Revolutionäre Batterietechnologie aus Dresden: TUD-Wissenschaftler ausgezeichnet!

Prof. Stefan Kaskel von der TU Dresden erhielt den Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2025 für die umweltfreundliche elektrodentechnologie DRYtraec®.
Prof. Stefan Kaskel von der TU Dresden erhielt den Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2025 für die umweltfreundliche elektrodentechnologie DRYtraec®. (Symbolbild/NAG)

Dresden, Deutschland - Der Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2025 wurde am 4. Juni 2025 an Prof. Stefan Kaskel von der Technischen Universität Dresden (TUD) sowie Dr. Benjamin Schumm und Dr. Holger Althues vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahlentechnologie (IWS) verliehen. Diese Auszeichnung würdigt ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Batterieelektroden, bekannt als DRYtraec®. Dieses innovative Verfahren ist nicht nur kosteneffizient, sondern auch umweltfreundlich und reduziert die Notwendigkeit toxischer Lösemittel.

Die Technologie DRYtraec® (Dry transfer electrode coating) ermöglicht die solventfreie Beschichtung von Elektroden, indem trockene Filme anstelle von flüssigen Chemikalien verwendet werden. Dies führt zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten und verringert gleichzeitig das Risiko gesundheitsschädlicher Emissionen, die mit herkömmlichen Verfahren verbunden sind. Die patentierte Methode fördert zudem die Herstellung leistungsstarker Lithium-Ionen-Batterien (LIB), die für Anwendungen in elektrifizierten Fahrzeugen und stationären Stromspeichern unerlässlich sind.

Nachhaltigkeit im Batteriebereich

Die Nachhaltigkeit von Batterietechnologien gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, insbesondere in einem Umfeld wachsenden Umweltbewusstseins. Die Nachfrage nach effizienteren und kostengünstigen Produktionsmethoden steigt, da viele deutsche Automobilhersteller ehrgeizige Programme für Elektrofahrzeuge gestartet haben. Diese verlangen eine zuverlässige und nachhaltige Batterieversorgung, die DRYtraec® zu liefern vermag. Während deutsche Unternehmen traditionell Batteriezellen von asiatischen Herstellern beziehen, könnte diese neue Technik dazu beitragen, die Abhängigkeit von importierten Zellen zu reduzieren.

Die Einführung von DRYtraec® könnte nicht nur die Produktionskosten senken, sondern auch die Umweltbelastungen verringern. Durch den Verzicht auf toxische Lösemittel und die Reduzierung des energieintensiven Trocknungsprozesses wird der gesamte Herstellungsprozess umweltschonender gestaltet. Diese Faktoren sind in einer Zeit von entscheidender Bedeutung, in der die gesamte Wertschöpfungskette von Batterien – vom Material über die Fertigung bis hin zum Recycling – unter einer kritischen Betrachtung steht.

Kooperation und Weiterentwicklung

Die enge Zusammenarbeit zwischen der TUD und Fraunhofer IWS wird als wesentlich für die Entwicklung der DRYtraec®-Technologie hervorgehoben. Prof. Kaskel, der seit 2004 an der TUD lehrt, führt das Technologiefeld Batterietechnik am Fraunhofer IWS. Die erste Prototypanlage für diese Technologie wurde bereits im Jahr 2013 konstruiert, und seither hat sich der Prozess kontinuierlich weiterentwickelt, um qualitativ hochwertige Elektroden im Rolle-zu-Rolle-Verfahren zu produzieren.

Dr. Holger Althues betont die Bedeutung der Forschungs- und Entwicklungsplattform für Industriekunden, die von der Erprobung bis zur kommerziellen Nutzung reicht. Ein führendes Unternehmen der europäischen Automobilindustrie hat bereits Lizenzen für die Technologie erworben, was den Weg zur Massenproduktion ebnet.

Die technische Innovation könnte also nicht nur die Kosten für die Batterieproduktion senken, sondern auch die Märkte revolutionieren, in denen nachhaltige und kostengünstige Technologien gefragt sind. In einer Zeit, in der Ressourcenknappheit von Lithium und andere ökologische Risiken an Bedeutung gewinnen, können Technologien wie DRYtraec® entscheidend dazu beitragen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Weitere Informationen zur Technologie und deren Bedeutung für die Industrie finden sich unter DRYtraec, sowie zur nachhaltigen Batterieproduktion auf Fraunhofer IFAM und den Details zu den Preisen auf der Webseite der Technischen Universität Dresden.

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Ort Dresden, Deutschland
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