Pflegeheim-Qualität in Magdeburg: Alarmierende Unterschiede entdeckt!

Pflegeheim-Qualität in Magdeburg: Alarmierende Unterschiede entdeckt!

Altmarkkreis Salzwedel, Deutschland - Heute wird ein aktueller Bericht zur Versorgungsqualität in Pflegeheimen veröffentlicht, der die Situation vieler älterer Menschen in Deutschland beleuchtet. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat dazu frische Daten aufbereitet, die aufzeigen, dass es bei der Qualität der Pflege große regionale Unterschiede gibt. Der „Qualitätsatlas Pflege“ erfasst wichtige gesundheitliche Aspekte bis auf Kreisebene und lässt dabei kaum einen Stein auf dem anderen.

Die Auswertung zeigt, dass bundesweit 7,14 % der Pflegeheimbewohnenden im Jahr 2023 eine Dauerverordnung von Benzodiazepinen und ähnlichen Substanzen erhalten haben. Diese Medikamente, die kurzfristig beruhigend wirken, können bei langfristigem Gebrauch jedoch zu Abhängigkeiten und anderen gesundheitlichen Risiken führen. Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern: So hat Sachsen-Anhalt mit 2,90 % den niedrigsten Anteil, während das Saarland mit 15,88 % an der Spitze steht, wo die Betroffenen doppelt so häufig behandlungspflichtig sind als der Bundesdurchschnitt, der bei 7,14 % liegt [Magdeburger News].

Ärzte im Fokus

Die Analyse richtet sich auch auf die augenärztliche Vorsorge bei an Diabetes erkrankten Pflegeheimbewohnenden. Hier zeigt sich, dass 79,15 % der Betroffenen im Jahr 2023 keine augenärztliche Untersuchung erhalten haben. Sachsen-Anhalt bleibt mit einem Wert von 78,78 % nur knapp unter dem bundesweiten Durchschnitt. Der Landkreis Halle (Saale) hat sogar den niedrigsten Anteil an augenärztlicher Vorsorge mit 64 %, während Altmarkkreis Salzwedel den höchsten Wert von 89,68 % aufweist. Im Landkreis Magdeburg ist ein besorgniserregender Anstieg zu beobachten: Der Anteil der Pflegeheimbewohnenden ohne augenärztliche Vorsorge stieg von 72,63 % im Jahr 2017 auf 80,90 % in 2023 [Ärztezeitung].

Fallrisiko-erhöhende Medikamente sind ein weiteres großes Thema. Im Jahr 2023 wiesen 16,23 % der Pflegeheimbewohnenden, die solche Medikamente erhielten, sturzbedingte Krankenhausaufenthalte auf. Sachsen-Anhalt zuhause mit 14,48 % hat den zweitniedrigsten Wert, jedoch keine Verbesserung seit 2017 gesehen. Stendal führt hier mit nur 11,82 % die Liste der besten Werte an, während Altmarkkreis Salzwedel mit 17,05 % an der anderen Spitze steht [n-tv].

Verbesserungsbedarf im System

Die Ergebnisse des „Qualitätsatlas Pflege“ bieten einen klaren Handlungsbedarf für die politischen Entscheidungsträger und das Gesundheitssystem insgesamt. Die Analyse der Daten von rund 350.000 Pflegeheimbewohnern ab 60 Jahren zeigt, dass sich an den kritischen Stellen der Versorgung kaum Verbesserungen beobachten lassen. Dies gilt für viele Aspekte der Pflege, einschließlich der Versorgungsqualität für Demenzkranke und der Vermeidung von vermeidbaren Krankenhausaufenthalten am Lebensende. [Magdeburger News]

Die Situation in den Pflegeheimen ist also vielschichtig und verlangt ein sofortiges Umdenken. Der Qualitätsatlas zeigt auf, wo mehr Licht ins Dunkel gebracht werden kann und ermuntert dazu, an der Qualität der Pflege zu feilen. Das Portal www.qualitaetsatlas-pflege.de bietet eine umfassende Übersicht über die Ergebnisse und ist eine wertvolle Ressource für jeden, der sich für die Themen Pflege und Gesundheitsversorgung interessiert.