Hohenzollern-Deal: Kunstschätze bleiben in unseren Museen!

Berlin, Deutschland - Am 26. Mai 2025 hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) einen wegweisenden Deal mit den Nachfahren des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II., gebilligt. Dieses Abkommen soll dazu beitragen, viele wertvolle Kunstobjekte auch weiterhin in Museen zu zeigen. Im Rahmen der Vereinbarung muss die SPK beinahe 3.000 Einzelstücke an das Haus Hohenzollern abgeben, während sich die Nachfahren mit der öffentlichen Hand über die Zukunft von kunsthistorisch bedeutenden Objekten einig geworden sind. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hatte die Einigung Mitte Mai 2025 bekanntgegeben, jedoch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der betroffenen Museen.
Der Konflikt um die Kunstschätze, der seit der Beendigung der Monarchie im Jahr 1918 besteht, hat eine lange und konfliktbeladene Geschichte. Offiziell begann der Streit um die Besitzrechte bereits 1926 und dauert somit fast 100 Jahre an. Bis zu 27.000 Stücke sind von diesem Streitthema betroffen, was die Brisanz des Themas deutlich macht.
Eine Einigung für die Zukunft
Die zuständigen Gremien des Deutschen Historischen Museums sollen sich im Juni mit der Vereinbarung befassen. Geplant ist die Gründung einer privatrechtlichen Stiftung, in die umstrittene Bestände übertragen werden, um sämtliche Ansprüche des Hauses Hohenzollern an die Museen abzugelten. Die SPK bringt in die neue Stiftung 1.685 Werke ein, darunter Porzellane, Möbel, Textilien und andere wertvolle Gegenstände. Im Gegenzug erhält das Haus Hohenzollern bestimmte Objekte aus dem ehemaligen Hohenzollernmuseum, die als kulturhistorisch weniger bedeutsam angesehen werden.
Unter den 2.999 Einzelstücken, die übertragen werden, befinden sich 2.122 Münzen sowie einige herausragende Objekte: ein Tisch mit Porzellanplatte, ein Brettspiel und das Gemälde „Ansicht Potsdams vom Brauhausberg“. Laut Süddeutsche sind die Erleichterung und der Optimismus bei den Hohenzollern spürbar; Georg Friedrich Prinz von Preußen bezeichnete die Einigung als „Schlussstrich und Anfang“.
Ein Schritt in die Zukunft der Preußischen Kunstschätze
Die designierte Kultursenatorin von Berlin sprach in einer Stellungnahme von einem „historischen Durchbruch“, der es ermögliche, dass Tausende Kunstschätze der Hohenzollern öffentlich zugänglich bleiben. Mit dieser Einigung wird ein fast ein Jahrhundert währender Streit beigelegt, der die Komplexität des kulturhistorischen Erbes und die rechtlichen Herausforderungen der Vergangenheit widerspiegelt. Der SPK-Präsident Hermann Parzinger betont, dass die Einigung den Museumsbesuchern zugutekommt, da die wertvollen Kunstobjekte weiterhin zur Verfügung stehen werden.
Somit markiert die Einigung nicht nur das Ende eines langwierigen Rechtsstreits, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die Aufarbeitung der Geschichte der Hohenzollern und der Preußischen Kunstschätze. Der Stern berichtet, dass diese Sammlung nicht nur für die Öffentlichkeit, sondern auch für das historische Gedächtnis von Bedeutung bleibt.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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