Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof: 18 Verletzte, Täterin festgenommen

Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof: 18 Verletzte, Tatverdächtige psychisch erkrankt, politische Debatte über Gewalttaten angestoßen.
Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof: 18 Verletzte, Tatverdächtige psychisch erkrankt, politische Debatte über Gewalttaten angestoßen. (Symbolbild/NAG)

Hamburger Hauptbahnhof, Hamburg, Deutschland - Am Freitagabend, dem 24. Mai 2025, ereignete sich ein erschreckender Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof, einer der meistfrequentierten Bahnhöfe Europas. Dabei wurden insgesamt 18 Menschen verletzt. Die Opfer sind zwischen 19 und 85 Jahren alt. Der Zustand der lebensgefährlich Verletzten, darunter drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 sowie ein 24-jähriger Mann, wird als stabil beschrieben. Sie mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, während einige der anderen Verletzten bereits entlassen werden konnten. Laut sueddeutsche.de waren sieben Personen schwer und weitere sieben leicht verletzt.

Die Tat wurde von einer 39-jährigen deutschen Frau verübt, die als mutmaßliche Täterin gilt. Sie soll allein gehandelt haben und stand nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. Hinweise deuten auf eine psychische Erkrankung hin, was die Polizei dazu veranlasste, ein politisches Motiv auszuschließen. Bei ihrem Eintreffen ließ sich die Täterin widerstandslos festnehmen, nachdem zwei mutige Passanten den Angriff gestoppt hatten. Die Polizei stellte den Tatablauf am Bahnsteig zwischen Gleis 13 und 14 weiterhin in Frage und rekonstruiert die Ereignisse.

Reaktionen und gesellschaftlicher Kontext

Die erschütternde Tat hat nicht nur bei den Opfern, sondern auch in der politischen Landschaft und der Öffentlichkeit für Bestürzung gesorgt. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Bundeskanzler Friedrich Merz haben ihre Unterstützung angeboten. Merz erklärt, dass die Bundesregierung bereit steht, Hilfe zu leisten. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt verurteilte den Angriff scharf. Gleichzeitig wird die politische Debatte über Messerangriffe in Deutschland wieder angeheizt. Der Hamburger Hauptbahnhof hat eine hohe Kriminalitätsrate und war schon früher in den Schlagzeilen. Seit dem 1. Oktober 2023 gilt ein Waffenverbot rund um den Hauptbahnhof, und seit Mitte Dezember 2024 dürfen im öffentlichen Nahverkehr keine Messer mehr mitgeführt werden.

Die Gewerkschaft der Polizei äußerte den Wunsch nach besseren Kontrollmöglichkeiten und fordert den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Hamburgs Opferbeauftragter hat Hilfe für die Betroffenen angeboten, während die Polizei ein Hinweisportal für Zeugen eingerichtet hat. Der Vorfall hat auch Versandverzögerungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn zur Folge gehabt, wodurch einige Züge am Samstagmorgen umgeleitet wurden. Der Bahnhof wurde in der Nacht nach der Tat wieder freigegeben.

Messerangriffe in Deutschland

Die derzeitige Diskussion wird von bemerkenswerten Statistiken begleitet. Laut Statista wurden in den letzten Jahren in Deutschland eine steigende Zahl polizeilich erfasster Messerangriffe registriert. Diese Entwicklung sorgt für zusätzliche Besorgnis in einer umso strapazierteren Gesellschaft.

Die Tat am Hamburger Hauptbahnhof steht exemplarisch für die Gefahren, die in stark frequentierten öffentlichen Verkehrsknotenpunkten bestehen. Die Sicherheitsbehörden arbeiten unermüdlich, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

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Ort Hamburger Hauptbahnhof, Hamburg, Deutschland
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