Kampfmittelbeseitigung: Gewehrgranate erfolgreich in der Elbe gesprengt!

Am 5. Juli 2025 sprengten Experten in Stendal eine Gewehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg sicher in der Elbe.
Am 5. Juli 2025 sprengten Experten in Stendal eine Gewehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg sicher in der Elbe. (Symbolbild/NAG)

Kampfmittelbeseitigung: Gewehrgranate erfolgreich in der Elbe gesprengt!

Sandau, Deutschland - Am 5. Juli 2025 wurde die Elbe nahe Sandau, im Landkreis Stendal, wieder einmal zur Kulisse einer spannenden Aktion, die an die unruhigen Zeiten des Zweiten Weltkriegs erinnert. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben dort eine Gewehrgranate erfolgreich zur Explosion gebracht. Diese Granate, die am Freitagabend entdeckt wurde, stammt höchstwahrscheinlich aus den letzten Jahren des Krieges und stellte eine erhebliche Gefahr dar. Da eine Entschärfung vor Ort nicht möglich war, entschieden sich die Fachleute zur Sprengung, flankiert von einem abgesperrten Umkreis von 300 Metern, den die Polizei gründlich überwachte. Die Sicherheit der Bevölkerung hatte natürlich oberste Priorität.

In der gleichen Zeit wurde auch in Magdeburg ein potenzielles Kampfmittel entdeckt. Doch dieses Mal gab es Entwarnung: Es handelte sich lediglich um eine alte Fahrzeugtrommelbremse, die umgehend entsorgt wurde. Solche Einsätze werfen häufig ein Licht auf die anhaltenden Risiken, die von verbliebenen Kampfmitteln in Deutschland und anderen ehemaligen Kriegsgebieten ausgehen.

Kampfmittelbeseitigung in Deutschland

Kampfmittelbeseitigung ist kein rein deutscher Berufszweig. In Deutschland gliedert sich die Beseitigung von Kampfmitteln und den Hinterlassenschaften kriegerischer Auseinandersetzungen in zwei Bereiche: zivil und militärisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen zunächst alliierte Besatzungsmächte die Verantwortung, bevor diese im Laufe der Jahre an die Bundesländer übergingen, die jeweils eigene Kampfmittelräumdienste eingerichtet haben. In Österreich hingegen kümmert sich das Bundeskriminalamt um den Entschärfungsdienst, während das Bundesministerium für Landesverteidigung den Entminungsdienst betreibt.

Gemäß der „Kampfmittelverordnung“ haben die staatlichen Stellen die Aufgabe, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Dies erfordert nicht nur die Identifizierung und Beseitigung von Bomben und Granaten, sondern auch eine gründliche historische Erkundung. Neben Archivalien und Luftbildern spielen dabei auch vor Ort Untersuchungen eine Rolle, um die Gefahrenlage genau einschätzen zu können. Die Räumkonzepte berücksichtigen Faktoren wie die Tiefenlage der Kampfmittel und die Beschaffenheit des Bodens.

Die tägliche Arbeit der Experten

Die eigentliche Kampfmittelräumung erfolgt durch den Einsatz geophysikalischer Detektoren, die mithilfe von Magnetfeldern Unregelmäßigkeiten unter der Erde identifizieren können. Ist ein Kampfmittel gefunden, haben die Experten die Möglichkeit, dieses entweder zu entschärfen oder vor Ort zu sprengen. Nicht handhabungsfähige Kampfmittel werden in der Regel abtransportiert und an sicheren Orten einer fachgerechten Zerlegung und Vernichtung zugeführt.

Die Finanzierung dieser komplexen Arbeiten erfolgt auf verschiedene Weise: Grundstückseigentümer, Bundesland und Bund teilen sich die Kosten. Es zeigt sich, dass die Aufgaben der Kampfmittelräumdienste äußerst vielfältig sind und auch eine hohe Verantwortung mit sich bringen. Dabei spielt die Sicherheit der Menschen immer eine zentrale Rolle.

Gerade vor dem Hintergrund, dass in Deutschland viele Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg stattfanden, ist die kontinuierliche Arbeit der Kampfmittelbeseitigungsdienste von höchster Bedeutung. Expertenteams sind ständig gefordert, um auch 80 Jahre nach diesen Ereignissen Gefahren zu entschärfen. Ein gutes Beispiel für den Ernst der Lage sind die zwei Aktionstage in Sandau und Magdeburg, die eindringlich die Nachwirkungen vergangener Kriege ins Bewusstsein rufen.

Für mehr Informationen zur Kampfmittelbeseitigung und deren Verfahren können Sie hier und hier nachlesen.

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OrtSandau, Deutschland
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