Entdecke die besten Sachbücher im Juni: Von Thomas Mann bis Mafia!

Welt, Deutschland - Zum Beginn des Monats Juni stehen wieder empfehlenswerte Sachbücher auf der Liste der monatlichen Neuerscheinungen. Die Jury aus Experten hat zehn Werke ausgewählt, die in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen wirken. Diese Auswahl wird in Kooperation mit „Die Literarische Welt“, RBB Kultur und anderen Medienpartnern publiziert. Unter den diesmonatlichen Empfehlungen findet sich auch eine Biografie über den berühmten Schriftsteller Thomas Mann, anlässlich seines 150. Geburtstags.
In der Literatur sind Manns Beziehung zum Judentum und seine Auseinandersetzung mit Antisemitismus von zentraler Bedeutung. Seine Werke spiegeln eine ambivalente Haltung wider, die durch persönliche Erfahrungen und Konflikte geprägt ist. Während des Nationalsozialismus wurde Mann zu einem engagierten politischen Schriftsteller im Exil. Dabei bezeichnete er sich als Philosemit und setzte sich für die jüdische Minderheit ein, obwohl seine Werke auch antisemitische Klischees reflektieren. Diese Komplexität hat die Forschung über Thomas Mann in den letzten Jahrzehnten intensiv beschäftigt, wie beispielsweise eine Analyse von literaturkritik.de zeigt.
Die besten Sachbücher im Juni
- Christina von Braun, Thilo Held: Kampf ums Unbewusste. Eine Gesellschaft auf der Couch.
Verlag: Aufbau
Seiten: 736
Preis: 34 Euro
Thema: Psychoanalyse und gesellschaftliche Konflikte, deutsche Zeitgeschichte, Antisemitismus, Totalitarismus, Geschlechterkampf. - Tilmann Lahme: Thomas Mann. Ein Leben.
Verlag: dtv
Seiten: 588
Preis: 28 Euro
Anlass: 150. Geburtstag des Schriftstellers, populäre Biografie. - Douglas Rushkoff: Survival of the Richest.
Verlag: Suhrkamp
Seiten: 282
Preis: 22,70 Euro
Thema: Denkweise der Tech-Milliardäre aus Silicon Valley. - Wolfgang Benz: Zukunft der Erinnerung.
Verlag: dtv
Seiten: 237
Preis: 20 Euro
Thema: Historikerstreit um multidirektionale Erinnerung, kritischer Umgang mit BDS. - Mathias Brodkorb: Postkoloniale Mythen.
Verlag: Zu Klampen
Seiten: 272
Preis: 28 Euro
Thema: Kritische Einlassung zum Diskurs über moralische Maßstäbe der Vergangenheit. - Kurt Bauer: Niemandsland zwischen Krieg und Frieden.
Verlag: Residenz
Seiten: 272
Preis: 29 Euro
Thema: Kriegsende in Österreich 1945. - Julian Schütt: Max Frisch. Biografie einer Instanz. 1995 – 1991.
Verlag: Suhrkamp
Seiten: 706
Preis: 38 Euro
Teil zwei der Biografie über Max Frisch. - Herbert Lackner: 1945. Schwerer Start in eine neue Zeit.
Verlag: Ueberreuter
Seiten: 208
Preis: 25 Euro
Thema: Chronik der Zeitgeschichte 1945 mit Schwerpunkt Österreich. - Roberto Saviano: Treue.
Verlag: Hanser
Seiten: 271
Preis: 24 Euro
Thema: Frauen in der Mafia und deren Rollen. - Saúl Alvídrez: Chomsky & Mujica.
Verlag: Westend
Seiten: 224
Preis: 24 Euro
Thema: Diskussion über die Weltlage und Sozialismus.
Zusätzlich wird eine besondere Empfehlung von Prof. Ernst Strouhal hervorgehoben: Daniela Strigl: Zum Trotz.
Verlag: Residenz
Seiten: 96
Preis: 22 Euro
Thema: Geschichte des Trotzens und Typologie der Trotzigen.
Thomas Mann und das Judentum
Thomas Manns Verhältnis zum Judentum bleibt ein von ambivalenten Gefühlen geprägtes Thema, das auch die wissenschaftliche Diskussion über sein Werk in den letzten Jahren intensiviert hat. Mann, der sich in seinen Jugendjahren mit seiner Identität auseinandersetzte, sah Juden sowohl als Bedrohung als auch als eine Gemeinschaft von Außenseitern. Wie wikipedia.org anmerkt, beschrieb er in einem eigenem Text, dass er ein überzeugter Philosemit sei, auch wenn er Juden oft mit antijüdischen Klischees charakterisierte. Diese widersprüchlichen Sichtweisen über Judentum und Antisemitismus finden sich sowohl in seinen Essays als auch in seinen fiktiven Erzählungen.
Die Deutsche Thomas-Mann-Gesellschaft hat in einem Symposium die Zahl der aufkommenden Fragen und Analysen zu Manns Werk und seiner ambivalenten Beziehung zu jüdischen Themen betrachtet, wie es literaturkritik.de dokumentiert. Die Konversation um Manns Einfluss und seine kontroversen Darstellungen judaistischer Figuren zeigt, dass trotz seines philosemitischen Engagements die Antisemitismen und Widersprüche in seinen Texten weiterhin eine kritische Auseinandersetzung erfordern.
Insgesamt bleibt Thomas Mann ein Schlüssel zu einem tiefer gehenden Dialog über Identität, Stereotype und die Rolle von Juden in der deutschen Geschichte, was durch die anhaltende Relevanz seines Werkes unterstrichen wird.
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