Bergsturz-Alarm in Blatten: Dorf wegen Gletscherabbruch evakuiert!

Evakuierung des Schweizer Dorfes Blatten nach Bergsturz; Gletscherabbruch droht mit weiteren Murenabgängen.
Evakuierung des Schweizer Dorfes Blatten nach Bergsturz; Gletscherabbruch droht mit weiteren Murenabgängen. (Symbolbild/NAG)

Blatten, Schweiz - Im Schweizer Dorf Blatten wurden am 28. Mai 2025 die Bewohner aufgrund eines drohenden Bergsturzes evakuiert. Ein Großteil des Birchgletschers brach ab, was zu Geröllmassen führte, die in die bereits evakuierte Siedlung eindrangen. Aus ersten Einschätzungen des regionalen Führungsstabs geht hervor, dass, obwohl Teile der 300-Einwohner-Gemeinde verschüttet wurden, glücklicherweise keine Menschen zu Schaden kamen. Die Evakuierung war eine präventive Maßnahme, die bereits in der Vorwoche aufgrund der drohenden Gefahr ergriffen wurde, nachdem in der Nacht zum 27. Mai größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser ins Tal niedergingen.

Rund neun Millionen Tonnen Schuttmaterial hatten sich auf dem Gletscher abgelagert, wodurch Experten befürchten, dass die angesammelten Geröllmengen eine Kettenreaktion auslösen könnten, die zu weiteren Murenabgängen führt. Die bedrohliche Situation wurde durch Schuttkegel auf dem Gletscher und zunehmende Regenfälle weiter verschärft. Gemeindepräsident Matthias Bellwald äußerte, dass die Lage sich mit der Zeit komplizierter gestalten könnte.

Vorbereitungen und Evakuierungen

Bereits am 20. Mai wurde die letzte Kuh aus Blatten ausgeflogen, um mehr Sicherheit zu gewährleisten. Die örtlichen Behörden bereiten sich auf mögliche weitere Evakuierungen vor, jedoch gibt es aktuell keine weiteren Anzeichen dafür, dass dies notwendig sein könnte. Die Bewohner von Blatten haben den Ernst der Lage erkannt und die Evakuierung wurde zügig umgesetzt, um das Risiko für Menschenleben zu minimieren, wie fr.de berichtet.

Die Gefährdung durch den Gletscherabbruch ist nicht überraschend, da der Berg in den Schweizer Alpen schon seit längerem auseinanderbricht. Dies ist Teil eines größeren Problems, das auch durch den Klimawandel verstärkt wird. Forscher warnen, dass die Gletscher in der Schweiz bis Ende des Jahrhunderts bis zu 75% ihres Eisvolumens verlieren könnten, was massive Auswirkungen auf die Wasserversorgung und die Natur in den betroffenen Gebieten hat.

Klimawandel als zugrunde liegende Ursache

Die Situation in Blatten ist symptomatisch für die zunehmenden Herausforderungen, die die Schweiz infolge des Klimawandels bewältigen muss. Laut dem Tagesanzeiger zeigen die Auswirkungen dieser Veränderungen bereits signifikante Folgen: weniger Schnee, mehr Regen und ein steigendes Hochwasserrisiko prägen die Klimaerwartungen in der Region. Vor allem die Erwärmung um 1,8 Grad Celsius seit 1850 in der Schweiz, die 1,6-mal über dem Durchschnitt der nördlichen Hemisphäre liegt, trägt zur Instabilität der Gletscher und den damit verbundenen Gefahren bei.

Zusätzlich verstärkt die Revision des CO2-Gesetzes, das derzeit in der Vernehmlassung ist, die Diskussion über geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Phänomene. Forderungen nach einer Reduzierung der CO2-Emissionen um 50%, wovon mindestens 30% in der Schweiz gesenkt werden sollen, machen deutlich, wie ernst die Lage ist. Experten, wie Philippe Thalmann von der ETH Lausanne, schlagen vor, die Emissionen um 40% im Inland zu mindern, um die Situation zu verbessern.

Die vorangegangenen Ereignisse in Blatten spiegeln die zunehmende Dringlichkeit des Klimawandels wider, und die Schweiz steht vor der Herausforderung, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Während die Gemeinde Blatten und umliegende Gebiete derzeit vor den Folgen des Gletscherabbruchs geschützt werden, bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen erforderlich sind, um den Bürgern in Zukunft ein sicheres Leben zu garantieren.

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Ort Blatten, Schweiz
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