Debatte um Tempo 50: Pforzheim kämpft gegen Lärm und Verkehrschaos!

Pforzheim diskutiert Tempo 50 auf Hauptstraßen zur Lärmreduktion. Gemeinderat entscheidet am 2. Juni 2025 über neue Verkehrspläne.
Pforzheim diskutiert Tempo 50 auf Hauptstraßen zur Lärmreduktion. Gemeinderat entscheidet am 2. Juni 2025 über neue Verkehrspläne. (Symbolbild/NAG)

Pforzheim, Deutschland - Am Dienstag, dem 2. Juni 2025, steht eine entscheidende Sitzung des Pforzheimer Gemeinderats an. Die Einführung eines Tempolimits von 50 km/h auf den Hauptverkehrsstraßen während des Tages könnte beschlossen werden. Derzeit gilt in vielen Straßen der Innenstadt Tempo 30, was nicht nur Anwohner, sondern auch Verkehrsteilnehmer beschäftigt. Der vorgeschlagene Lärmaktionsplan sieht vor, tagsüber Tempo 50 zuzulassen, während nachts weiterhin Tempo 30 gelten soll. Diese Maßnahme wird kontrovers diskutiert, da die Einwohnerzahl, die unter Straßenverkehrslärm leidet, seit 2007 von etwa 12.000 auf über 26.000 gestiegen ist, wie SWR berichtet.

Ein weiterer Punkt auf der Agenda sind die Bedenken des Regierungspräsidiums Karlsruhe bezüglich der Tempoanhebung, besonders im Hinblick auf bevorstehende Sanierungsarbeiten. Laut den Ergebnissen der Lärmkartierung 2023 sind die empfohlenen Lärmpegel in Pforzheim überschritten, wobei der Straßenverkehr als größter Lärmverursacher identifiziert wurde. Der Lärmaktionsplan sieht daher umfangreiche Maßnahmen zur Lärmreduktion vor, darunter wirksame verkehrslenkende und bauliche Maßnahmen, um die Situation zu verbessern, wie auf der Seite der Stadt Pforzheim erläutert wird Pforzheim.

Maßnahmen zur Lärmreduzierung

Um die Lärmbelastung zu verringern, sind verschiedene Maßnahmen geplant. Dazu zählen unter anderem:

  • Verkehrsverlagerungen und Reduzierung des LKW-Anteils
  • Verkehrsberuhigungen und Geschwindigkeitsbeschränkungen
  • Der Bau von Kreisverkehren und Lärmschutzeinrichtungen
  • Schallschutzfenster in stark belasteten Gebieten

Der städtische Lärmaktionsplan, der letztmalig im Dezember 2020 novelliert wurde, sieht außerdem den Schutz ruhiger Gebiete vor einer Lärmzunahme vor. Öffentlichkeitsbeteiligung ist ein wichtiger Bestandteil des fortlaufenden Prozesses. Interessierte Bürger können an der Ausarbeitung von Maßnahmenvorschlägen mitwirken, was von Mitte März bis Ende April 2024 vorgesehen ist.

Busverkehr in Pforzheim

Ein weiteres brisantes Thema im Gemeinderat betrifft den Busverkehr in Pforzheim. Der Linienverkehr soll ab 2026 neu vergeben werden, doch bereits jetzt gibt es deutliche Warnungen vor möglichen Kürzungen. Das Unternehmen Regionalverkehr Südwest (RVS) beantragte, die Leistungen zu reduzieren, was im Hauptausschuss auf geteilte Meinungen stößt. Der Hauptausschuss empfiehlt die Ablehnung des Antrags, während Finanzbürgermeister und Kämmerer zur Zustimmung raten. Eine Ablehnung könnte jedoch bedeutende Kosten nach sich ziehen, falls ein anderes Unternehmen den Busverkehr übernimmt. Gewerkschaft ver.di warnt vor einer rein finanziellen Betrachtung, da solche Entscheidungen oft zu negativen Erfahrungen in der Vergangenheit führten. In diesem Rahmen könnte das RVS bei Ablehnung ein neues Angebot einreichen, um weiterhin im Busverkehr tätig zu sein.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die anstehenden Entscheidungen des Gemeinderats weitreichende Auswirkungen auf die Verkehrssituation und die Lebensqualität der Pforzheimer Bürger haben werden. Die vollständige Umsetzung eines effektiven Lärmaktionsplans erfordert sowohl politische Entschlossenheit als auch die aktive Teilnahme der Bürger.

Details
Ort Pforzheim, Deutschland
Quellen