Schwimmstar Köhler kämpft gegen Hass und Dopingvorwürfe nach Olympia

Schwimmerin Angelina Köhler kämpft gegen Hassnachrichten nach Olympia und äußert Bedenken über Doping im Sport.
Schwimmerin Angelina Köhler kämpft gegen Hassnachrichten nach Olympia und äußert Bedenken über Doping im Sport. (Symbolbild/NAG)

Singapur, Singapur - Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler sieht sich nach ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen mit einer Welle von Hass-Nachrichten und Beleidigungen konfrontiert. Wie FAZ berichtet, erhielt Köhler zahlreiche Nachrichten von chinesischen Bots, die sie auf Englisch und Deutsch als Nazi beschimpften. Die Angriffe, die unter anderem mit sehr verstörenden Bildern, einschließlich solcher mit Hitlergrüßen, verbunden waren, haben die junge Athletin emotional stark belastet.

Köhler, die mit ADHS diagnostiziert wurde, nimmt zwar keine Medikamente ein, dennoch hat die Situation ihren Alltag stark beeinträchtigt. Besonders besorgt zeigt sie sich über den Umgang mit der chinesischen Mannschaft bei zukünftigen Wettbewerben, darunter die bevorstehende Weltmeisterschaft in Singapur. Trotz der Tatsache, dass die Menge an Hass-Nachrichten laut Köhler abgenommen hat, erhält sie weiterhin derartige Botschaften, was ihr ein Gefühl der Unsicherheit gibt und sie darin bestärkt, nicht mehr aus bereits geöffneten Flaschen zu trinken – aus Angst vor Manipulation.

Doping-Diskussion im Schwimmsport

Im Kontext der Olympischen Spiele in Paris 2024 sorgt ein Doping-Skandal für Aufsehen. Laut fr.de wurden 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet. Trotz positiver Tests dürfen 11 dieser Athleten an den Wettkämpfen teilnehmen. Angelina Köhler äußert Bedenken über die Fairness der Wettkämpfe und verweist auf die umstrittene Schwimmerin Zhang Yufei, die in einem früheren Dopingfall verwickelt war, aber nicht bestraft wurde.

Die chinesische Anti-Doping-Agentur erklärte, dass die Athleten unwissentlich durch kontaminiertes Essen gedopt wurden. Doping-Experten, darunter Hajo Seppelt, bezeichneten diese Erklärung als unglaubwürdig und wiesen auf die Tatsache hin, dass nicht alle betroffenen Schwimmer im gleichen Hotel untergebracht waren. Trotz dieser Bedenken hat die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) die Erklärung akzeptiert und eigene Ermittlungen abgelehnt, was sowohl von Seppelt als auch von anderen Kritikern als Beweis für eine mangelnde Glaubwürdigkeit im Anti-Doping-Kampf gewertet wird.

Psyche und Druck im Leistungssport

Doping, das häufig durch den Druck auf Profisportler begünstigt wird, hat nicht nur physische sondern auch massive psychische Folgen. Wie auf Knowunity beschrieben wird, führt der Einsatz von Dopingmitteln zwar kurzfristig zu einem gesteigerten Wohlbefinden, doch die Risiken überwiegen oft die Vorteile. Langfristig kann Doping zu schweren psychischen Folgen führen und der hohe Suchtfaktor führt dazu, dass die Problematik im Leistungssport weiterhin präsent bleibt.

Köhlers Verlangen nach mehr Unterstützung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und die Einführung einer Ansprechperson für Sportler spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen Athleten heutzutage konfrontiert sind. Der Druck, der im Leistungssport herrscht, geht oft einher mit psychischen Belastungen und potentiellen Dopingvergehen, die nicht nur die Integrität des Sports, sondern auch das persönliche Wohl der Sportler in Frage stellen.

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Ort Singapur, Singapur
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