Neues Gehirn-Studien enthüllen: Überlebensstrategien der Neuronen!

Forscher der Universitätsmedizin Mainz entdecken neue Mechanismen zur Reorganisation neuronaler Netzwerke nach Nervenzellverlust.
Forscher der Universitätsmedizin Mainz entdecken neue Mechanismen zur Reorganisation neuronaler Netzwerke nach Nervenzellverlust. (Symbolbild/NAG)

Mainz, Deutschland - Die Universitätsmedizin Mainz hat in einer aktuellen Studie einen bedeutenden Durchbruch in der Erforschung der neuronalen Netzwerke des Gehirns erzielt. Forscher entdeckten einen neuen Mechanismus, wie sich diese Netzwerke nach der Schädigung reorganisieren können, um ihre Funktionalität aufrechtzuerhalten. Laut den Ergebnissen, die in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience veröffentlicht wurden, zeigt das Gehirn bemerkenswerte Resilienz gegenüber dem Verlust von Nervenzellen, was für die Zukunft der Forschung zu neurodegenerativen Erkrankungen von großer Bedeutung ist. Die Studie basiert auf Experimenten an einem Tiermodell, das die Funktionsweise des Auditorischen Kortex untersucht, der verantwortlich für die Verarbeitung akustischer Reize ist.

Die Forscher beobachteten, dass neuronale Netzwerke in der Großhirnrinde die Fähigkeit besitzen, sich so zu reorganisieren, dass andere Nervenzellen die Aufgaben der verlorenen Neuronen übernehmen können. Diese Erkenntnisse könnten zukünftige Forschungen zu natürlichen Alterungsprozessen und Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson erheblich beeinflussen. Besonders bemerkenswert ist, dass im Kortex, dem Bereich des Gehirns, der für komplexe Denkprozesse zuständig ist, die Neubildung von Nervenzellen im Erwachsenenalter stark eingeschränkt ist.

Neurodegenerative Erkrankungen im Fokus

Neurodegenerative Erkrankungen, wie im Artikel auf Wikipedia ausgeführt wird, sind durch den schrittweisen Untergang von Nervenzellen im zentralen Nervensystem gekennzeichnet. Zu den häufigsten dieser Erkrankungen zählen die Alzheimer-Krankheit, Parkinson und Chorea Huntington. Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen dieser Krankheiten noch nicht vollständig entschlüsselt. Es zeigt sich jedoch, dass Umweltfaktoren eine Rolle spielen könnten. In einem Überblick von EMF ETH Zürich wird darauf hingewiesen, dass die Nähe zu elektromagnetischen Feldern (EMF) möglicherweise einen Einfluss auf das Risiko für die Entwicklung solcher Erkrankungen hat.

Die Studien und Berichte über den Zusammenhang von elektromagnetischen Feldern und neurodegenerativen Erkrankungen legen nahe, dass sowohl berufliche als auch Wohnexpositionen zu einem erhöhten Risiko führen können. So wurde in mehreren Studien, wie der 2015 von Frei et al. veröffentlichten, ein potenzieller Zusammenhang zwischen der Nähe zu Hochspannungsleitungen und dem Risiko neurodegenerativer Erkrankungen aufgezeigt. Zudem werden die Symptome dieser Krankheiten oft erst in späteren Lebensjahren klinisch deutlich. Frühere Schädigungen können auch im Hippocampus für Alzheimer oder im Mittelhirn für Parkinson auftreten.

Die aktuellen Erkenntnisse der Mainzer Forscher könnten einerseits zu einem besseren Verständnis der Mechanismen hinter der neuronalen Plastizität beitragen und andererseits die Entwicklung neuer Therapieansätze für Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen revolutionieren. Diese Fortschritte sind besonders relevant, da es derzeit kaum ursächliche Therapien gibt. Stattdessen konzentriert sich die Behandlung meist auf die Linderung von Symptomen, wie etwa die Verwendung von L-Dopa für Parkinson-Patienten oder Cholinesterasehemmer für sporadische Alzheimer-Fälle.

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Ort Mainz, Deutschland
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