Salzlandkreis atmet auf: Kein Wasserentnahmeverbot in Sicht!

Salzlandkreis atmet auf: Kein Wasserentnahmeverbot in Sicht!
Salzlandkreis, Deutschland - Die Hitzewelle, die Deutschland derzeit fest im Griff hat, bleibt nicht ohne Folgen. Die Temperaturen steigen in vielen Regionen über die 30-Grad-Marke. Im Salzlandkreis, wo es am Dienstag bis zu 33 Grad und am Mittwoch sogar bis zu 38 Grad werden soll, zeigen sich Landwirte zwar erleichtert über den aktuellen Regen, doch gleichzeitig räumen sie ein, dass es nie genug Niederschlag gibt. Katharina Elwert, Geschäftsführerin des Bauernverbands Salzland, bringt die Sorge auf den Punkt: „Die Landwirte brauchen Niederschläge, um gute Ernten sicherzustellen“, insbesondere bei Kräutern, Zwiebeln und Gemüse. MZ berichtet, dass sich der Grundwasserspiegel seit dem Dürrejahr 2018 nicht wieder erholt hat und die Bodenfeuchte aktuell nur bei etwa 14 Prozent liegt.
Inmitten dieser Situation gibt der Salzlandkreis jedoch Entwarnung: aktuell liegt kein wasserrechtlicher Handlungsbedarf vor. Entsprechend gab es bisher keine Maßnahmen hinsichtlich eines Wasserentnahmeverbots in dieser Gegend. In anderen Regionen Sachsen-Anhalts sieht die Lage jedoch anders aus. In Kreisen wie Dessau-Roßlau, Altmarkkreis Salzwedel und Jerichower Land gelten bereits Wasserentnahmeverbote, um dem stark gesunkenen Wasserpegel entgegenzuwirken. Auch in Nordrhein-Westfalen sind mehrere Städte, darunter Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis, von solchen Verboten betroffen. Tagesspiegel zeigt, dass dieses Phänomen immer häufiger zu beobachten ist, vor allem im Osten Deutschlands, wo der Grundwasserspiegel sinkt und immer mehr Regionen unter Wasserentnahme-Einschränkungen leiden.
Landwirtschaftliche Herausforderungen
Die Notwendigkeit, sparsam mit Wasser umzugehen, betrifft nicht nur die Bürger, sondern auch die Landwirtschaft. Der Salzlandkreis hat angekündigt, eine kontinuierliche Überwachung der Gewässerdaten und Bodenfeuchtigkeit durchzuführen. Inzwischen beobachten die Landwirte, dass sie dank wassersparender Bewässerungstechniken bisher noch gut auskommen, auch wenn Investitionen in moderne Methoden, wie die Tröpfchenbewässerung, oft kostspielig sind. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland gerade einmal 554.000 Hektar Ackerfläche bewässert – das entspricht nur 3,3 Prozent der gesamten Ackerflächen. MZ
Angesichts der Klimaerwärmung und der wiederholten Trockenjahre sieht eine Studie des Ecologic Instituts Ecologic mögliche zukünftige Konflikte in der Wassernutzung auf uns zukommen. Diese Einschätzungen basieren auf der Trockenheit in den Sommermonaten von 2018 und 2019, die bereits jetzt Engpässe bei der landwirtschaftlichen Bewässerung und Einschränkungen bei Wasserentnahmen aus Oberflächengewässern zur Folge hatten.
Ausblick und Handlungsmöglichkeiten
Die Verknappung von Wasserressourcen könnte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen, insbesondere durch den steigenden Wasserbedarf infolge von Ansiedlungen industrieller Betriebe wie Rechenzentren. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, forscht das Ecologic Institut unter anderem zur Wasserverfügbarkeit und möglichen Nutzungskonflikten. Konkrete Lösungen könnten aus einem Konzept für regionale Wasserbeiräte erwachsen, die einen Austausch zwischen verschiedenen Sektoren fördern sollen, um die Bedarfe und Ressourcen besser abzustimmen. Die Entwicklung von Karten zur erneuerbaren Wasserverfügbarkeit und Empfehlungen zur Wiederverwendung von Wasser im urbanen Raum sind weitere Zielsetzungen des Projekts.
Insgesamt bleibt dem Salzlandkreis vorerst die Aussicht auf ein Wasserentnahmeverbot erspart, doch die Expertenwarnungen und die Situation in anderen Regionen Deutschlands mahnen zur Achtsamkeit. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Witterung entwickeln wird und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sein werden, um die wertvollen Wasserreserven nachhaltig zu bewirtschaften.
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Ort | Salzlandkreis, Deutschland |
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