Sanierung des Lahmann-Sanatoriums: Historie trifft modernen Wohntraum!

Lahmann-Areal, 01324 Dresden, Deutschland - Die Sanierung des ehemaligen Speisesaals des Lahmannschen Sanatoriums in Dresden schreitet planmäßig voran. Das Gebäude, das im Jahr 1898 errichtet und 1922 erweitert wurde, hat eine reiche Geschichte als Kur- und Heilstätte. Berühmte Gäste wie die Schauspieler Heinz Rühmann und Zarah Leander sowie NS-Funktionäre wie Joseph Goebbels haben das Sanatorium besucht. Heute plant man, in dem denkmalgeschützten Gebäude insgesamt 14 Wohnungen zu schaffen.

Bauarbeiten an diesem historischen Areal begannen bereits 2018. Der Architekt Jörg Zimmermann von IST-Architektur leitet das Projekt. Nachdem die Pläne erstellt waren, wurde die eigentliche Arbeit aufgenommen. Ein unvorhergesehenes Ereignis ereignete sich im Februar 2019, als ein kleines Erdbeben in Polen dazu führte, dass sich die Südfassade des Gebäudes neigte. Das Technische Hilfswerk war zur Stelle und sicherte die Fassade mit Holzstützen. Die notwendige Notsicherung führte zu einem Zeitverzug von über einem Jahr und führte zu erheblichen Mehrkosten für das Projekt.

Details zur Sanierung

Die Fertigstellung der Bauarbeiten ist für Ende Juni 2023 geplant, gefolgt von der Vermietung der Wohnungen ab Juli 2023. Der Umbau umfasst eine Vielzahl historischer Elemente, die erhalten bleiben, wie die Holzkassettendecke, Gesimse und Stuck. Die alten Wetterfahne des Speisesaals wird im Treppenhaus sichtbar sein, was zur Erhaltung der historischen Identität des Gebäudes beiträgt. Zudem wurden Balkone und halbrunde Fenster neu hinzugefügt, was das ursprüngliche Erscheinungsbild ergänzt.

Von den 14 geplanten Wohnungen sind fünf im Speisesaal integriert, die als kleine Reihenhäuser gestaltet wurden. Die Wohnräume erstrecken sich über Größen von 45 bis 100 Quadratmetern. Acht Wohnungen sind auf zwei Etagen verteilt, während sechs Wohnungen eingeschossig sind. Diese modernen Wohnungen sind ausgestattet mit Eichenparkett, Fußbodenheizung, mehrfach verglasten Fenstern und einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Mietpreise sollen zwischen 16 und 18 Euro pro Quadratmeter liegen.

Umweltschutz und Denkmalschutz

Ein Aspekt, der die Bauarbeiten beeinflusste, war auch die Anwesenheit von vier Fledermausarten im Dachstuhl des Gebäudes. Um diese Tierarten zu schützen, wurden sechs Ein- und Ausflugsöffnungen im Dach geschaffen, die eine migrationsfreundliche Lösung bieten. Die Investitionen in dieses umfangreiche Umbauprojekt belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro, einschließlich 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln von der Denkmalpflege.

Denkmalpflege ist ein zentrales Thema in diesem Projekt. Sie umfasst Maßnahmen zur Erhaltung von Kulturdenkmalen und stellt sicher, dass bei Renovierungen und Umbauten die originale Bausubstanz und Nutzungsspuren so gut wie möglich bewahrt werden. Die enge Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden war notwendig, um die geneigte Wand des Gebäudes und andere Auflagen zu berücksichtigen. Laut den Denkmalpflegen sind Lagern und Leerstand große Gefahren für Denkmäler, weshalb die Wiederbelebung und Nutzung altbewährter Gebäude von großer Wichtigkeit ist.Denkmalpflege ist daher nicht nur eine rechtliche Verantwortung, sondern auch eine gesellschaftliche Pflicht.

Insgesamt symbolisiert die Sanierung des Lahmann-Areals nicht nur den Erhalt eines historischen Gebäudes, sondern auch die Bemühungen, moderne Wohnbedürfnisse mit der Wertschätzung für kulturelles Erbe in Einklang zu bringen. Das Lahmann-Sanatorium, ursprünglich gegründet von Heinrich Lahmann, war einst eine wohlbekannte Kur- und Heilstätte, die von vielen prominenten Persönlichkeiten besucht wurde.

Die Umgestaltung des Areals in einen Wohnraum zeigt, wie wertvolle historische Strukturen weiterleben können, während sie gleichzeitig den modernen Anforderungen Rechnung tragen. Das Lahmann-Areal wird so auch künftig ein Blickfang in Dresden bleiben.