Obernwohlde plant höchste Windkraftanlagen: 261 Meter für mehr Energie!

Der Windpark Obernwohlde wird bis 2025 mit neuen, 261 Meter hohen Anlagen von Qualitas Energy repowert, um Energieausbeute zu steigern.
Der Windpark Obernwohlde wird bis 2025 mit neuen, 261 Meter hohen Anlagen von Qualitas Energy repowert, um Energieausbeute zu steigern. (Symbolbild/NAG)

Obernwohlde, Deutschland - Der Windpark Obernwohlde wird gegenwärtig einem umfassenden Repowering unterzogen. Künftig soll der Windpark, der derzeit 20 Windkraftanlagen mit einer Höhe von 149,5 Metern umfasst, deutlich leistungsfähiger werden. Neuer Eigentümer ist die spanische Gruppe Qualitas Energy, die plant, die alten Windräder durch 15 bis 16 modernere Anlagen zu ersetzen, die eine Gesamthöhe von 261 Metern erreichen werden. Diese neuen Windkraftanlagen werden fast doppelt so hoch wie die aktuellen und übertreffen sogar die Höhe der Lübecker Marienkirche (125 Meter) sowie des Kieler Fernmeldeturms (227 Meter).

Der Windpark wurde von 2015 bis 2017 mit einer Gesamtleistung von 61 Megawatt vom vorherigen Eigentümer BayWa r.e. errichtet. Qualitas Energy ist der dritte Eigentümer des Windparks, nach dem SUSI Renewable Energy Fund II. Die Repowering-Maßnahmen sind im Küstenbereich üblich, jedoch wird der Windpark Obernwohlde frühzeitig umgerüstet. Dies ist ein strategischer Schritt, um die Energieausbeute zu steigern, die Anzahl der Anlagen zu reduzieren und die Schall-Immissionen sowie den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Zudem werden die neuen Windräder mit einer bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung ausgestattet.

Integration neuer Technologien und Vorteile

Details zur Investitionshöhe und den spezifischen Anlagendaten wurden bisher nicht bekannt gegeben. Die Fundamente der alten Anlagen werden gemäß den rechtlichen Vorgaben entfernt. Ein entsprechender Antrag auf Repowering liegt bereits der Gemeinde Pronstorf vor. Geplant ist, acht 150-Meter-Anlagen durch sechs 261-Meter-Anlagen zu ersetzen, wobei der Abstand zwischen den neuen Anlagen circa 650 Meter betragen soll.

Das Vorhaben hat auch einige Herausforderungen. Bürgermeister Jörg Ohm äußerte Bedenken, dass es schwierig sein könnte, die Bürger von den Vorteilen der höheren Windräder zu überzeugen. Er sieht jedoch die finanziellen Vorteile für die Gemeinde, da die EEG-Umlage zusätzliche Einnahmen von 150.000 bis 180.000 Euro verspricht. Diese finanziellen Aspects stehen im Einklang mit den Zielen von Qualitas Energy, das in den letzten Jahren umfangreiche Investitionen in erneuerbare Energien, insbesondere in Windkraft, getätigt hat.

Ein breiterer Kontext zur Windkraft

Das Repowering-Projekt in Obernwohlde ist Teil eines größeren Trends, der auch andere Projekte des Unternehmens umfasst. Qualitas Energy hat kürzlich sieben Windparks in Deutschland erworben, die aus insgesamt 33 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 99 MW bestehen. Diese Windparks, die sich über mehrere Bundesländer verteilen, versorgen derzeit etwa 63.000 Haushalte mit nachhaltigem Windstrom. Das Unternehmen plant, die Kapazität dieser Windparks durch gezielte Repowering-Maßnahmen auf 173 MW zu steigern, wodurch künftig über 118.000 Haushalte mit Windstrom versorgt werden können.

Um den steigenden Energiebedarf in Deutschland zu decken, sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ambitionierte Ausbauziele vor. Bis 2030 sollen Onshore-Windkraftwerke eine installierte Leistung von 71.000 MW erreichen, wobei das Bundeswirtschaftsministerium sogar ein höheres Ziel von 80 GW anstrebt. Aktuell sind etwa 55 GW installiert, jedoch steht ein erheblicher Rückbau alter Anlagen bevor. Der benötigte jährliche Zubau von Windkraftanlagen ist daher entscheidend, um die festgelegten Klimaziele zu erreichen.

Für interessierte Bürger findet am 3. Juli um 19 Uhr eine Einwohnerversammlung in der Strengliner Mühle statt. Vertreter von Enercon, GP Joule und Qualitas Energy werden anwesend sein, um zukünftige Energieprojekte vorzustellen.

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Ort Obernwohlde, Deutschland
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