Vom Schorndorfer Rentner zum Kambodscha-Experten: Geschichten von Angkor Wat

Werner Neher, 73, teilt seine Leidenschaft für Kambodschas Kultur, insbesondere Angkor Wat, und dessen historische Bedeutung.
Werner Neher, 73, teilt seine Leidenschaft für Kambodschas Kultur, insbesondere Angkor Wat, und dessen historische Bedeutung. (Symbolbild/NAG)

Schorndorf, Deutschland - Werner Neher, 73 Jahre alt und wohnhaft in Schorndorf, hat eine tiefgehende Leidenschaft für die Kultur und Geschichte Kambodschas entwickelt. Besonders angeregt von den beeindruckenden historischen Stätten, spricht er häufig über Angkor Wat, das größte religiöse Bauwerk der Welt. Er hat umfassende Recherchen über Kambodscha angestellt und dabei viel über die geografischen und wirtschaftlichen Besonderheiten des Landes gelernt. Kambodscha ist nicht nur der Standort des kulturellen Erbes von Angkor, sondern verfügt auch über den fischreichsten See der Welt und gehört zu den größten Reisproduzenten per Einwohner, zusammen mit Laos.

Angkor, gelegen in Siem Reap, erstreckt sich über etwa 400 km² und zählt zu den bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt. Hier befinden sich zahlreiche Tempel und hydraulische Bauwerke, die exzellente Ingenieurskunst und die soziale Ordnung während des Khmer-Königreichs widerspiegeln. Zu den bekanntesten Tempeln gehören Angkor Wat, der Bayon, Preah Khan und Ta Prohm, die exemplarisch für die kulturelle Bedeutung und die architektonischen Errungenschaften der Khmer stehen. Die gesamte Region ist nach wie vor von Dörfern bewohnt, deren Einwohner enge familiäre Bindungen an die Angkor-Periode haben und hauptsächlich in der Landwirtschaft sowie Reisproduktion tätig sind.

Die kulturelle und historische Relevanz von Angkor Wat

Die Architektur von Angkor hat sich im Laufe der Jahrhunderte aus indischen Einflüssen entwickelt, dabei aber einzigartige Merkmale hervorgebracht, die die Entwicklung der Kultur in Südostasien nachhaltig geprägt haben. Während seiner Blütezeit, die vom 9. bis zum 14. Jahrhundert dauerte, war das Khmer-Reich ein Zentrum politischen und kulturellen Lebens in der Region. Die Stadt Angkor wurde trotz ihrer späteren Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert durch französische Kolonialisten jahrhundertelang von Dschungel überwuchert und war bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend vergessen.

Die „Wiederentdeckung“ von Angkor Wat wird dem französischen Entdecker Henri Mouhot zugeschrieben, der in den 1860er Jahren den Tempel besuchte und dessen Beschreibungen das Interesse an der alten Khmer-Zivilisation in Europa weckten. Während die lokale Bevölkerung stets über die Existenz des Tempels informiert war und ihn weiterhin als Pilgerstätte nutzte, begann die koloniale Verwaltung unter den Franzosen, bedeutende archäologische Arbeiten durchzuführen, um das Erbe Angkors zu sichern.

Herausforderungen und Erhaltungsmaßnahmen

Die Erhaltungsanstrengungen, die von der École française d’Extrême-Orient (EFEO) initiiert wurden, umfassten die Reinigung und Restaurierung von Bas-reliefs und Statuen sowie das Entfernen von überwachsenen Bäumen. Die Technik der Anastylosis wurde eingesetzt, um einige Strukturen mit den originalen Elementen wieder aufzubauen. Trotz dieser Fortschritte gibt es Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Erhaltung der kulturellen Identität und der Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung.
Die Angkor-Region wird derzeit auch von mehr als 100.000 Einwohnern besiedelt, was die Integrität des UNESCO-Weltkulturerbes gefährdet. Der Tourismus bringt sowohl wirtschaftliches Potenzial als auch Risiken für die kulturelle Erbes und erfordert eine sorgfältige Verwaltung.

Die UNESCO hat das Angkor-Gebiet als Weltkulturerbe anerkannt und es gab in den letzten Jahren zahlreiche Bemühungen, die Erhaltung und das Management der Stätte durch Projekte wie den Angkor Management Plan (AMP) und das Community Development Participation Project (CDPP) zu unterstützen. Diese Maßnahmen sollen nachhaltige Entwicklung und Armutsreduzierung fördern und gleichzeitig die kulturellen Traditionen und die natürliche Umgebung der Region schützen.

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Ort Schorndorf, Deutschland
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