Ringbrückenabriss in Magdeburg: Ein Todesurteil für unsere Tauben!

Der Abriss der Ringbrücke in Magdeburg gefährdet Stadttauben, die dort nisten. Tierschützer fordern dringend Maßnahmen zum Schutz.
Der Abriss der Ringbrücke in Magdeburg gefährdet Stadttauben, die dort nisten. Tierschützer fordern dringend Maßnahmen zum Schutz. (Symbolbild/NAG)

Ringbrückenabriss in Magdeburg: Ein Todesurteil für unsere Tauben!

Magdeburg, Deutschland - Der Abriss der Ringbrücke in Magdeburg hat nicht nur bauliche, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die lokale Tierwelt, besonders auf die Stadttauben. Diese Vögel, die sich seit Jahren in den schmalen Hohlräumen der Brücke niedergelassen haben, stehen nun vor einem ernsthaften Problem. Wie radiosaw.de berichtet, verenden zahlreiche Jungtiere in den Trümmern, während ihre Eltern verzweifelt versuchen, die verbleibenden Küken zu retten.

Vor Ostern wurde die Stadt bereits auf das Schicksal der Tauben hingewiesen. Doch die zuständigen Stellen erklärten kurzerhand, dass die Brücke akut einsturzgefährdet sei und niemand sich dort aufhalten dürfe. Tierschützer hatten sogar den Vorschlag gemacht, einen Roboter zur Rettung der Tauben einzusetzen; dieser wurde jedoch abgelehnt, da der Schlitz unter der Brücke zu schmal sei. Auch die Taubenhilfe Magdeburg hat keinen ständigen Kontakt zu den Behörden oder der beauftragten Baufirma erhalten, was die Situation zusätzlich verschärft.

Fehlende Kommunikation und massive Bedenken

Wie mdr.de berichtet, nahm die Taubenhilfe Kontakt zum Veterinäramt auf, um die Vögel vor dem Abriss zu schützen. Doch die Reaktion der Behörden war mäßig – fünf Tage vor dem Abriss erfuhren die Tierschützer aus einer Zeitungsmeldung von den geplanten Arbeiten. Das Bauamt bestätigte zwar, die Auflagen zu kennen, wies jedoch auf ein generelles Betretungsverbot der Brücke hin, was einen „vorsichtigen Abriss“ an sensiblen Stellen in Frage stellt.

Die Ehrenamtlichen aus Nordrhein-Westfalen hatten eine spezielle Robotertechnik zur Rettung der Tauben angeboten. Die Aktion hätte nur einen Tag gedauert, doch auch hier gab es keine Rückmeldung. Die Sorge der Taubenhilfe ist groß: Es wird befürchtet, dass lebendige Jungtiere unter den Trümmern begraben wurden, eine düstere Aussicht, die die Tierschützer nicht so einfach hinnehmen wollen.

Stadttauben zwischen Recht und Unrecht

In der Debatte um die Stadttaube muss auch der rechtliche Status der Vögel betrachtet werden. schaedlingskunde.de erklärt, dass Stadttauben oft als „Ratten der Lüfte“ verunglimpft werden. Das Infektionsschutzgesetz definiert zwar einige Tiere als Gesundheitsschädlinge, aber verwilderte Haustauben fallen nicht zwingend unter diese Kategorie. In bestimmten Bundesländern, darunter Sachsen-Anhalt, können sie jedoch als solche klassifiziert werden, was Auswirkungen auf mögliche Maßnahmen gegen die Tiere hat.

Für die Bürger von Magdeburg bleibt die Hoffnung, dass die Taubenhilfe durch einen eventuellen rechtlichen Schritt gegen den Abriss der Brücke und zum Schutz der Vögel Gehör findet. Der Umgang mit diesen Tieren spiegelt nicht nur das Miteinander der Stadt wider, sondern stellt auch eine Herausforderung für den Tierschutz dar. Da bleibt die Frage: Wie wird es weitergehen mit unseren Stadttauben?

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OrtMagdeburg, Deutschland
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