Wittenberg feiert 500 Jahre Luthers Skandalhochzeit mit großem Fest!

Wittenberg feiert 500 Jahre Luthers Skandalhochzeit mit großem Fest!
Wittenberg, Deutschland - In Wittenberg wurde anlässlich des 500. Hochzeitstags von Martin Luther und Katharina von Bora ein großes Fest gefeiert, das zahlreiche Besucher anlockte. Die Veranstaltung mit dem Titel „Luthers Hochzeit“ bot ein schillerndes Programm, das die Höhen und Tiefen dieser historischen Ehe würdigte. Ein besonders eindrucksvolles Element war der historische Festumzug, an dem rund 2000 Mitwirkende teilnahmen, um die Zeit der Reformation lebendig werden zu lassen. Wie ref.ch berichtet, versammelten sich während des Stadtfests auch zahlreiche Vereine, die an den Originalschauplätzen an diese bedeutende Epoche erinnerten.
Zudem hielt die Wittenberger Superintendentin Gabriele Metzner einen Gottesdienst, der aus der Stadtkirche übertragen wurde. In ihrer Ansprache betonte sie die Symbolik der Hochzeit. Diese war zur damaligen Zeit eher umstritten, galt sie doch als Skandal, dass ein ehemaliger Mönch eine Nonne heiratete. „Diese Hochzeit war mehr ein Bekenntnis als eine Liebesgeschichte“, erklärte Metzner, während die Wittenberger Pfarrerin Anne Brisgen ergänzte, dass Luthers Ehe mit Katharina für seine Überzeugung steht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen.
Katharina von Bora und die Umstände der Hochzeit
Die Ehe von Martin Luther und Katharina von Bora wurde am 13. Juni 1525 in bescheidenem Rahmen gefeiert und war von Skepsis umgeben. Luthers Gegner und einige Freunde äußerten Bedenken über die Heiratsentscheidung, und selbst Philipp Melanchthon, Luthers engster Mitstreiter, war nicht anwesend und äußerte kritische Ansichten zu diesem Schritt. Anfänglich war die Verbindung von Katharina, die zuvor aus dem Kloster Nimbschen geflüchtet war, eine pragmatische Lösung für beide. Katharina hatte zuvor mehrere Heiratsangebote abgelehnt, bis sie schließlich in Martin Luther ihren Partner fand. Auch wenn die Eheschließung schnell nach der Verlobung stattfand und nur mit wenigen Zeugen gefeiert wurde, entwickelte sich die Beziehung bald zu einer echten Liebesgeschichte. Domradio hebt hervor, dass die Hochzeit damals als bedeutendes Statement in der Gesellschaft galt.
In den Jahren nach der Hochzeit unterstützten sich Luther und von Bora gegenseitig. Während Luther seine Schriften verfasste, kümmerte sich Katharina um den Haushalt und die Kinder. Sie war nicht nur seine Ehefrau, sondern auch seine gleichberechtigte Partnerin, die ihm den Rücken stärkte und maßgeblich an seinen Tischgesprächen beteiligt war. Auf die Rolle der Frau in der Reformation wird immer wieder verwiesen, und National Geographic stellt klar, dass die Reformation keineswegs allein ein Projekt Luthers war, sondern Katharina von Bora einen wesentlichen Anteil daran hatte.
Ein Erbe, das bleibt
In den Ausstellungsräumen des Luthermuseums war anlässlich des Jubiläums der originale Ehering von Katharina von Bora zu sehen. Dieser Ring, ursprünglich als Leihgabe aus dem Stadtmuseum Leipzig, wird bis zum 10. August in Wittenberg gezeigt. Er zeigt ein ungewöhnliches Design mit Motiven von Marterwerkzeugen Christi und wird als Geschenk des dänischen Königs Christian II. an Luther vermutet. Domradio hebt hervor, dass sowohl goldene Hochzeiten als auch die seltenen Gnadenhochzeiten in Wittenberg gefeiert werden, jedoch die Hochzeit von Luther und von Bora eine ganz eigene Bedeutung hat, die bis heute nachhallt.
Die 500 Jahre nach der Hochzeit werden sowohl mit Freude als auch mit Nachdenklichkeit betrachtet. Es zeigt sich, dass Katharina von Bora nicht nur als Ehefrau von Martin Luther, sondern auch als eine Frau, die ihre Rolle in einer von Männern dominierten Welt fand, erinnert wird. Die Feierlichkeiten in Wittenberg verdeutlichen einmal mehr, dass hinter jeder großen Bewegung oft auch starke Frauen stehen, deren Geschichten erzählt werden sollten.
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Ort | Wittenberg, Deutschland |
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