Kiew wehrt sich: Russische Angriffe fordern Opfer – EU plant scharfe Sanktionen!

Russland verstärkt Luftangriffe auf die Ukraine, während die EU neue Sanktionen gegen den Ölsektor plant und die Preisobergrenze diskutiert.
Russland verstärkt Luftangriffe auf die Ukraine, während die EU neue Sanktionen gegen den Ölsektor plant und die Preisobergrenze diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Kiew wehrt sich: Russische Angriffe fordern Opfer – EU plant scharfe Sanktionen!

Charkiw, Ukraine - In der Nacht zu Montag führte Russland einen massiven Luftangriff auf die Ukraine durch, der in Charkiw mindestens zwei Todesopfer und über 50 Verletzte forderte. Unter den Verletzten befanden sich auch acht Kinder. Die Angriffe richteten sich gegen Wohnhäuser, Spielplätze und Geschäfte, wobei mehrere Brandherde entstanden. Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnete die Angriffe als „Terror gegen die Zivilbevölkerung“ und „schwerste Kriegsverbrechen“. Diese Eskalation der Gewalt fällt zusammen mit dem vor dem Hintergrund steigender Spannungen über neue Wirtschaftsmaßnahmen gegen Russland.

Die Europäische Union hat am Montag ein neues Sanktionspaket gegen den Ölmarkt Russlands in Kraft gesetzt. Die neuen Maßnahmen, die unter anderem Einfuhrbeschränkungen für russisches Rohöl und einen Preisdeckel von maximal 60 US-Dollar pro Barrel umfassen, sind ein direkter Versuch, die russischen Einnahmen aus Erdölexporten zu begrenzen, ohne die globale Energieversorgung zu gefährden. Etwa drei Millionen Barrel Rohöl pro Tag sind von diesem Embargo betroffen, was Russland potenziell täglich rund 210 Millionen Dollar an Einnahmen kosten könnte.

Reaktionen auf die Sanktionen

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Forderung erhoben, die Preisobergrenze für russisches Öl von 60 auf 30 Dollar pro Barrel zu halbieren. Dies soll den Druck auf die russische Wirtschaft weiter erhöhen. Die EU plant zusätzlich, den Bezug von russischem Rohöl bis Ende des Jahres zu stoppen, nutzt jedoch vorübergehend Ausnahmeregelungen, um Länder wie Ungarn, Tschechien, Slowakei, Bulgarien und Kroatien nicht in eine schwierige Lage zu bringen.

Die Sanktionen sind Teil eines umfassenden Sanktionsregimes, das in Abstimmung mit den G7-Staaten entwickelt wurde. Ein wichtiges Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Druck auf Präsident Wladimir Putin zu erhöhen. Auch die auf den Energiesektor und den Bankensektor abzielenden Maßnahmen sollen dazu dienen, die russische Kriegsmaschinerie zu schwächen. Experten argumentieren, dass die Sanktionen Russland schwerer schädigen als den Westen, was in Anbetracht der prekären wirtschaftlichen Lage des Landes als nicht überraschend angesehen wird.

Sanktionen und langfristige Konsequenzen

Trotz der Sanktionen gelingt es Russland weiterhin, Öl unter anderem nach China und Indien zu exportieren. Im vergangenen Jahr wurden Rekordmengen an Flüssigerdgas (LNG) in die EU geliefert, was dem russischen Staatshaushalt erhebliche Einnahmen beschert hat. Die Abhängigkeit von Einnahmen aus Öl und Gas, die bis zu 45% des Staatshaushalts ausmachen, könnte jedoch langfristig umschwenken, da die EU die Einfuhr von fossilen Energieträgern schrittweise reduzieren will. Ein Embargo für Erdölprodukte ist bereits ab Februar 2023 für alle EU-Staaten beschlossen worden.

Die Lage bleibt angespannt, während Russland droht, kein Öl an Länder zu liefern, die den Preisdeckel akzeptieren. Die geopolitischen und wirtschaftlichen Spannungen könnten sich in den kommenden Wochen weiter verschärfen, insbesondere mit dem bevorstehenden G7-Gipfel, der vom 15. bis 17. Juni in Kanada stattfinden wird und die aktuelle Lage diskutieren will.

Insgesamt zeigen die Entwicklungen, dass die Situation in der Ukraine und die internationalen Reaktionen darauf weiterhin unverändert komplex und dynamisch sind. Die aktuelle Eskalation der Gewalt und die neuen Sanktionen werden das geopolitische Gleichgewicht in der Region und darüber hinaus nachhaltig beeinflussen.

Für detaillierte Informationen über die Situation und die Auswirkungen der Sanktionen lesen Sie die Berichte von Süddeutsche, Welt und Deutschlandfunk.

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OrtCharkiw, Ukraine
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