Zollkontrollen in Sachsen-Anhalt: 4.500 Euro Steuerschaden aufgedeckt!

Kontrollen im Salzlandkreis am 4. und 5. Juni 2025 decken Steuerhehlerei auf, Steuerschaden über 4.500 Euro festgestellt.
Kontrollen im Salzlandkreis am 4. und 5. Juni 2025 decken Steuerhehlerei auf, Steuerschaden über 4.500 Euro festgestellt. (Symbolbild/NAG)

Zollkontrollen in Sachsen-Anhalt: 4.500 Euro Steuerschaden aufgedeckt!

Magdeburg, Deutschland - Was tat sich in der letzten Woche in Sachsen-Anhalt? Die Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) des Hauptzollamts Magdeburg hat gleich an zwei Tagen Kontrollen in Lebensmittelläden und Imbissen durchgeführt und dabei eindrucksvolle Ergebnisse erzielt. Laut Magdeburger News wurden am 4. und 5. Juni 2025 in Städten wie Bernburg und Halle (Saale) zahlreiche Schwarzmarktprodukte aufgedeckt.

Insgesamt mussten im Rahmen dieser Kontrollen 7.260 unversteuerte Zigaretten, 202 Vapes und 4.149 ml Tabakersatzstoffe beschlagnahmt werden. Auch 31 Dosen Oraltabak, dessen Verkauf in Deutschland nicht erlaubt ist, fanden den Weg in die Kanäle des Zolls. Dabei wurden kreative Verstecke genutzt – darunter ein Gaskocher und eine Mikrowelle! Die durch die Kontrollen aufgedeckten Steuerschäden summierten sich auf insgesamt 4.569,62 Euro, und es wurden mehrere Strafverfahren wegen Steuerhehlerei eingeleitet.

Hintergrund der aktuellen Lage

Die Problematik rund um E-Zigaretten ist nicht neu. Seit dem 1. Juli 2022 sind nikotinhaltige Flüssigkeiten im Sinne des Tabaksteuergesetzes steuerpflichtig. Das führt dazu, dass Online-Anbieter oftmals versuchen, die Steuer zu umgehen. Tagesschau berichtet, dass Händler Produkte ohne steuerlichen Zuschlag anbieten, was für viele Verbraucher eine erhebliche Ersparnis bedeutet, die sie bei der Anwendung illegaler Produkte erzielen können. Die Schätzung über den Steuerschaden in Deutschland aufgrund nicht versteuerter Produkte beläuft sich auf etwa 600.000 Euro.

Im Januar 2023 führte das Zollamt Krefeld ähnliche Kontrollen durch und deckte einen schwerwiegenden Fall auf, bei dem eine Großhandelsfirma in Moers nicht weniger als 177.959 elektronische Einwegzigaretten ohne die erforderlichen deutschen Warnhinweise und Steuerzeichen importiert hatte. Die Waren waren teils für den britischen Markt gedacht, was zusätzliche rechtliche Fragen aufwarf. In diesem Fall wurde ein Steuerschaden von rund 60.000 Euro ermittelt, wie Zoll.de berichtet.

Einige Perspektiven

Die Einführung einer Tabaksteuer von 16 Cent pro Milliliter auf E-Zigaretten-Flüssigkeiten wirkt sich auf die geschätzten 2,5 Millionen Nutzer in Deutschland aus. Diese Nutzer sehen sich nicht nur Preiserhöhungen gegenüber, sondern müssen auch die rechtlichen Konsequenzen in Betracht ziehen, sollte sich herausstellen, dass sie steuerfreie Produkte konsumieren. Die Gewerkschaft der Polizei Zoll hat zudem kritisiert, dass die Zollbehörden unterfinanziert und nicht ausreichend ausgestattet sind, um gegen diese Praktiken effizient vorzugehen.

Mit der Aussicht, dass die Tabaksteuer bis 2026 auf 32 Cent pro Milliliter ansteigt, befürchten Experten, dass sich der Schwarzmarkt für E-Zigaretten und andere tabakähnliche Produkte weiter vergrößern könnte. Die Entwicklungen rund um E-Zigaretten und deren rechtliche Einordnung bleiben also ein heißes Thema.

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OrtMagdeburg, Deutschland
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