Innovatives Fahrzeugmodell FiF: Zukunft des Transports im Verkehrsmuseum!

Die TU Dresden präsentiert das innovative Nutzfahrzeug "FiF" im Verkehrsmuseum, ein Technologiedemonstrator für urbanen Transport.
Die TU Dresden präsentiert das innovative Nutzfahrzeug "FiF" im Verkehrsmuseum, ein Technologiedemonstrator für urbanen Transport. (Symbolbild/NAG)

Dresden, Deutschland - Die Technische Universität (TU) Dresden hat ein innovatives Nutzfahrzeug-Modell mit einer textilverstärkten Kunststoff-Karosserie an das Verkehrsmuseum Dresden übergeben. Das Fahrzeug trägt den Namen „Funktionsintegrativer Fahrzeugsystemträger“ (FiF) und dient als Technologiedemonstrator für urbanen, kommunalen oder innerbetrieblichen Transport. Diese Übergabe fand vor kurzem im Verkehrsmuseum statt, das eine lange Tradition in der Verkehrsforschung hat und 1952 gegründet wurde, ursprünglich als Labor der Hochschule für Verkehrswesen.

Das Modell FiF zeichnet sich durch hohe Festigkeit und Steifigkeit bei gleichzeitig geringer Masse aus und ist zudem recycelbar. Der Technologietransfer geht auf den Sonderforschungsbereich 639 „Textilverstärkte Verbundkomponenten“ zurück, der von 2004 bis 2015 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) betrieben wurde. Erstmals wurde der FiF im Jahr 2016 auf der Hannover Messe präsentiert.

Bedeutung für die Automobilforschung

Maria Niklaus, die Leiterin des Sammlungsbereichs Straßenverkehr im Verkehrsmuseum, betont die bedeutende Rolle der Innovationen aus der TU Dresden für die Automobil-Forschung. TUD-Kanzler Jan Gerken war bei der Übergabe des Demonstrators anwesend und würdigte den wertvollen Beitrag des FiF zur Weiterentwicklung des Verkehrssektors. Der Direktor des Verkehrsmuseums, Dr. Michael Vogt, äußerte darüber hinaus sein Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit mit der TU, um die Synergien zwischen Wissenschaft und Museumsarbeit weiter zu vertiefen.

Besucher des Verkehrsmuseums haben die Möglichkeit, den FiF im Depot zu besichtigen, zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals am 14. September sowie zur Abschlussveranstaltung der Eisenbahnsaison Mitte Oktober.

Technologien im Hintergrund

Der FiF nutzt moderne Textil-Thermoplast-Technologien, um eine hohe Funktionsintegration zu ermöglichen. Die Fahrzeugstruktur besteht aus zwei tragenden Elementen: der Fahrzeugkabine und der Tragstruktur. Interessant ist, dass die Zahl der Bauteile für die tragende Struktur auf lediglich sechs hochintegrierte Komponenten reduziert wurde, was die Effizienz der Bauweise eindrucksvoll verdeutlicht. Zudem integriert der FiF strukturelle, elektrische und adaptive Funktionen, unterstützt durch ein Sensornetzwerk, das die Datenkommunikation und die Überwachung des Werkstoffzustands ermöglicht.

Parallel dazu wird an der Weiterentwicklung von Preformfertigungsprozessen für textilverstärkte Kunststoffe gearbeitet. Ziel ist es, Verstärkungsstrukturen in 3D-Bauteilform ohne Nacharbeit zu erzeugen, was in jüngster Zeit positive Ergebnisse in der Qualitätssicherung gebracht hat. Die in diesem Projekt verwendeten Referenzmaterialien, wie Glasfasergewebe und die Matrixwerkstoffe PET und PP, haben sich in Tests bewährt. Diese Fortschritte sind wichtig, um die Produktionsprozesse in der Automobilindustrie zu automatisieren und zu optimieren, da sich die Branche zunehmend den Herausforderungen der Elektromobilität stellen muss.

Die Automobilindustrie steht vor einem Paradigmenwechsel, der durch die Einführung von Elektrofahrzeugen und den damit verbundenen Anforderungen an Leichtbau und Materialinnovationen verstärkt wird. Faserbasierte Werkstoffe nehmen hier eine zentrale Rolle ein. Als Beispiel sei die Entwicklung des Stadt-E-Mobils i3 von BMW genannt, das aus einem Kohlefaser-Verbundmaterial gefertigt ist. Führende Hersteller wie BMW, Daimler und VW sehen in der Fasertechnik und der Automatisierung der Herstellungsprozesse einer Schlüsseltechnologie für die Zukunft_Fordert eine Anpassung der gesamten Wertschöpfungskette.

Diese Entwicklungen motivieren zahlreiche Forschungseinrichtungen in Deutschland, die sich intensiv mit der Forschung und Entwicklung von textilen Faserverbundwerkstoffen befassen. Geplant ist die serielle Herstellung hochfester textiler Strukturen, die in der Automobilproduktion benötigt werden. Die Umsetzung dieser Projekte wird gefördert durch staatliche Initiativen, die eine gemeinsame Plattform für Wissenstransfer und technologische Entwicklung schaffen.

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Ort Dresden, Deutschland
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