Zukunft der Gastronomie in Twistringen: Kämpfen gegen Fachkräftemangel!

Gastronomen in Twistringen stehen vor Herausforderungen durch Fachkräftemangel und steigende Preise, was die Branche belasten wird.
Gastronomen in Twistringen stehen vor Herausforderungen durch Fachkräftemangel und steigende Preise, was die Branche belasten wird. (Symbolbild/NAG)

Twistringen, Deutschland - Die Gastronomen in Twistringen sehen sich derzeit mit besonders herausfordernden Zeiten konfrontiert. Laut einem aktuellen Bericht der Kreiszeitung leiden die Betriebe unter dem Druck des Fachkräftemangels, steigender Einkaufskosten und einem Rückgang der Gästezahlen. Insbesondere im Restaurant „Ludwig“ suchen die Inhaber, Boris und Christin von der Ecken, bereits seit zwei bis drei Monaten erfolglos nach neuen Küchenkräften.

Um die Arbeitsbelastung zu verringern, musste die Speisekarte reduziert werden. Die Hoffnung auf Besserung ruht auf den geplanten Antipasti-Abenden im Herbst, für die jedoch zunächst entsprechendes Personal gefunden werden muss. Besonders gravierend ist die Lage im Restaurant „Korfu“, wo Juniorchef Daniele Heuschneider einen Umsatzrückgang von 30 Prozent verzeichnet.

Hohe Preise und niedrige Umsätze

Wie die Tagesschau berichtet, volles Bild der Gastronomie im Allgemeinen sieht nicht besser aus. Im ersten Halbjahr 2024 sank der Umsatz in Hotels, Restaurants und Cafés um fast 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Gewinne um 22 Prozent zurückgingen. Diese Entwicklungen sind nicht zuletzt das Resultat steigender Lebensmittel- und Personalkosten, die durch das Auslaufen der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen weiter verschärft werden.

Zusätzlich plagen Gastronomen in Twistringen wie Klaus Schade von „Klausi’s“ die Herausforderungen steigender Kosten und die Notwendigkeit, die Preise attraktiv zu halten. Um die Betriebskosten zu reduzieren, hat auch er die Öffnungszeiten angepasst und bietet nun eingeschränkte Servicezeiten an. Abgesehen davon führt die Sanierung der B51 zu ungünstigen Platzverhältnissen vor seinem Restaurant und anderen Lokalitäten, was zusätzlich Gäste fernhält.

Fachkräftemangel in der Branche

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Problem der Branche. Laut einer aktuellen Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlen in Deutschland rund 476.730 ausgebildete Fachkräfte im Gastgewerbe. In Twistringen ist das Personalangebot entsprechend knapp, und fast jede vierte offene Stelle kann nicht mit einem qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden. Diese Situation ist besonders dramatisch im Bereich der ausgebildeten Köche.

Die Zeit berichtet, dass allein im Juni 2024 mehr als 8.800 Fachkräfte in Hotel- und Gaststättenberufen gefehlt haben, was 45 Prozent weniger als im Vorjahr bedeutet. Trotz eines leichten Rückgangs der Fachkräftelücke bleibt die Personalsituation als „prekär“ eingeschätzt. Viele Betriebe sehen sich deshalb gezwungen, ihre Angebote zu reduzieren und zunehmend auf ungelerntes Personal zurückzugreifen.

Die Herausforderungen des Fachkräftemangels und der steigenden Preise stellen die Gastronomie in Twistringen und darüber hinaus vor große Hürden. Die Gastronomen versuchen jedoch, die Innenstadt lebendig zu halten und die Besucher in ihren Restaurants, Bars und Cafés willkommen zu heißen.

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Ort Twistringen, Deutschland
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