die souveräne und emotionale Art des neuen Papstes hervor. Über 200.000 Pilger aus aller Welt nahmen an dieser zeremoniellen Messe teil, darunter viele aus dem deutschsprachigen Raum. Laut Bentz strebt Leo XIV. an, kein einsamer Anführer zu sein und legt großen Wert auf Einheit innerhalb der katholischen Kirche. Er betont, dass es wichtig sei, verschiedene Perspektiven zu verstehen und in den Dialog zu treten. Dies spiegelt sich auch in den Äußerungen von Bischof Michael Gerber wider, der eine positive Kooperation zwischen dem neuen Papst und der katholischen Kirche in Deutschland prognostiziert.

Bentz steht in engem Kontakt mit Rom, um die synodale Dynamik in Deutschland zu gestalten. Er sieht die Rolle der Kirche in der Gesellschaft als wesentlich und möchte verlässliche Orte für die Seelsorge schaffen. In seinem Erzbistum Köln plant er ein Einsparprogramm von 100 Millionen Euro bis 2030 und entwickelt eine missionarische, diakonische sowie geistliche Ausgabenpolitik.

Synodale Wege und Reformen

Der Reformprozess „Synodaler Weg“ nimmt eine zentrale Rolle in den aktuellen Diskussionen ein. Bentz betont die Notwendigkeit, neue Formen der Organisation und Leitung in der Kirche zu etablieren. Reformgruppen und katholische Verbände in Deutschland haben sich für die Fortführung dieser synodalen Prozesse ausgesprochen, um die von Papst Franziskus geforderte Synodalität zu verwirklichen. Eine Vielzahl von Organisationen, darunter kfd und #OutInChurch, hat sich zusammengetan, um der Kirche zu zeigen, dass sie auch in der heutigen Zeit relevant sein kann.

Gerber und Bentz äußern sich optimistisch über die Möglichkeit, den „Synodalen Weg“ unter Pontifikat von Leo XIV. fortzusetzen. Dabei könnten wichtige Gespräche zwischen der deutschen Bischofskonferenz und dem Vatikan stattfinden, um Reformschritte zu besprechen. Bischof Overbeck von Essen gilt hierbei als ein wesentlicher Gesprächspartner. Insbesondere die Herausforderungen bei der Verknüpfung mit dem globalen Prozess der Weltsynode bleiben ein wichtiges Thema.

Gesellschaftliche Verantwortung und politische Äußerungen

Bentz thematisiert auch die gesellschaftliche Verantwortung der Kirche. Er warnt in Bezug auf die bevorstehenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen vor der AfD, die er als unvereinbar mit dem christlichen Menschenbild anprangert. Diese politischen Äußerungen unterstreichen Bentz’ Engagement, die Kirche aktiv in die gesellschaftlichen Debatten einzubringen. Er sieht es als entscheidend an, innerhalb der Kirche einen innerkirchlichen Dialog über politische Themen zu führen und sicherzustellen, dass die Bischöfe selbstverursachte Hemmnisse überwinden, die durch die Missbrauchskrise und Reformstaus entstanden sind.

In einer Zeit, in der die Zahl der Priester und das ehrenamtliche Engagement zurückgehen, betont der Erzbischof die Bedeutung eines stärkeren sakramentalen Dienstes und die Anforderung, geschiedene Priester, die dispensiert wurden, wieder in die Pastoral einzusetzen. Dies könnte ein wichtiger Schritt sein, um der Glaubwürdigkeit der Kirche wieder mehr Gewicht zu verleihen und die spirituellen Bedürfnisse der Gemeinden zu erfüllen.

Details
Ort Erfurt, Deutschland
Quellen