Schulleiter Çatık: Friedenau kämpft gegen Gewalt und Mobbing!

Friedenau, Deutschland - Die Friedrich-Bergius-Schule in Friedenau hat in den letzten Monaten Veränderungen durchlebt, die in der Schulgemeinschaft für mehr Sicherheit und Ruhe gesorgt haben. Lehrer an der Sekundarschule, die 400 Schüler von der 7. bis zur 10. Klasse unterrichtet, hatten bereits im November 2024 in einem Brandbrief von gewalttätigem Verhalten unter den Schülern und von Mobbing berichtet. Diese alarmierenden Zustände führten dazu, dass die Schule als die „schlimmste Schule Deutschlands“ bezeichnet wurde, was der neue Schulleiter Engin Çatık, der Ende Januar 2025 seine Tätigkeit aufnahm, dringend ändern möchte. rbb24 berichtet, dass die Lehrer zu 65% mit bürokratischen Aufgaben und nur zu 35% mit dem Unterricht beschäftigt seien.
Çatık, der vorher Direktor der Johanna-Eck-Schule in Tempelhof war, hat eine Reihe von Veränderungen eingeführt, um die Situation zu verbessern. Er stellte fest, dass das Kollegium ihre Sicherheit verloren hatte, jedoch berichten Lehrer seit seinem Amtsantritt von mehr Ruhe im Schulalltag. Der Schulleiter setzt auf Kommunikation, darunter den Austausch mit dem benachbarten Schulleiter, um den Sportunterricht in einer zusätzlichen Halle zu ermöglichen. Zu den Veränderungen gehören unter anderem die Einführung einer App für den Vertretungsplan sowie eine Willkommensklasse für geflüchtete Schüler.
Gewalt und Herausforderungen im Schulalltag
Die Berichte über Gewalt an Schulen sind nicht auf die Friedrich-Bergius-Schule beschränkt. Laut DW berichten viele Lehrkräfte in Deutschland von einem Anstieg psychischer und physischer Gewalt. Eine Studie des VBE zeigt, dass fast zwei Drittel der befragten Schulleitungen in den letzten fünf Jahren psychische Gewalt an Schulen festgestellt haben. Insbesondere Schulen in sozial benachteiligten Lagen sind hiervon betroffen, was auch durch die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie verstärkt wurde. Der Bundesvorsitzende der Lehrergewerkschaft VBE, Gerhard Brand, bezeichnet die Gewaltstatistiken als die „Spitze des Eisbergs“ und weist auf eine hohe Dunkelziffer hin.
Die Lage wird zusätzlich durch den akuten Lehrkräftemangel verschärft. Eine Umfrage der Robert Bosch Stiftung zeigt, dass 41% der Lehrer dringenden Handlungsbedarf beim Personalmangel sehen. Frust und Wut werden oft im schulischen Umfeld ausgelebt, was zu einem Anstieg aggressiven Verhaltens führt. Die Lehrkräfte fühlen sich zunehmend emotional erschöpft, was sich in der Quote von 36% der Lehrer widerspiegelt, die mehrmals pro Woche unter Erschöpfung leiden.
Neue Ansätze und Hoffnungen
Schulleiter Engin Çatık konzentriert sich darauf, die Schüler zu empowern und ihnen ihr Potenzial aufzuzeigen. Im Ethikunterricht werden jüngere Schüler mit destruktivem Verhalten konfrontiert, um sie wieder an das Lernen heranzuführen. Die Einführung von Doppelstunden zur Steigerung der Konzentration ist eine weitere Maßnahme, um die Schulatmosphäre zu verbessern. Schüler äußern sich positiv über Çatık und betonen, dass er sich um sie kümmere.
Der notwendige Wandel in der Friedrich-Bergius-Schule zeigt, dass durch Kommunikation und Zusammenarbeit aller Beteiligten, wie Lehrer und Schüler, eine Verbesserung möglich ist. Doch die Herausforderungen in der deutschen Schullandschaft sind weiterhin groß und der Handlungsbedarf bleibt hoch. Dabei appellieren Experten an die Bildungspolitik, die Rahmenbedingungen für Lehrkräfte zu verbessern und die Gewaltbereitschaft an Schulen ernst zu nehmen.
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Ort | Friedenau, Deutschland |
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