Verzögerungen bei Solaranlagen: Mitnetz überfordert Kunden warten auf Vergütung!

Verzögerungen bei Solaranlagen: Mitnetz überfordert Kunden warten auf Vergütung!

Sachsen-Anhalt, Deutschland - Mit der Energiewende nimmt der Boom der Solaranlagen in Deutschland immer mehr Fahrt auf. Doch während immer mehr Menschen auf eine eigene Photovoltaikanlage setzen, gibt es erhebliche Probleme bei den Anschlussvorgängen, die zeitliche Verzögerungen zur Folge haben. Dies berichtete jüngst MDR. Besonders viele Betreiber, die ihre Anlagen vor einigen Jahren in Betrieb genommen haben, stehen vor der Herausforderung, dass sie nach wie vor auf die Einspeisevergütung warten müssen.

Die Mitnetz Aktiengesellschaft, die ein umfangreiches Stromnetz in Ostdeutschland betreut, hat derzeit mit einer IT-Umstellung zu kämpfen. Diese Umstellung führt laut Pressesprecher David Köster zu Verzögerungen bei den Anschlussvorgängen. Hintergrund sind nicht nur hohe Vorgangszahlen, sondern auch häufig fehlende Unterlagen seitens der Kunden. Die neuen IT-Systeme für Messkonzepte, Energiedatenmanagement und Abrechnung sollen ab Sommer 2024 vollständig eingeführt werden. Bis dahin müssen viele Anschlussvorgänge manuell nachbearbeitet werden, ein Aufwand, der nur von IT-Experten zu bewältigen ist.

Wer zahlt, wenn’s nicht klappt?

Was passiert, wenn die Zahlungen auf sich warten lassen? Die Betroffenen stehen in der Regel ohne Vergütung da, auch wenn sie einen Anspruch auf die Einspeisevergütung haben, der rückwirkend ab dem Tag der Inbetriebnahme ihrer Solaranlage gilt. Ingenieur Bernd Jung und sein Nachbar Manfred Jenning sind nur zwei Beispiele von vielen; Jenning hat seit fast drei Jahren keine Vergütung erhalten, obwohl ihm 7,94 Cent pro Kilowattstunde zustehen. Solche Rückstände werfen natürlich Fragen auf.

Nach der gesetzlichen Regelung müssen Netzbetreiber, wie Mitnetz, die Einspeisevergütung unaufgefordert zahlen, sobald sie von der Zahlungsverpflichtung Kenntnis haben. Betreiber von Photovoltaikanlagen haben Anspruch auf eine unverzügliche und vorrangige Abnahme des gesamten zur Einspeisung angebotenen Stroms. Das Solaranlagen-Portal betont jedoch, dass auch der Netzbetreiber bei falschen oder fehlenden Unterlagen im Nachteil ist. Eine Wahl des Netzbetreibers steht nicht zur Verfügung, was für die Kunden eine zusätzliche Belastung darstellt.

Ein Blick in die Zukunft der Solarenergie

Die erforderlich gewordene Anpassung der IT-Infrastruktur kommt zu einem Zeitpunkt, an dem immer mehr Menschen in erneuerbare Energien investieren. 2023 wurden bereits 15.000 Balkonkraftwerke registriert – bis Ende des Vorjahres waren es bereits 30.000. Die Zahl der Solaranlagen stieg im gleichen Zeitraum um fast 20 Prozent auf mehr als 110.000. Der Zuwachs ist erfreulich, aber die Herausforderungen, die mit den schnellen Veränderungen einhergehen, sind nicht zu unterschätzen.

Doch wie sieht die Situation für neue Anlagenbetreiber aus? Betreiber neuer Photovoltaikanlagen erhalten bei negativen Börsenstrompreisen keine EEG-Vergütung für ihren Strom. Die Möglichkeit zur freiwilligen Umstellung gibt es für bestehende Anlagenbetreiber, die dadurch von einer Vergütungserhöhung profitieren könnten. Energie-Experten berichten, dass ein Kompensationsmechanismus geplant ist, der sicherstellen soll, dass auch diese Betreiber nicht unter den negativen Preisen leiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Energiewende sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die Zahl der Solaranlagen wächst stetig und mit ihnen die Herausforderungen für Netzbetreiber und Betreiber gleichermaßen. Es bleibt zu hoffen, dass die IT-Umstellung schnellstmöglich abgeschlossen wird und die betroffenen Verbraucher bald die ihnen zustehenden Vergütungen erhalten.

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OrtSachsen-Anhalt, Deutschland
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