Bautzen ehrt verstorbene Feuerwehrhelden mit neuem Denkmal

Am 3. Juli 2025 wurde in Bautzen ein Denkmal für verstorbene Feuerwehrkameraden feierlich eingeweiht, um ihre Erinnerung zu bewahren.
Am 3. Juli 2025 wurde in Bautzen ein Denkmal für verstorbene Feuerwehrkameraden feierlich eingeweiht, um ihre Erinnerung zu bewahren. (Symbolbild/NAG)

Bautzen ehrt verstorbene Feuerwehrhelden mit neuem Denkmal

Bautzen, Deutschland - Am Dienstag, den 3. Juli 2025, fand auf dem Taucherfriedhof in Bautzen eine feierliche Zeremonie zur Neuweihung des Grabmals des Feuerwehrmannes Johann August Nimschke statt. Diese bewegende Veranstaltung würdigte nicht nur das Andenken an Nimschke, der 1876 bei einem Großbrand starb, sondern auch zahlreiche andere Feuerwehrleute, die im Einsatz ihr Leben ließen. Anwesend waren zahlreiche Gäste, darunter Feuerwehrchef Markus Bergander, Stadträte, Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) und Finanzbürgermeister Robert Böhmer. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den Baschützer Blasmusikanten, die der Zeremonie einen festlichen Rahmen gaben.

Für Markus Bergander symbolisiert das neu restaurierte Grabmal ein Stück Feuerwehrgeschichte und gelebte Solidarität innerhalb der Gemeinschaft. Heinz Ebersbach, der älteste Feuerwehrmann Bautzens und Verfasser einer Feuerwehrchronik, erinnerte eindringlich an die zahlreichen Kameraden, die in verschiedenen Einsätzen ihr Leben verloren. Besonders nannte er den verheerenden Brand in der Weigangstraße 1914, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen, sowie einen tragischen Unfall eines Feuerwehrmanns im Jahr 2006.

Ein Unvergängliches Erinnerungsstück

Der neu errichtete Obelisk dient nicht nur als sichtbares Denkmal für die Opfer aller Brände, sondern auch als Mahnung für zukünftige Einsätze. Ebersbach berichtete von insgesamt 73 Feuersbrünsten zwischen dem 12. und 19. Jahrhundert in Bautzen, die 700 Todesopfer forderten. Die restaurierte Gedenkstätte wurde durch Spendenaktionen der Feuerwehr im Jahr 2021 finanziert wurde, um das stark verwitterte Grabmal zu renovieren. Restaurator Uwe Konjen erstellte zudem einen historischen Feuerwehrhelm aus Ton neu, der als zusätzliches Exponat zur Geschichte der Bautzener Feuerwehr beiträgt.

Die Zeremonie wurde durch die Pfarrer Thomas Mandler und Christian Tiede feierlich gesegnet. Ein besonderer Moment war die Überreichung des Ehrenwappens der Stadt Bautzen an Heinz Ebersbach, eine Anerkennung seiner Verdienste um die Feuerwehrgeschichte der Stadt.

Die Bedeutung der Feuerwehrgeschichte

Die Beachtung der Feuerwehrgeschichte ist auch über die Grenzen Bautzens hinaus von Bedeutung. Michael Thissen, Herausgeber der FeuerwehrChronik, hebt hervor, wie wichtig die Aufarbeitung der Geschichte für die Gegenwart und Zukunft ist, insbesondere auch im Zusammenhang mit den Herausforderungen moderner Technologien wie Elektrofahrzeugen. FeuerwehrChronik, die sich ausschließlich mit der Geschichte der Feuerwehr in Deutschland beschäftigt, erfreut sich wachsender Beliebtheit und hat aktuell etwa 400 Abonnenten. Sie ermöglicht einen regen Austausch unter Historikern und Feuerwehrbegeisterten.

Frank Wörner, Leiter des Fachbereichs für Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte des Deutschen Feuerwehrverbandes, betont ebenfalls die essenzielle Rolle, die das Sammeln und Bewahren von Feuerwehrgeschichte spielt. Die enge Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen Gremien der Feuerwehrgeschichte sorgt dafür, dass auch die Belehrung neuer Mitglieder und die Kommunikation über vergangene Einsätze gewahrt bleibt.

In Kombination dieser Anstrengungen zeigt sich, wie wichtig die Wertschätzung und Erinnerung an Feuerwehrleute ist, die ihr Leben im Dienste der Allgemeinheit riskiert haben. Diese Initiativen und Gedenkfeiern sind unverzichtbar, um die Geschichte in Ehren zu halten und den Wert des unermüdlichen Einsatzes zu würdigen.

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OrtBautzen, Deutschland
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