Neues Leben im Gammel-Hochhaus: Sanierung am Pirnaischen Platz schreitet voran!

Neues Leben im Gammel-Hochhaus: Sanierung am Pirnaischen Platz schreitet voran!

St. Petersburger Straße, 01069 Dresden, Deutschland - Das altehrwürdige „Gammel-Hochhaus“ am Pirnaischen Platz in Dresden, das viele Bewohner:innen optisch schon verloren geglaubt hatten, gönnt sich nach einer gründlichen Sanierung eine beeindruckende Verjüngungskur. Einst ein wenig einladendes Relikt der Vergangenheit, erfährt das Gebäude eine komplette Verwandlung, die nun demnächst ihren Höhepunkt erreichen wird. MDR berichtet, dass die letzten Handgriffe der Renovierungsarbeiten bis zum Sommer 2025 abgeschlossen sein sollen, sodass die ersten Mieter ab Herbst in die frisch renovierten Wohnungen einziehen können.

Das Hochhaus wird künftig 150 Mietwohnungen bieten, die ursprünglich für 180 Wohnungen geplant waren. Zwischen Ein- und Dreiraumwohnungen mit Größen von 31 bis 86 Quadratmetern ist für jede Geschmack und jeden Bedarf etwas dabei. Im Erdgeschoss wird ein neuer Lebensmittelmarkt untergebracht, der den Anwohner:innen frische Einkaufsmöglichkeiten direkt vor der Tür bieten wird. Eine spezielle Herausforderung für die Bauarbeiter waren dabei diverse unerwartete bauliche Hindernisse. Laut Tag24 hat sich die Fertigstellung dadurch um rund ein Jahr verzögert.

Erfolgreiche Sanierung mit Herausforderungen

Das Hochhaus wurde im Jahr 2020 von dem Leipziger Immobilienkonzern „Quarterback“ übernommen. Unter ihrer Regie fand eine umfassende Sanierung statt, bei der das Gebäude entkernt wurde. Obwohl die Grundstruktur erhalten blieb, wurde das Dach, die Fassade sowie die technischen Anlagen grundlegend erneuert. Die Baukosten stiegen um etwa 30 bis 35 Prozent, was viele Bauprojekte aufgrund von Materialengpässen und den Folgen der Pandemie ebenfalls kennen. Dennoch sind die neuen Wohnungen mit Fußbodenheizung und Balkonen ausgestattet und versprechen einen hohen Wohnstandard, wie die MDR weiter führt.

Ebenfalls zur Erneuerung gehört die Schaffung einer Tiefgarage mit 32 Stellplätzen. Im neuen Glasanbau und im ersten Stock des Hochhauses gibt es Flächen für Gewerbe- und Büroeinheiten, die den urbanen Lebensstil in dieser Gegend weiter ankurbeln sollen. Das Gebäude profitiert zudem von seiner zentralen Lage in der Nähe der Altstadt, der Elbe und des Hauptbahnhofs, die für die fußläufige Erreichbarkeit von Schulen, Kitas, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten sorgt.

Wohnen in der Höhe: Herausforderungen und Chancen

Der disziplinierte Ansatz in der Stadtentwicklung wird von Experten wie Winfried Schneider kritisch betrachtet. Hochhäuser, so seine Theorie, können die sozialen Strukturen der Bewohner:innen beeinflussen. Baubiologie diskutiert, dass solche Bauprojekte oft weniger Freiflächen und Grünräume bieten, was dem nachbarschaftlichen Miteinander abträglich sein kann. Millennial-Mieterschaften setzen zunehmend auf Hochhäuser, die zwar dicht bewohnt sind, durch ihre Bauweise jedoch auch Herausforderungen in der sozialen Integration mit sich bringen können.

Dennoch scheint das „Gammel-Hochhaus“ auf einem guten Weg zu sein, den Ansprüchen der modernen Mieter:innen gerecht zu werden, während gleichzeitig das Potenzial der städtischen Verdichtung genutzt wird. Der Ausblick reicht sogar bis in die Sächsische Schweiz, was angesichts der urbanen Hektik durchaus als kleiner, persönlicher Luxus angesehen werden kann.

Angesichts dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie die neuen Bewohner:innen miteinander in diesem Hochbau leben werden und ob das Gebäude tatsächlich den dringend benötigten sozialen Wohnraum bieten kann.

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OrtSt. Petersburger Straße, 01069 Dresden, Deutschland
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