Bärwalder See im Fokus: Invasive Ameisenarten und Badeunfälle erschüttern Region!
Bärwalder See im Fokus: Invasive Ameisenarten und Badeunfälle erschüttern Region!
Görlitz, Deutschland - Der Sommer erwacht in vollem Glanz und die Temperaturen steigen zum Wochenende, was viele Menschen in den Kreis Görlitz lockt. Besonders der Bärwalder See, der größte See in Sachsen, erfreut sich großer Beliebtheit. Doch während die touristische Saison anläuft, gibt es auch besorgniserregende Nachrichten.
Die DLRG hat am nahegelegenen Berzdorfer See in Görlitz hart zu kämpfen, nachdem es in den letzten Tagen zu zwei Badeunfällen kam, von denen einer tragischerweise tödlich endete. In einem Gespräch mit „Herrn der kleine Krabbler” wurde zudem auf eine invasive Ameisenart eingegangen, die in der Region aufgetaucht ist und immer mehr Sorgen bereitet.
Die schleichende Bedrohung der Tapinoma magnum
Die invasive Ameise Tapinoma magnum breitet sich rasant in Deutschland aus. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, hat sie nun auch in Städten wie Köln und Hannover Fuß gefasst. Besonders betroffen sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Diese Ameisenart kann massive Schäden an Gebäuden und technischer Infrastruktur verursachen, wobei „Superkolonien“ mit Hunderttausenden bis Millionen von Tieren befürchtet werden.
Die Tapinoma magnum wurde erstmals 2009 in Rheinland-Pfalz nachgewiesen, vermutlich durch Pflanzentransporte aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt. In Kehl gab es bereits Vorfälle, bei denen die Ameisen Strom- und Internetausfälle verursachten, und ein Spielplatz musste geschlossen werden, da die Ameisen den Boden unterhöhlt hatten.
Strategien zur Bekämpfung und die Rolle der Gesellschaft
Die Bekämpfung dieser Ameisenart gestaltet sich jedoch als schwierig, da sie optisch kaum von heimischen Ameisen zu unterscheiden ist. Die Behörden arbeiten eng zusammen, um Strategien zur Eindämmung zu entwickeln. Aktuell existiert kein bekanntes Mittel zur Bekämpfung von Tapinoma magnum. Im Rahmen eines Forschungsprojektes in Baden-Württemberg sucht man jedoch nach möglichen Gegenmaßnahmen, um die Ausbreitung einzudämmen.
Es ist Teil eines größeren Problems: In Deutschland sind mittlerweile fast 2000 invasive Arten heimisch, wie eine neue Studie gezeigt hat. Die Liste umfasst 1.962 Arten, wobei rund 80% der Arten an Land leben. Erst bei weniger als 5% sind die ökologischen oder wirtschaftlichen Auswirkungen dokumentiert.
Experten warnen weiterhin vor den Folgen der Einführungen nicht-heimischer Arten, die durch den globalen Handel und die zunehmende Mobilität des Menschen begünstigt werden. Insbesondere der Online-Handel erhöht das Risiko, dass invasive Arten ins Land kommen. Viele dieser Arten, wie der Damhirsch oder der Waschbär, konnten sich zwar etabliert, aber ihre ökologischen Schäden sind oft nicht ausreichend dokumentiert.
Tourismus und wirtschaftliche Herausforderungen
In der Gemeinde Boxberg, wo der Bärwalder See einen zentralen Punkt bildet, ist der Tourismus eine wichtige Säule für die wirtschaftliche Entwicklung. Der Rückgang von Industriearbeitsplätzen durch den Kohleausstieg kann durch den Tourismus nur bedingt ausgeglichen werden. Es stehen ungewisse Investitionen an, die von der LMBV, dem Bergbausanierer, initiiert werden sollten, etwa eine Entsorgungssäule für Sportboote im Hafen Klitten sowie den Bau einer Mole in Boxberg.
Neue Investitionen in den Bärwalder See sind erforderlich, und private Anbieter haben bereits Pläne in Aussicht gestellt. Die Erwartungen in die touristische Entwicklung sind hoch, doch der Umgang mit den Herausforderungen durch invasive Arten bleibt ein zentrales Thema für die Region.
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Ort | Görlitz, Deutschland |
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