Haseloff denkt über Abschied nach: AfD macht Heimat unerträglich!

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff denkt über Wegzug nach, falls die AfD die nächste Wahl gewinnt. Aktualität: 16.06.2025.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff denkt über Wegzug nach, falls die AfD die nächste Wahl gewinnt. Aktualität: 16.06.2025. (Symbolbild/NAG)

Haseloff denkt über Abschied nach: AfD macht Heimat unerträglich!

Magdeburg, Deutschland - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht seine Zukunft in Gefahr. Er hat in einer aktuellen Äußerung klargemacht, dass er ernsthaft darüber nachdenkt, sein Bundesland zu verlassen, falls die AfD bei den kommenden Landtagswahlen die stärkste Kraft wird. „In einem Land, in dem die AfD die Regierung stellt, möchte ich nicht leben“, erklärte Haseloff in einem Interview. So beschreibt er eine potenzielle Machtübernahme der AfD als eine „unerträgliche Atmosphäre“, die auch seine Frau und viele in seinem Umfeld zum Nachdenken über einen Wegzug motiviert. Haseloff, der seit 2011 in seiner Funktion als Ministerpräsident tätig ist, wird sich darauf vorbereiten müssen, eine schwierige Entscheidung zu treffen, denn die nächste Landtagswahl in Sachsen-Anhalt findet am 6. September 2026 statt und die AfD hat sich als zweitstärkste Fraktion im Landtag etabliert, unter der Führung des Spitzenkandidaten Ulrich Siegmund.

Wie besorgniserregend diese Entwicklung ist, zeigt ein Blick auf die Umfragen. Laut einer Umfrage hat die AfD im Bund kürzlich mit 20,8 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht und ist zur stärksten Oppositionspartei im Bundestag aufgestiegen. In Sachsen-Anhalt ist die politische Landschaft geprägt von zunehmendem Polarisation und rechtsextremen Tendenzen. Hier wurde die AfD vom Bundesverfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft, was in den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt schon länger der Fall ist. Haseloff vergleicht die gegenwärtige Situation im Landtag mit der letzten Phase der Weimarer Republik und warnt vor den problematischen Einstellungen, die sich in der Gesellschaft verbreiten.

Wachsende Sorgen um die Demokratie

Die Institute zeigen, dass es in Deutschland einen merklichen Rechtsruck gibt. Über 20.000 politisch motivierte Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund werden jährlich registriert, wobei Körperverletzungen und Fremdenfeindlichkeit die häufigsten Motive sind. Eine erschreckende Zahl von 7,1 Prozent der Befragten befürwortet eine Diktatur unter bestimmten Umständen – diese Umfrageergebnisse verdeutlichen die wachsende Unzufriedenheit mit der Demokratie. Trotz dass 85 Prozent der Bevölkerung die Demokratie als gute Regierungsform ansehen, sind 55 Prozent mit deren Funktionierung unzufrieden.

Haseloff hat die schweren Lasten der politischen Verantwortung zu tragen. Ob er erneut als Spitzenkandidat für die CDU antreten wird, lässt er offen, jedoch wird die Möglichkeit eines Wegzugs nicht mehr abwegig erscheinen. „Familie in ganz Deutschland“ zu haben, führt ihn und andere dazu, das Theater im Land aus der Ferne zu betrachten. Angesichts dessen, wie sich die politische Landschaft entwickle, müsse man das Thema ernsthaft diskutieren. Die nächsten Monate werden entscheidend für die Zukunft nicht nur von Haseloff, sondern von ganz Sachsen-Anhalt sein.

So wird deutlich, dass die bevorstehenden Wahlen eine entscheidende Rolle für die politische Kultur des Bundeslandes spielen werden. Die Umfragen und die Reaktionen von führenden Politikern bestätigen, dass es für viele an der Zeit ist, über die grundlegenden Werte der Gesellschaft nachzudenken. Wo es hinführen wird, steht in den Sternen, aber sicher ist: Da liegt was an, und es wird nicht leicht sein, den Kurs zu halten.

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OrtMagdeburg, Deutschland
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