Haseloff entlässt Bildungsministerin Feußner – Was steckt dahinter?

Haseloff entlässt Bildungsministerin Feußner – Was steckt dahinter?
Dessau-Roßlau, Deutschland - Ein überraschender Umbruch im Bildungswesen Sachsen-Anhalts: Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) aus ihrem Amt entlassen. Diese Entscheidung wurde heute von der Staatskanzlei in einer offiziellen Mitteilung bekanntgegeben, und sie kommt nicht aus heiterem Himmel. Der Hintergrund der Entlassung ist ein wochenlanger Konflikt zwischen Feußner und Teilen der CDU-Landtagsfraktion, der immer mehr sichtbar wurde.
Eva Feußner hatte seit ihrer Ernennung zur Ministerin im Jahr 2021, sowie bereits als Staatssekretärin im Bildungsministerium seit 2018, die Geschicke der Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt lenken dürfen. Dennoch sah sie sich in den letzten Monaten mit massiver Kritik konfrontiert, nicht zuletzt wegen der umstrittenen Abschaffung von Skikursen im Sportunterricht. Zusammen mit dem Vorwurf von Alleingängen und mangelnder Abstimmung innerhalb ihrer eigenen Partei, wurde ihr die Rücktrittsforderung immer mehr zu einem heißen Eisen.
Neuer Kurs in der Bildungslandschaft
Haseloffs Entscheidung, Jan Riedel als neuen Bildungsminister zu ernennen, zeigt deutlich, dass er einen frischen Wind im Ministerium will. Riedel, Schulleiter des Lyonel-Feininger-Gymnasiums in Halle, bringt nicht nur Erfahrung aus der Schulpraxis mit, sondern auch eine neue Perspektive. Mit 43 Jahren und einem fundierten Hintergrund als Lehrer an Gymnasien in Wernigerode und Halle, könnte er die Herausforderungen der sachsen-anhaltinischen Schulpolitik anders angehen.
Der Ministerpräsident hatte zuvor einen Krisendialog mit Vertretern der CDU-Fraktion und des Bildungsministeriums geführt, bei dem strittige Themen wie die Auszahlung zusätzlicher Stunden für Lehrkräfte zur Sprache kamen. Letztere sind nach wie vor ein heißes Thema, insbesondere im Hinblick auf die neuen Initiativen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung. Haseloff bekräftigte, dass es wichtig sei, das Vertrauen innerhalb der Fraktion und in der Schulpolitik zurückzugewinnen.
Künftige Herausforderungen
Im Januar 2023 stellte die Landesregierung ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Lernbedingungen vor, das auch eine Anhebung der Besoldungsstufe für Grundschullehrkräfte beinhaltet. Außerdem wurden zwei Pools mit flexibel einsetzbaren Vertretungslehrkräften und eine duale Lehrerausbildung an Hochschulen in Halle (Saale) und Magdeburg geplant. Die Einführung von Vorgriffsstunden, die den Lehrkräften mehr Freiraum geben, wird für das zweite Halbjahr dieses Schuljahres angestrebt. All diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Unterrichtsausfall zu minimieren und die Lehrersituation im Bundesland zu stabilisieren, wie sachsen-anhalt.de berichtet.
Feußner wird trotz ihrer Entlassung weiterhin als Landtagsabgeordnete im Parlament in Magdeburg aktiv bleiben. Sie hat viel für die Bildungspolitik versucht und wird sich weiterhin in der politischen Arena beweisen müssen.
Die Offizielle Vorstellung von Jan Riedel durch Haseloff und den CDU-Landeschef Sven Schulze findet am Mittwoch statt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bildungslandschaft in Sachsen-Anhalt unter seiner Führung entwickeln wird und ob er die Wogen, die seine Vorgängerin aufgeworfen hat, glätten kann. Diese Veränderungen zeigen klar: Es liegt einiges an, und die Herausforderungen warten bereits auf die neue Führung im Bildungsministerium.
Für mehr Informationen über die Hintergründe zur Entlassung von Feußner und die neuen Ziele unter Riedel, verweisen wir auf tag24.de sowie spiegel.de.
Details | |
---|---|
Ort | Dessau-Roßlau, Deutschland |
Quellen |