Bautzen tritt Notfallverbund bei: Kulturgüterschutz wird gestärkt!

Bautzen tritt dem Notfallverbund Oberlausitz bei, um Kulturgüter in Katastrophenfällen besser zu schützen.
Bautzen tritt dem Notfallverbund Oberlausitz bei, um Kulturgüter in Katastrophenfällen besser zu schützen. (Symbolbild/NAG)

Bautzen tritt Notfallverbund bei: Kulturgüterschutz wird gestärkt!

Bautzen, Deutschland - In einem wichtigen Schritt zur Sicherung von Kulturgütern hat die Stadt Bautzen beschlossen, dem Notfallverbund Oberlausitz beizutreten. Dieser bahnbrechende Beschluss wurde einstimmig im Stadtrat gefasst und markiert den Beginn einer intensiveren Kooperation, um Kultureinrichtungen wie Archive, Bibliotheken und Museen im Katastrophenfall besser zu schützen. [Sächsische] berichtet, dass die Initiative darauf abzielt, die Stadt auf Ernstfälle wie Brände, Hochwasser oder technische Defekte vorzubereiten.

Die Unterstützung im Notfall durch Material, Personal und Know-how steht dabei im Vordergrund. Feuerwehrchef Markus Bergander stellte das Projekt während der Stadtratssitzung vor und betonte die bereits bestehenden Notfallvorsorgemaßnahmen für städtische Kultureinrichtungen. So haben das Archiv, die Stadtbibliothek und das Museum detaillierte Notfallpläne in Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr erarbeitet, die das Vorgehen bei der Bergung und Rettung kulturhistorisch bedeutender Sammlungen regeln.

Sichere Lagerung und Ausstellungen

Die Gebäude an Schloßstraße, Kornmarkt und Buttermarkt sind bereits für die sichere Lagerung und Ausstellung von Kulturgütern ertüchtigt worden. Der Notfallverbund Oberlausitz, der 2013 ins Leben gerufen wurde, zählt mittlerweile 16 Mitgliedseinrichtungen in Bautzen, Görlitz und anderen Städten. Diese verwalten zusammen über eine Million Bücher und Archivalien sowie 7,1 Millionen kultur- und naturhistorische Objekte. Bislang war Bautzen als Gast im Verbund vertreten.

Ein weiterer Fall verdeutlicht die Dringlichkeit solcher Maßnahmen: die Vergangenheit hat Ereignisse wie den Brand der Anna-Amalia-Bibliothek oder den Einsturz des Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009 in besonders eindringlicher Weise hervorgehoben. Um die Notfallvorsorge weiter zu verbessern, wurde im Jahr 2021 ein Notfallanhänger für die Erstversorgung und Sicherung von beschädigtem Kulturgut angeschafft. Dieser Anhänger, der bei der Feuerwehr Görlitz stationiert ist, kann im Notfall schnell eingesetzt werden. Über die Anschaffung eines zweiten Anhängers wird derzeit nachgedacht, der möglicherweise in Bautzen oder Kamenz stationiert werden könnte.

Vorsorgemaßnahmen und Schulungen

Parallel zu diesen Entwicklungen hat die Notfallverbund-Initiative auch eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die auf die Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen im Kulturgutschutz hinweist. Am Donnerstag, den 19. Juni 2025, findet ein Seminar zur Risikoabschätzung und Priorisierung für den Kulturgutschutz in der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern statt. [Notfallverbund] bietet Museen, Archiven und Bibliotheken interessante Einblicke in die Methoden zur Sicherung ihrer wertvollen Bestände.

Das Seminar wird von erfahrenen Fachleuten, darunter die SiLK-Projektleiterinnen Almut Siegel und Alke Dohrmann, geleitet und behandelt Themen wie Sicherheitsmanagement, Risikoanalyse und Notfallplanung. Die Inhalte sind dabei auf die spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten und zielen darauf ab, eine nachhaltige Sicherung der Sammlungen für zukünftige Generationen zu gewährleisten. Interessierte können sich kostenfrei anmelden.

Das SiLK-Projekt ist ein weiteres wichtiges Instrument im Rahmen der Notfallverbund-Initiativen. Es bietet eine umfassende Grundlage für das Sicherheitsmanagement und die Evaluierung potenzieller Risiken in Kultureinrichtungen. [SiLK-Projekt] stellt sicher, dass Mitarbeiter von Museen, Bibliotheken und Archiven gut auf die Herausforderungen der Sicherheit vorbereitet sind und unterstützt sie bei der Identifizierung von Handlungsbedarfen.

In Anbetracht der zahlreichen Bedrohungen, die Kulturgüter durch Unfälle, Naturereignisse oder menschliches Versagen ausgesetzt sind, ist es erfreulich zu sehen, dass Bautzen nun proaktiv einen Schritt in die Zukunft geht. Ein gutes Händchen für den Kulturgutschutz ist in diesen Zeiten mehr denn je gefragt.

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OrtBautzen, Deutschland
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