Russlands Rüstungsindustrie in der Krise: Abhängigkeit von Westen entblößt!

Kasan, Russland - Russland steht angesichts der westlichen Sanktionen vor erheblichen Herausforderungen in seiner Rüstungsindustrie. Diese Sanktionen haben die Beschaffung von Halbleitern stark eingeschränkt, was direkte Auswirkungen auf die militärische Leistungsfähigkeit des Landes hat. Laut t-online sind die russischen Streitkräfte stark von westlicher Halbleiter-Technologie abhängig und interne Dokumente der Rüstungsfirma NPO VS verdeutlichen diese kritische Abhängigkeit. Die Firma, die in Kasan ansässig ist und eine zentrale Rolle in der Ausrüstung der Streitkräfte spielt, hat offengelegt, dass sie aufgrund der Sanktionen zunehmend Schwierigkeiten hat, die benötigten Halbleiter zu erwerben.
Ein umfangreicher Datensatz von NPO VS, der 1,1 Millionen Dokumente umfasst, zeigt die alarmierende Verwundbarkeit Russlands in Bezug auf Halbleiter auf. Dieser Datensatz enthält auch „streng geheim“ eingestufte E-Mails und Verträge. Experten bemerkten, dass die russischen Chips, wie Elbrus und Baikal, in Leistung und Energieeffizienz weit hinter den westlichen Alternativen herhinkten und zudem wesentlich teurer seien. Der Rückstand der russischen Halbleiterindustrie beläuft sich auf mindestens zehn Jahre, was die militärische Produktion zusätzlich gefährdet.
Verschärfung der Probleme durch Sanktionen
Die westlichen Sanktionen führen nicht nur zu einem Mangel an Halbleitern, sondern auch zu einer Vielzahl weiterer Probleme in der russischen Rüstungsindustrie. Wie merkur berichtet, müssen viele Unternehmen umfangreiche Lieferverträge auflösen. Die Auswirkungen der Sanktionen sind nicht neu, sondern wurden bereits seit den ersten Sanktionen im Jahr 2014 spürbar. Seit der Ukraine-Invasion im Jahr 2022 hat die Zahl juristischer Verfahren gegen Verantwortliche in der Rüstungsindustrie stark zugenommen, und der Mangel an Halbleitern sowie Präzisionswerkzeugen aus dem Westen stellt ein zentrales Problem dar.
Die russische Industrie sieht sich daneben weiteren Herausforderungen gegenüber, wie Korruption und einem spürbaren Personalmangel. Berichten zufolge können russische Hersteller die notwendige Qualität und Quantität von Panzerstahl nicht produzieren. Auch China hat sich als schwieriger Partner erwiesen, indem es strenge Auflagen für den Import von Drohnenteilen verlangt. In Reaktion auf die anhaltenden Schwierigkeiten hat die russische Führung Druck auf die Unternehmen ausgeübt und die Arbeitszeiten auf bis zu sechs Tage und 11 Stunden pro Woche erhöht. Einige Zulieferer setzen bereits Häftlinge als Arbeitskräfte ein.
Technologischer Rückstand und Abhängigkeit von internationalen Zulieferern
Die technologischen Schwierigkeiten der russischen Halbleiterindustrie sind tiefgreifend. Eine Analyse der bpb hebt hervor, dass Russland technologisch hinter den westlichen Standards zurückliegt. Der Anteil der in Russland produzierten elektronischen Geräte ist auf etwa 12 % gefallen, während OECD-Länder einen Anteil von 70-80 % erreichen. Die Industriesteuerung unter Präsident Putin, die 2016 das Ziel verfolgte, die Produktion ziviler und Dual-Use-Elektronik zu steigern, konnte bisher nicht die erforderlichen Fortschritte erzielen.
Die Abhängigkeit von westlichen Produktionskapazitäten war vor den Sanktionen bereits ein Problem, und nach dem Ukraine-Krieg haben Länder verstärkte Exportkontrollen für Mikrochiptechnologien eingeführt. Der Mangel an Halbleitern und die Schwierigkeiten bei der Entwicklung einheimischer Technologien werden voraussichtlich langfristige Probleme für die Leistungsfähigkeit der russischen Streitkräfte mit sich bringen. Das britische Verteidigungsministerium erwartet, dass Russland versuchen wird, seine Raketenvorräte für den Winter auszubauen, um kritische Infrastruktur in der Ukraine zu attackieren.
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Ort | Kasan, Russland |
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