Schutz der Moore: Altmark kämpft gegen Dürre und Klimawandel!
Schutz der Moore: Altmark kämpft gegen Dürre und Klimawandel!
Stendal, Deutschland - Im heutigen Klima spielt der Schutz von Mooren eine entscheidende Rolle für unsere Umwelt. Moore, diese oft übersehenen Lebensräume, sind nicht nur wichtige CO2-Speicher, sondern auch Rückzugsorte für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten. Wie MDR berichtet, können Moore in nur wenigen Jahrzehnten zerstört werden, während ihre Entstehung Jahrmillionen in Anspruch nimmt. In Deutschland zählt Sachsen-Anhalt zu den moorreichsten Bundesländern, und die Altmark, ein Gebiet mit einer besonders hohen Mooranteil, bleibt trotz aller Schutzmaßnahmen vom Klimawandel nicht verschont.
Die Dürre hat in diesem Jahr die Moore im Grünen Band, einem ehemaligen innerdeutschen Todesstreifen, stark getroffen. Dieter Leupold, Projektleiter im Grünen Band, schildert die negativen Auswirkungen auf diese Ökosysteme. Nach Regenfällen stehen Gräben und Bäche in diesem geschützten Bereich häufig unter Wasser, was die Wasserversorgung der Moore beeinträchtigt. Dabei sind Niedermoore unglaublich empfindlich; sie wachsen lediglich einen Millimeter pro Jahr, während der Torfabbau mit mehr als einem Zentimeter jährlich voranschreitet.
Klimawandel und Moore
Moore sind nicht nur Kohlenstoffspeicher, sie leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt. Trotz ihrer Bedeutung wurden sie historisch als ungenutztes Ödland betrachtet und stark entwässert. NABU weist darauf hin, dass intakte Moore ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs speichern, obwohl sie nur 3% der Landfläche ausmachen. Ein Hektar Moor kann dabei so viel Kohlenstoff speichern wie ein 100-jähriger Wald auf der gleichen Fläche.
Die aktuelle Situation zeigt sich auch in den hiesigen Vogelpopulationen. In diesem Jahr nutzen verschiedene Watvögel die abtrocknenden Flächen im Grünen Band zur Nahrungssuche, während Arten wie die Bekassine oder Kiebitze in unzureichenden Zahlen nachgewiesen wurden. Dies ist eine direkte Folge der Trockenheit im Frühling, die sich negativ auf die heimische Tierwelt auswirkt. Der Verlust von Lebensräumen durch Torfabbau und die damit verbundene Emission von klimaschädlichem CO2 ist alarmierend, da jährlich etwa 44 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente aus entwässerten Mooren in Deutschland freigesetzt werden.
Schutzmaßnahmen und Perspektiven
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Initiativen zum Moorschutz. Laut BFN sind Maßnahmen wie die nationale Moorschutzstrategie und das Aktionsprogramm für natürlichen Klimaschutz in vollem Gange. Diese Programme erfordern jedoch die Unterstützung von Landnutzern, Kommunen und Verbänden sowie ausreichend finanzielle Mittel von Bund, Ländern und der EU. Der Erfolg der Renaturierungsprojekte hängt in hohem Maß von der Einbeziehung der Menschen vor Ort ab, denn nur gemeinsam kann das wertvolle Ökosystem erhalten werden.
Ein zukunftsweisender Aspekt ist die sogenannte Paludikultur, die eine nachhaltige Bewirtschaftung wiedervernässter Moorböden ermöglicht. Diese Art der Nutzung könnte sowohl zur Wiederherstellung der Moore als auch zur wirtschaftlichen Förderung der Region beitragen.
Zusammengefasst ist klar, dass der Schutz und die Renaturierung von Mooren nicht nur für das Klima, sondern auch für die biologische Vielfalt von großer Bedeutung sind. Die Herausforderungen sind groß, aber mit dem richtigen Werkzeug und dem Engagement aller Beteiligten besteht Hoffnung für unsere Moore.
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Ort | Stendal, Deutschland |
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