Kritik am CSD in Köthen: Stände unter Druck, Sicherheit gefährdet!

Kritik am CSD in Köthen: Stände unter Druck, Sicherheit gefährdet!

Köthen, Deutschland - In Köthen ist die Vorfreude auf den Christopher Street Day (CSD) greifbar, doch der Veranstaltungshaushalt sorgt für Diskussionen unter den Organisatoren. Wie MDR berichtet, haben die Veranstalter den Beschluss kritisiert, dass Infostände einer inhaltlichen Überprüfung unterzogen werden müssen. Dies könnte nach Meinung der Organisatoren dazu führen, dass Druck auf Initiativen ausgeübt wird, deren Stände als nicht politisch ausreichend wahrgenommen werden.

Ein Anliegen, das jedoch nicht nur die Organisatoren betrifft, sondern auch viele Teilnehmer:innen des CSD: Der Schutz und die Sicherheit auf solchen Veranstaltungen. Trotz der bangen Gefühle und der realen Bedrohung durch Angriffe auf Homosexuelle, wie Esquire berichtet, vermitteln CSD-Demos vielen ein Gefühl der Zugehörigkeit. Hier fühlen sich Gleichgesinnte oft sicherer, um gegen die Vorurteile und den Hass, dem sie ausgesetzt sind, ein Zeichen zu setzen.

Auflagen und Sicherheit

Um die Veranstaltung in Köthen gleichzeitig sicher und regelkonform zu gestalten, wurden spezifische Vorgaben ausgesprochen: Die infostände müssen dem politischen Motto des CSD dienen und sollen an weniger frequentierten Standorten platziert werden. Also, eine doppelte Belastung für die Organisatoren. Ein Sprecher der Stadt Köthen betont, dass für die Pläne ein „guter Kompromissvorschlag“ gefunden wurde. Hierbei gilt der vorgeschlagene Aufbau als das „bestmögliche Szenario“, um den Auflagen der Genehmigungsbehörde gerecht zu werden.

Ein kultureller und sozialer Austausch soll gefördert werden, auch wenn es unklar bleibt, wer letztendlich entscheidet, ob ein Stand den Vorgaben genügt oder möglicherweise abgebaut werden muss. Genau diese Unsicherheit könnte letztlich den Druck auf die teilnehmenden Initiativen erhöhen.

Verantwortung für Menschenrechte

Und während der CSD seine Vorbereitungen trifft, steht auch die Verantwortung der Unternehmen im Mittelpunkt. Die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, die seit 2011 existieren, sind ein wichtiger Anhaltspunkt für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Globalisierung. Diese Prinzipien fordern Staaten und Unternehmen gleichermaßen, Menschenrechte zu schützen und Zivilgesellschaften anerkannte Rechte zu gewähren, auch wenn der Staat selbst nicht in der Pflicht ist. Hier spielt die CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) eine tragende Rolle, die Unternehmen in der gesamten EU dazu verpflichtet, Menschenrechte wahrzunehmen und Risiken in der gesamten Wertschöpfungskette zu identifizieren und zu adressieren, wie CSR in Deutschland ausführt.

Für die Menschen, die entschlossen zum CSD kommen, ist dies mehr als eine Demonstration für ihre Rechte. Es ist eine gewaltige Ausdrucksform des Miteinanders, gegen Diskriminierung und für eine grundsätzliche Akzeptanz in der Gesellschaft. Die Vorbereitungen in Köthen zeigen jedoch, dass der Weg dorthin nicht problemlos sein wird.

Details
OrtKöthen, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)