Römerbrunnen in Köln: Denkmal des Monats – Dringender Sanierungsbedarf!

Köln, Deutschland - Der Römerbrunnen in Köln steht in dieser Woche im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem er vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz zum „Denkmal des Monats“ für Mai ernannt wurde. Die Anlage, die vor 70 Jahren vom Architekten Karl Band neu gestaltet wurde, ist ein wichtiger Bestandteil der römischen Geschichte Kölns, wird jedoch in einem besorgniserregenden Zustand berichtet. Pflanzen sprießen aus den Mauerfugen, das Becken ist ausgetrocknet und die Reliefs, welche das Leben der Römer am Rhein darstellen, müssen dringend gereinigt werden, wie der Kölner Stadt-Anzeiger mitteilt.
Die halbkreisförmige Gestaltung des Brunnens, die auf dem Fundament eines Wehrturms an der Nordseite der römischen Stadtmauer basiert, reflektiert die Topografie der römischen Zeit. Leider wurde der ursprüngliche Brunnen von 1915, der von Franz Brantzky konzipiert wurde, im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt; trotzdem konnten erhaltene Elemente in die Neuauflage integriert werden. Ein bemerkenswertes Merkmal ist das 9,10 Meter hohe Monument, das die römische Wölfin darstellt, die Teil des Gründungsmythos von Rom ist. Kunsthistoriker Ulrich Bock äußerte Besorgnis über die aktuelle Einhausung des Denkmals, das mit Bauzäunen und Containern umgeben ist, und kritisierte die insgesamt unzureichende Pflege als „Frevel“ für eine Stadt mit römischen Wurzeln.
Der kulturelle Kontext
Köln kann auf eine lange römische Geschichte zurückblicken, die unter anderem durch die Brunnenanlagen deutlich wird, welche die Stadt bereits im 1. Jahrhundert nach Christus mit Wasser versorgten. Der Römerbrunnen ist nicht nur ein wichtiger Teil dieser Geschichte, sondern auch ein bedeutendes Kunstwerk, das die künstlerische Auseinandersetzung mit Kölns römischer Vergangenheit markiert. Während der Brunnen selbst zwischen 1910 und 1915 erbaut wurde, lässt er sich auf eine tiefere Verbindung zur römischen Mythologie zurückführen, da er den Gründungsmythos von Rom mit der Darstellung der Wölfin referenziert. An dieser Stelle sei auch der italienische Spielfilm „The First King – Romulus & Remus“ (2019) erwähnt, der die Konflikte der beiden Brüder behandelt, die zur Gründung Roms führten.
Laut Köln Tourismus ist der Römerbrunnen ein häufig besuchtes Touristenziel. Die Reliefplatten an der Brunnenwand präsentieren Einblicke in das römische Leben und die Persönlichkeiten aus römischen Kaisergeschlechtern. Besucher können ferner zahlreiche andere Denkmäler in Köln erkunden, darunter den Heinzelmännchenbrunnen, den Ostermann-Brunnen und den Dionysos-Brunnen.
Denkmalschutz und archäologische Bedeutung
Die Bedeutung des Römerbrunnens geht über die künstlerische Auseinandersetzung hinaus. Die Stadt Köln hat mit ihrem Römisch-Germanischen Museum auch eine zentrale Rolle in der archäologischen Bodendenkmalpflege, wie auf der Webseite des Museums ausführlich beschrieben wird. Nordrhein-Westfalen ist für sein fortschrittliches Denkmalschutzgesetz bekannt, und die Stadt erhält jährliche finanzielle Unterstützung durch das Denkmalförderprogramm des Landes. Bei der Bauleitplanung werden potenzielle Gefahren für archäologische Fundstellen sorgfältig geprüft, um die Erhaltung der Geschichte zu sichern. In den letzten 100 Jahren wurden in Köln über 3.000 alte Fundberichte archiviert, was die Bedeutung der Stadt als archäologisches Zentrum unterstreicht.
Kölns Denkmalpflege hat somit einen direkten Einfluss auf den Erhalt wichtiger Kulturdenkmäler, allen voran den Römerbrunnen. Die Herausforderung bleibt, diese Denkmäler vor Vernachlässigung und Schäden zu schützen, um das reichhaltige Erbe der römischen Stadt zu bewahren, wie bereits mehrfach betont wurde.
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Ort | Köln, Deutschland |
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