Syrer in Bautzen: Integration durch Kultur und kulinarische Vielfalt!

Syrer in Bautzen: Integration durch Kultur und kulinarische Vielfalt!
Bautzen, Deutschland - In den letzten Jahren hat sich die Situation von syrischen Flüchtlingen in Deutschland stark gewandelt. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2011 sind mehr als 1 Million Syrer:innen in die Bundesrepublik gekommen, wobei ein Teil davon in Städten wie Bautzen, Nordrhein-Westfalen, Fuß gefasst hat. Ein aktuelles Event unter dem Titel „Von Damaskus nach Bautzen“ zielte darauf ab, nicht nur die Interna der syrischen Kultur jenseits von Krieg und Flucht zu präsentieren, sondern auch Missverständnisse auszuräumen. Ziad al Eid, einer der Organisatoren, kam 2017 als Student nach Deutschland und schildert, wie er trotz Vorurteilen und skeptischer Stimmen in Bautzen positive Erfahrungen gemacht hat, während etwa 160.000 seiner Landsleute inzwischen eingebürgert wurden. Dies berichtete MDR.
Beim Event konnten die Teilnehmenden diverse syrische Köstlichkeiten, wie Zaatar-Fladen und Süßspeisen, genießen, was das Interesse an einer kulturellen Brücke zu verstärken half. Ziad al Eid’s Frau, Laila Najib, die 2019 folgte, fand ebenfalls schnell einen Job als Architektin. Auch Mohamad Ata Wünsche, der 2015 über den Balkan nach Deutschland floh und eine interessante Reise hinter sich hatte, kann auf eine positive Integration zurückblicken. Er begann als Hilfsarbeiter und leitet heute die Bereiche Einkauf, Logistik und Versand in seinem Unternehmen, eine Erfolgsgeschichte, die vielen Hoffnung gibt.
Integration und Herausforderungen
Die Integration syrischer Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen. 224.940 Syrer:innen waren im Juni 2024 in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, was die Beschäftigungsquote auf 31,9 Prozent im erwerbsfähigen Alter anheben konnte. Ein Grundstein für diese Erfolge sind auch Bildungsinvestitionen und Sprachförderung, die dringend zur Verfügung stehen müssen, um die Hürden der Integration weiter zu minimieren. Im Vergleich dazu kämpfen viele mit Hindernissen wie langen Asylverfahren und Schwierigkeiten bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen. Dies belegen die Ergebnisse einer Erhebung, wonach 24 Prozent der syrischen Zuwanderer ohne Schulabschluss sind – eine Zahl, die im gegenüber der deutschen Bevölkerung von lediglich 4 Prozent steht, so die bpb.
Das große Ganze zeigt, dass Syrer:innen mittlerweile die drittgrößte Gruppe unter den Ausländer:innen in Deutschland ausmachen, hinter den Türken und Ukrainern. Bis Ende 2023 lebten in Deutschland rund 712.000 syrische Schutzsuchende. Dies sind 22 Prozent aller Schutzsuchenden in der Bundesrepublik. Die Vorstellung, dass alle Geflüchteten ins Heimatland zurückkehren wollen, ändert sich jedoch kontinuierlich. Viele haben sich in Deutschland eingelebt und sehen eine dauerhafte Zukunft, wie die Erhebungen zur Asylmigration zeigen.
Die Zukunft der syrischen Flüchtlinge
Mit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 entstand neue Diskussion über die Rückkehrmöglichkeiten der syrischen Migranten. Der Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, dass gut integrierte und arbeitende Menschen in Deutschland willkommen sind. Gleichzeitig zeigt der Deutsche Bundestag eine klare Haltung, dass seit 2012 keine Abschiebungen nach Syrien erfolgen können, aufgrund der angespannten Sicherheitslage.
Obwohl es positive Geschichten zu berichten gibt, bleibt das Bild der syrischen Flüchtlinge auch von Herausforderungen geprägt. Etliche Frauen sind aufgrund von Anfeindungen gezwungen, ihre Heimatorte zu verlassen. Die große Mehrheit der syrischen Flüchtlinge – etwa 94 Prozent der bis 2019 angekommenen – möchte dauerhaft hier leben. Die Bundesregierung hat auch ein freiwilliges Ausreiseprogramm gestartet, bei dem bis Februar 2025 erstmals 40 Personen zurückgekehrt sind, erläutert der Mediendienst Integration.
Zusammenfassend wird deutlich, dass sich die syrischen Flüchtlinge in Deutschland beständig in das gesellschaftliche Leben eingliedern und wachsen. Es braucht jedoch weiterhin Mobilisation und Unterstützung in Form von Bildung und Integration, um den Herausforderungen, die noch bestehen, gerecht zu werden.
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Ort | Bautzen, Deutschland |
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