Stichwahl in Jüterbog: Wer wird die neue Bürgermeisterin?

Stichwahl in Jüterbog: Wer wird die neue Bürgermeisterin?

Jüterbog, Deutschland - Am kommenden Sonntag, den 20. Juli 2025, wird in Jüterbog die entscheidende Stichwahl zur neuen Bürgermeisterin stattfinden. Dabei treten zwei parteilose Kandidatinnen gegeneinander an: Sabrina Dimde und Christiane Lindner-Klopsch. Beide haben im ersten Wahlgang knapp um die Wette gepunktet, wobei Dimde mit 30,6 % (1676 Stimmen) die Nase vorn hatte, während Lindner-Klopsch nur 70 Stimmen weniger erhielt. Der dritte Kandidat, Tilman Weber, folgte dicht dahinter mit 29,1 %. Alle Augen sind nun auf die rund 10.500 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger gerichtet, die über die Nachfolge des umstrittenen AfD-Politikers Arne Raue entscheiden müssen, der die Stadt seit Jahren geleitet hat und zuletzt für polarisierende Entscheidungen sorgte. Wie rbb24.de berichtet, wird diese Wahl also viel mehr als nur eine Vorentscheidung über die künftige Verwaltung Jüterbogs darstellen.

Die beiden Kandidateinnen bringen ganz unterschiedliche Ansätze in die Wahl. Sabrina Dimde, geboren in Luckenwalde und aufgewachsen in Jüterbog, hat eine beachtliche Verwaltungserfahrung vorzuweisen – sie war unter anderem im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen tätig. Laut maz-online.de beschreibt sie sich selbst als „Kandidatin für alle“ und betont, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Bürger:innen in Entscheidungen der Stadtverwaltung zu berücksichtigen. Dimde plant, die Schauburg als Jugendzentrum zu reaktivieren und möchte mit Schülern und Jugendlichen ins Gespräch kommen, um deren Wünsche und Bedürfnisse zu erfragen.

Die Vision von Dimde und Lindner-Klopsch

Dimde zeigt auch ein großes Interesse daran, die Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Bürger:innen zu verbessern. Ihr Ansatz beinhaltet regelmäßige Sprechstunden in den Ortsteilen, die Schaffung von Infoveranstaltungen sowie einen digitalen Newsletter, um das Verständnis für städtische Entscheidungen zu stärken. Ihre Vision erstreckt sich auf die Altstadt, wo sie Potenziale für neue Nutzungsmöglichkeiten sieht, wie etwa Pop-up-Stores und Coworking-Spaces. Gesellschaftliche Themen sind ihr ebenso wichtig: Dimde fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wirtschaft, Vereinen und Schulen, um soziale und wirtschaftliche Perspektiven zu verknüpfen.

Christiane Lindner-Klopsch hingegen blickt auf eine andere Art von Erfahrung zurück. Als kommissarische Bürgermeisterin und ehemalige Stellvertreterin von Raue behauptet sie, „die Richtige für Jüterbog“ zu sein. Ihre Position und Erfahrung in der Stadtverwaltung könnte ihr Rückenwind geben, um im Rennen um das Bürgeramt vielleicht die entscheidenden Stimmen zu gewinnen.

Beide Kandidatinnen versprechen ein Umdenken in der Stadtverwaltung und haben den Bürger:innen Veränderungen in Aussicht gestellt. Doch wer von beiden letztendlich die Mehrheit der Stimmen für sich gewinnen kann, wird sich am Sonntag zeigen.

Die Wahlen in Jüterbog sind also spannend und eine Entscheidung, die nicht nur für die kommenden Jahre, sondern auch für die künftige Entwicklung der Stadt von Bedeutung sein wird. Durchschnittlich würde ein solches Rennen keine große Aufmerksamkeit außerhalb der Stadt erregen, doch die politischen Umstände und die enge Ausgangslage verleihen dieser Bürgermeisterwahl eine besondere Brisanz.

Details
OrtJüterbog, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)