Spargelernte 2025: Geringe Erträge, hohe Preise – was steckt dahinter?
Spargelernte 2025: Geringe Erträge, hohe Preise – was steckt dahinter?
Schelldorf, Deutschland - Die Spargelsaison hat in Deutschland, und besonders in Sachsen-Anhalt, wieder einmal viel Gesprächsstoff geboten. Auf den Höfen rund um Stendal ziehen die Spargelbauern eine gemischte Bilanz, denn die Erträge fielen in diesem Jahr geringer aus, während die Qualität des beliebten Gemüse-Klassikers durchweg gut ist. Wie MDR berichtet, beeinflussten die kühlen Nächte im April und Mai das Wachstum des sogenannten Königsgemüses spürbar.
Die letzte Ernte fand am 24. Juni, dem Johannistag, statt. Arne Garlipp, der in Schelldorf 65 Hektar Spargel anbaut, äußerte sich zuversichtlich über die Qualität der Ernte 2025. Doch die steigenden Personalkosten und die Konkurrenz durch günstige Importe stellen für die Bauern eine Herausforderung dar. Immerhin waren die Kunden bereit, nach fünf Jahren Stillstand einen Euro mehr pro Kilo zu zahlen, was den Erzeugern etwas Luft verschafft.
Erntehelfer und persönliche Herausforderungen
Ein wesentliches Thema ist die Verfügbarkeit von Erntehelfern. Viele Spargelbauern, darunter Axel Tinneberg aus Meßdorf, haben mit Personalmangel zu kämpfen. Tinneberg berichtet von der plötzlichen Abreise von fünf rumänischen Erntehelfern, was zu finanziellen Verlusten für seinen Betrieb führte. Da ist es kein Wunder, dass Tinneberg über die Anschaffung eines Spargel-Vollernters nachdenkt – eine Investition von etwa 400.000 Euro – um der unsicheren Personalsituation zu begegnen.
Die Arbeitsbedingungen für Erntehelfer sind gerade jetzt ein heiß diskutiertes Thema. Laut Tagesschau sind rund 250.000 Saisonarbeiter aus dem Ausland notwendig, um die Ernte sicherzustellen. Diese kommen hauptsächlich aus Rumänien und Moldawien, viele von ihnen arbeiten bereits seit Jahren in der Branche. Die Arbeitsbedingungen müssen allerdings dringend verbessert werden, wie der Druck von „Faire Landwirtschaft“ zeigt. Hohe Mieten und teilweise inakzeptable Wohnverhältnisse machen die Situation für die Saisonarbeiter oft unerträglich.
Preise und Marktanalysen
Was die Preise angeht, zeigt sich ein regionales Gefälle. In Brandenburg sind die Preise mit 15 bis 18 Euro pro Kilo verglichen mit Nordrhein-Westfalen (16 bis 18 Euro) und München, wo sie sogar bis zu 34,90 Euro pro Kilo steigen können, relativ moderat. Ilios erklärt, dass die Preise traditionell im Laufe der Saison sinken, wenn das Angebot steigt. Aber Wetterbedingungen und steigende Löhne halten die Bauern auf Trab. Besonders die Preisgestaltung wird von Liebe zu Nachhaltigkeit und dem verstärkten Wunsch nach lokalen Produkten beeinflusst.
Trotz aller Herausforderungen bleibt der Spargel ein geschätztes Luxusgemüse in der deutschen Küche. Die Verbraucher legen mehr Wert auf Qualität und Herkunft, was den lokalen Erzeugern zugutekommt. Während die Anbauflächen in Sachsen-Anhalt laut Garlipp derzeit schrumpfen, bleibt doch festzuhalten, dass der heimische Spargel eine starke Nachfrage verzeichnet. In der Hauptsaison 2025 wird ein leichter Preisrückgang aufgrund der höheren Produktion erwartet. Gerade jüngere Konsumenten zeigen großes Interesse an regionalem Spargel, was einen Schloss im Hinblick auf die Zukunft gibt.
Die Saison mag zwar hinter uns liegen, doch die Diskussionen um Preisgestaltung, Erntebedingungen und die Arbeitssituation der Saisonarbeiter wird sicherlich weitergehen. Das nächste Jahr bringt neue Herausforderungen und Chancen für die Spargelbauern in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus.
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Ort | Schelldorf, Deutschland |
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