Lausitz im Wandel: 69% fordern drastische Veränderungen für die Zukunft!

Lausitz im Wandel: 69% fordern drastische Veränderungen für die Zukunft!

Bautzen, Deutschland - In der Lausitz tut sich einiges. Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass über zwei Drittel der Bevölkerung grundlegende Veränderungen notwendig erachten. Knapp 69 % der Befragten fühlen, dass der Wandel in der Region für die Zukunft unerlässlich ist. Diese Erhebung wurde von der MAS Gesellschaft für Marktanalyse und Strategie im März und April 2025 durchgeführt und zeigt deutlich, dass der Wunsch nach Wandel 2025 am stärksten ausgeprägt ist. Aber wie sieht die Stimmung in der Bevölkerung aus? Trotz der wachsenden Einsicht in die Notwendigkeit von Veränderungen bleibt die Stimmung weitgehend stabil und sogar leicht optimistisch, bemerkte die Sächsische Zeitung.

Doch es gibt auch Sorgenfalten. Die Ängste um den Arbeitsmarkt, steigende Inflation und die allgemeine wirtschaftliche Lage bleiben hoch. Besonders in Mitteldeutschland unterstützen nur 47 % die Energiewende, während in der Lausitz diese Zahl bei 44 % liegt. Ein vorgezogener Kohleausstieg, der oft als Lösung angesehen wird, wird von der Mehrheit der Bürger dort abgelehnt. Hier wird klar: Es wird nicht nur über Veränderungen geredet, sondern auch über nötige Schritte im Strukturwandel.

Politische Rahmenbedingungen

Der Kohleausstieg und die damit verbundenen Strukturveränderungen sind nicht erst seit gestern ein Thema. Bereits 2018 stellte die Bundesregierung die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (KWSB) auf die Beine. Ihr Ziel war es, in einer gesamtgesellschaftlichen Debatte einen Konsens über den Kohleausstieg zu erreichen, was ebenfalls in den Berichten der Bundesregierung festgehalten ist.

Mit dem Kohleausstiegsgesetz wurde schließlich ein klarer Fahrplan entwickelt, der die gesamte Kohleverstromung in Deutschland bis spätestens 2038 beenden soll. Die Umsetzung dieses Gesetzes, das im Juli 2020 verabschiedet wurde, birgt sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die betroffenen Regionen. Ein Schlüsselstück dabei ist das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen, das seit August 2020 in Kraft ist und dafür sorgt, dass bis zu 40 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Damit soll der Strukturwandel aktiv begleitet werden.

Wirtschaftliche Perspektiven

Ein zentraler Punkt im Strukturwandel ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Bis Ende 2028 sollen mindestens 5.000 neue Arbeitsplätze in Bundesbehörden in den Braunkohleregionen implementiert werden. Zudem unterstützen verschiedene Programme, wie „Unternehmen Revier“, innovative Ideen für den Strukturwandel. Aber nicht nur auf Bundesebene tut sich etwas; auch regionale Initiativen sind stark gefragt, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.

Der Weg in die Zukunft ist also gepflastert mit Möglichkeiten, aber auch Ängsten. Es bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung in der Lausitz auf die anstehenden Veränderungen reagieren wird. Eines jedoch ist sicher: Die Region steht vor einer wegweisenden Transformation, und die kommenden Jahre werden entscheidend für die Gestaltung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven sein.

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OrtBautzen, Deutschland
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