Rentenkrise 2025: Warum die Mittelschicht kaum noch erreicht wird!

Deutschland - Am 2. Juni 2025 zeigt eine aktuelle Analyse der Rentensituation in Deutschland, dass viele Rentnerinnen und Rentner in der Mittelschicht deutlich unter der geforderten Einkommensgrenze leben. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) liegt die Mittelschicht für Singles bei einem Nettoeinkommen von 1.850 bis 3.470 Euro pro Monat, während Haushalte mit zwei Personen eine untere Grenze von 2.780 Euro haben. Dies stellt ein erhebliches Problem dar, denn die durchschnittlichen Netto-Renten erreichen diese Werte bei weitem nicht.

Die Daten der Deutschen Rentenversicherung belegen, dass Männer in den alten Bundesländern lediglich 1.332 Euro und Frauen nur 830 Euro monatlich erhalten. In den neuen Bundesländern sieht es marginal besser aus, mit 1.416 Euro für Männer und 1.218 Euro für Frauen. Diese Beträge liegen zum Teil sogar unterhalb des Grundsicherungsniveaus, wobei die Rentnerinnen in den alten Bundesländern am stärksten betroffen sind.

Gründe für niedrige Rentenansprüche

Die Ursachen für die niedrigen Rentenansprüche, insbesondere bei Frauen, sind vielfältig. Häufig sind Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit zur Kindererziehung, häufigere Teilzeitarbeit und niedrigere Löhne dafür verantwortlich. Diese Umstände führen dazu, dass nur eine kleine Gruppe von Rentnern die Voraussetzungen für ein Einkommen in der Mittelschicht erfüllt; konkret sind dies meist Personen mit mindestens 45 Beitragsjahren oder einem hohen Einkommen, betrieblicher Altersversorgung, privater Vorsorge sowie Mieteinnahmen oder Kapitalerträgen.

Zusätzlich empfiehlt die Rentenversicherung, Rentenansprüche auf Vollständigkeit zu prüfen und gegebenenfalls einen Antrag auf Grundsicherung zu stellen, wenn das Einkommen unter 1.062 Euro liegt. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die finanzielle Situation der Betroffenen zu stabilisieren.

Das Drei-Säulen-System der Altersvorsorge

In Deutschland spielt das Drei-Säulen-System eine zentrale Rolle in der Altersvorsorge, bestehend aus der staatlichen Regelsicherung, der betrieblichen Altersversorgung und der privaten Altersvorsorge. Innerhalb dieser Säulen existieren verschiedene Systeme und Institutionen, die unterschiedliche Ansprüche und maximalen Leistungen bieten. Die gesetzliche Rente allein reicht jedoch häufig nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Laut aktuellen Schätzungen liegt das Rentenniveau bei etwa 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes. Daher ist es besonders wichtig, das eigene Einkommen zu diversifizieren und zusätzliche Altersvorsorge zu treffen.

Insbesondere Frauen sollten frühzeitig ihre Rentenaussichten prüfen, da sie häufiger von Altersarmut betroffen sind. Statistiken zeigen, dass die Armutsrisikoquote der über 65-Jährigen im Jahr 2022 bei 18,1 Prozent lag, was im Vergleich zur Gesamtbevölkerung von 16,7 Prozent deutlich höher ist. Das bedeutet, dass viele Rentner mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten kämpfen müssen. Ein erheblicher Teil der Betroffenen macht zudem keinen Gebrauch von Grundsicherungsleistungen, oft aus Scham oder mangelnden Informationen.

Die Kombination aus niedrigen Renten, regionalen Unterschieden und dem häufigen Fehlen zusätzlicher Einkommensquellen führt dazu, dass viele ältere Menschen in der Gesellschaft einer erhöhten Armutsgefahr ausgesetzt sind. Wissenschaftler und Sozialpolitiker warnen daher vor einer wachsenden Altersarmut, die nicht nur das individuelle Leben der Menschen betrifft, sondern auch gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt.

Umso wichtiger sind daher politisch angestoßene Reformen, die einen steuerfreien Arbeitslohn von bis zu 2.000 Euro für Rentner einführen sollen. Diese Maßnahmen könnten helfen, die finanzielle Situation vieler Rentner zu verbessern und sie vor Altersarmut zu schützen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Rentensituation in Deutschland komplex ist und auf verschiedenen Ebenen angepackt werden muss, um dauerhaft für alle Generationen ein sicheres Alter zu gewährleisten. Eine umfassende Reform der Altersvorsorge ist dringend erforderlich, um künftige Generationen vor ähnlichen Herausforderungen zu bewahren.

Ruhr24
bpb: Drei-Säulen-System
bpb: Altersarmut